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„Ultimativer Test“

„Endlose Planerei“: Sommerferien zeigen, wie es um die Erziehung in Deutschland steht

Sommerferien stehen an und alle genießen die freie Zeit – außer den Eltern. Eine Soziologin erläutert, was die schulfreie Zeit im Jahr 2025 so problematisch macht.

Sechs Wochen lang haben Schüler und Schülerinnen in Deutschland Sommerferien. Manche Familien flogen schon vorab in den Urlaub und wurden am Flughafen ertappt. In manchen Bundesländern zieht sich die schulfreie Zeit bis in den September. Sechs Wochen keinen Unterricht und keine Betreuung in der Schule – das kann für Eltern zur echten Herausforderung werden.

„Schulferien sind der ultimative Test für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, sagt die Soziologin Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung BuzzFeed News Deutschland von IPPEN.MEDIA. Sie zeigen, in welchen Beziehungen die „gemeinsame Erziehung durch Väter und Mütter“ funktioniere und wie es in unserer Gesellschaft um Vereine und Organisationen bestellt sei, die sich Kindern und deren Betreuung widmen.

Schulferien: „Eltern können sich nicht einfach durchhangeln“

Der Mindestanspruch an Urlaubstagen für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen liegt in Deutschland bei 20 Werktagen. Schulpflichtige Kinder haben 75 Werktage Ferien im Jahr. Seit 1964 sei das im „Hamburger Abkommen“ geregelt, erklärt Allmendinger. Sind Sommerferien heute nicht mehr zeitgemäß?

1964 waren etwa 20 Prozent der Mütter erwerbstätig, sagt Allmendinger. „Die große Mehrheit war zu Hause, kümmerte sich um Haushalt und Kinder. Die Ferien der Kinder waren kein großes Problem.“ Auch die Mütter standen etwas später auf, lasen mit den Kindern Sommerferien-Bücher oder machten Besuche. Dann fuhr die Familie vielleicht zwei Wochen weg. „Es passte“, sagt die Soziologin.

Heute sei das ganz anders: „70 Prozent der Mütter mit Kindern unter 18 Jahren sind erwerbstätig. Besonders in den Sommerferien reißen Betreuungslücken auf, selbst dann, wenn die Mütter in Teilzeit arbeiten.“ Feiertage gebe es im Sommer keine. „Eltern können sich also nicht einfach durchhangeln“, wie es an Ostern oder an Weihnachten möglich sei.

Eine Soziologin sieht in den Sommerferien den „ultimativen Test“ für die „gemeinsame Erziehung durch Väter und Mütter“.

Dies ist ein Artikel von BuzzFeed News Deutschland. Wir sind ein Teil des IPPEN.MEDIA-Netzwerkes. Hier gibt es alle Beiträge von BuzzFeed News Deutschland.

Soziologin sieht „endlose Planerei“ von Eltern in den Schulferien

„Sechs Wochen sind lang“, sagt die Soziologin. Eltern müssten sich fragen, wer auf die Kinder aufpasse, während sie bei der Arbeit oder im Homeoffice sind. Haben die Großeltern Zeit? Kann ich mein Kind in ein Sommerferien-Camp schicken? „Es beginnt eine endlose Planerei, meist schon Monate vor den Ferien“, sagt Allmendinger. Viele Eltern spürten ein „schlechtes Gewissen“, nicht nur gegenüber den eigenen Eltern, dass man ihnen den Nachwuchs aufhalse, sondern auch gegenüber den Kindern, weil sie „sich abgeschoben fühlen könnten“.

Nicht selten fühlen sich besonders Frauen deswegen wie „Rabenmütter“, schicken ihre Kinder nicht in Sommerferienfreizeiten, weil es sich „nicht richtig anfühle“, sagt Allmendinger. „Schulferien sind in der Tat eine riesige Herausforderung, gerade für Mütter. Noch immer tragen sie die Hauptverantwortung für die Erziehung der Kinder, sind die primäre Bezugsperson. Auch Alleinerziehende sind überwiegend Frauen“, erklärt die Soziologin.

Rubriklistenbild: © Zoonar/IMAGO

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