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Drei Menschen getötet

Nach tödlichem Messerangriff in Solingen: Polizei entdeckt wohl weitere Gegenstände

Nach der brutalen Messer-Attacke in Solingen kommen weitere Details zum mutmaßlichen Täter ans Licht. Währenddessen gibt es gute Nachrichten aus dem Krankenhaus.

Update vom 26. August, 19.29 Uhr: Wie der Focus aus Sicherheitskreisen erfahren haben will, sollen Ermittler in einem Gully in Solingen ein durchnässtes Handy und ein Tablet gefunden haben. Bislang sei jedoch unklar, ob die Gegenstände etwas mit dem Messerangriff zu tun hatten oder gar dem mutmaßlichen Täter gehören. Die Angaben wurden zudem von der Polizei nicht bestätigt.

Update vom 26. August, 14.27 Uhr: Kriminaltechniker soll es gelungen sein, die DNA des mutmaßlichen Attentäters von Solingen an der Tatwaffe sichergestellt zu haben. Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf ein vertrauliches Polizeipapier. Offiziell bestätigt wurden diese Informationen bislang nicht.

Polizeibeamte sperren einen Fußgängertunnel in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft ab, in der der mutmaßliche Täter des tödlichen Solinger Messerangriffs gewohnt hat.

Update vom 26. August, 14.09 Uhr: Die Sicherheitsvorkehrungen für das Oktoberfest in München sollen nach dem tödlichen Messerangriff von Solingen verstärkt werden. „Aus Anlass der aktuellen Sicherheitslage werden wir die Kontrollen nochmals intensivieren“, kündigte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) an. An den Einlasspunkten könne es deshalb zu längeren Wartezeiten kommen. Sicherheit gehe nun einmal vor, so Reiter. Die Wiesn gilt als größtes Volksfest der Welt und zieht jedes Jahr Millionen Gäste aus aller Welt an. Dieses Jahr soll das Oktoberfest vom 21. September bis zum 6. Oktober dauern. 

Am Wochenende hatte Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) angekündigt, dass das Sicherheitskonzept noch mal unter die Lupe genommen werden soll. „Solingen wirft uns jetzt nicht völlig aus der Bahn, und es ist nicht so, dass wir das Rad deswegen neu erfinden müssen, weil diese Attentatsszenarien im Sicherheitskonzept schon mitgedacht sind. Aber es wäre fahrlässig, jetzt nicht alles noch mal zu überprüfen“, hatte er erklärt. 

Update vom 26. August, 12.38 Uhr: „Ich könnte einer der getöteten Menschen sein“, berichtet dem WDR ein Mann, der am Freitag mit seinen Freunden auf dem Stadtfest gefeiert hatte. Siavash Hosseini wurde angegriffen und hat überlebt. Er habe ihm direkt in die Augen geschaut, als der Messerangreifer auf ihn zukam, berichtet Hosseini. Dann stach der Unbekannte zu, verletzte ihn im Nacken. „Alles ist in weniger als 15 Sekunden passiert.“

Vor rund einem Jahr war Hosseini aus dem Iran nach Deutschland geflüchtet. Genau vor solchen Extremisten sei er geflohen.

Erstmeldung vom 26. August, 10.13 Uhr: Solingen – Der brutale Messer-Angriff in Solingen sorgt bundesweit weiter für Entsetzen. Drei Menschen starben, weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Die Terrormiliz IS reklamierte die Tat für sich – nach und nach kommen immer weitere Details zum mutmaßlichen Täter ans Licht.

Am Freitagabend hatte ein Mann auf dem Jubiläumsfest zum 650. Gründungstag der Stadt Solingen – dem „Festival der Vielfalt“ – offenbar willkürlich auf Umstehende eingestochen. Anschließend entkam er im Tumult und in der anfänglichen Panik. Zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren sowie eine 56 Jahre alte Frau starben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer.

Täter auf der Flucht, Spezialeinheiten in der Stadt: Die Bilder aus Solingen nach dem Anschlag

Schockierende Tat am Freitagabend (23. August) in Solingen. Gegen 21.45 Uhr zog ein Mann auf dem Stadtfest plötzlich ein Messer und stach wahllos auf Gäste ein. Er tötete drei Menschen und verletzte acht weitere schwer.
Schockierende Tat am Freitagabend (23. August) in Solingen. Gegen 21.45 Uhr zog ein Mann auf dem Stadtfest plötzlich ein Messer und stach wahllos auf Gäste ein. Er tötete drei Menschen und verletzte acht weitere schwer. © Gianni Gattus/picture alliance/dpa
Nach dem Messerangriff auf dem Stadtfest löste direkt Großalarm in Solingen aus. Die Polizei war mit schwer ausgerüsteten Einsatzkräften vor Ort, ein Helikopter kreiste über die Stadt.
Nach dem Messerangriff auf dem Stadtfest löste direkt Großalarm in Solingen aus. Die Polizei war mit schwer ausgerüsteten Einsatzkräften vor Ort, ein Helikopter kreiste über die Stadt. © Gianni Gattus/picture alliance/dpa
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul machte sich zeitnah ein Bild der Lage in Solingen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul machte sich zeitnah ein Bild der Lage in Solingen.  © Thomas Banneyer/picture alliance/dpa
Notärzte kümmern sich um die Verletzten am Stadtfest. Der Angreifer habe gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen, teilte die Polizei noch in der Nacht mit. Den Messerangriff bewerten die Behörden deshalb als Anschlag.
Notärzte kümmern sich um die Verletzten am Stadtfest. Der Angreifer habe gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen, teilte die Polizei noch in der Nacht mit. Den Messerangriff bewerten die Behörden deshalb als Anschlag. © Thomas Banneyer/picture alliance/dpa
Der Tatort von Solingen. Eine Drohnenaufnahme zeigt die Bühne, vor der der Messerangreifer um sich gestochen hat.
Der Tatort von Solingen. Eine Drohnenaufnahme zeigt die Bühne, vor der der Messerangreifer um sich gestochen hatte.  © Christoph Reichwein/picture alliance/dpa
DJ Topic, bürgerlich Tobias Topic, kommt aus Solingen. In seiner Heimatstadt legte er am Freitagabend auf, währenddessen stach ein Mann wahllos auf Menschen ein.
DJ Topic, bürgerlich Tobias Topic, kommt aus Solingen. In seiner Heimatstadt legte er am Freitagabend auf, als sich der Anschlag ereignete. Um eine Massenpanik zu verhindern, bat die Security den DJ, einfach weiterzuspielen. Das hat er getan. © Montage: Instagram/@topic/Christoph Reichwein/dpa
Am Morgen nach dem Messerangriff in Solingen sind noch viele Fragen offen – und der Täter auf der Flucht.
Am Morgen nach dem Messerangriff in Solingen sind noch viele Fragen offen – und der Täter auf der Flucht.  © Thomas Banneyer/picture alliance/dpa
Am Samstag blieb die Innenstadt von Solingen teils gesperrt. Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach dem flüchtigen Messerangreifer. Er hatte laut Berichten den Tumult und die Panik nach der Attacke genutzt, um vom Tatort zu entkommen.
Am Samstag blieb die Innenstadt von Solingen teils gesperrt. Die Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach dem flüchtigen Messerangreifer. Er hatte laut Berichten den Tumult und die Panik nach der Attacke genutzt, um vom Tatort zu entkommen. © Christoph Reichwein/picture alliance/dpa
Eine Beschreibung des Täters veröffentlichte die Polizei vorerst nicht, Zeugenangaben seien widersprüchlich, heißt es. Dennoch eine dringende Warnung an die Bürgerinnen und Bürger von Solingen: Sie sollen vorsichtig bleiben, mahnt die Polizei. Und verdächtige Personen keinesfalls ansprechen.
Eine Beschreibung des Täters veröffentlichte die Polizei vorerst nicht, Zeugenangaben seien widersprüchlich, heißt es. Dennoch eine dringende Warnung an die Bürgerinnen und Bürger von Solingen: Sie sollen vorsichtig bleiben, mahnt die Polizei. Und verdächtige Personen keinesfalls ansprechen. © Christoph Reichwein/picture alliance/dpa
Der Schock sitzt tief in Solingen nach dem Anschlag auf das „Fest der Vielfalt“ zum 650-jährigen Stadtjubiläum. Anders als auf diesem Aushang geschrieben, spricht die Polizei allerdings nicht von einem „Terroranschlag“, sondern von einem „Anschlag“. Die Hintergründe der Tat sind am Samstag (24. August) noch völlig offen.
Der Schock sitzt tief in Solingen nach dem Anschlag auf das „Fest der Vielfalt“ zum 650-jährigen Stadtjubiläum. Anders als auf diesem Aushang geschrieben, spricht die Polizei allerdings nicht von einem „Terroranschlag“, sondern von einem „Anschlag“. Die Hintergründe der Tat sind am Samstag (24. August) noch völlig offen. © Christoph Reichwein/picture alliance/dpa

Nach Messerangriff in Solingen: 26-Jähriger stellt sich nach Anschlag den Ermittlern

Am Samstagabend hatte sich nach Polizeiangaben der 26-Jährige den Ermittlern gestellt. Er habe angegeben, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Eine Abschiebung des verdächtigen Asylbewerbers aus Syrien war im vergangenen Jahr gescheitert. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe habe Haftbefehl unter anderem wegen Verdachts der Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und wegen Mordes erlassen, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Der Tatverdächtige im Fall des Solinger Messerangriffs mit drei Toten kommt deshalb nun in Untersuchungshaft.

Der Syrer teile die Ideologie der Terrorvereinigung IS und habe sich ihr zu einem derzeit nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor dem 23. August angeschlossen, heißt es in der Mitteilung. Wegen seiner radikal-islamistischen Überzeugungen habe er den Entschluss gefasst, auf dem Solinger Stadtfest eine möglichst große Anzahl aus seiner Sicht ungläubiger Menschen zu töten, so die Behörde. 

„Dort stach er mit einem Messer hinterrücks wiederholt und gezielt auf den Hals- und Oberkörperbereich von Besuchern des Festivals ein.“ Anschließend entkam der Täter im Tumult und in der anfänglichen Panik.

Der mutmaßliche Täter des Messerangriffs in Solingen wurde mit einem Hubschrauber abtransportiert und wird in Karlsruhe einem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt.

Anschlag in Solingen: Schwer verletzte Patienten nach Messerangriff über dem Berg – Psychische Folgen nicht absehbar

Drei Menschen waren bei der Messerattacke gestorben. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Mittlerweile sind alle noch stationär behandelten Patienten über dem Berg, sagte der ärztliche Direktor am städtischen Klinikum Solingen, Thomas Standl, dem Fernsehsender Welt TV. „Alle vier Patienten haben sehr gute Chancen wieder vollständig zu genesen.“ Die psychischen Folgen seien hingegen noch nicht absehbar. 

Dass die brutale Tat auch bei Augenzeugen Spuren hinterlässt, zeigt beispielsweise ein Ehepaar aus Solingen. Sie hatten dutzenden Menschen Schutz geboten, ihren Laden für Menschen in Panik geöffnet. Und auch ein DJ berichtete von beklemmenden Szenen beim Stadtfest. Er spielte zunächst weiter, um eine mögliche Massenpanik zu verhindern.

Rubriklistenbild: © Christoph Reichwein/dpa

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