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OVB-Leserforum

„In wie vielen Ställen geht es denn noch so grausam zu?“ Horror-Landwirte sorgen für Diskussion

Bilder von Kühen in einem völlig verdreckten Stall sorgten im vergangenen Jahr im österreichischen Feldkirch für Aufregung. Untragbare Zustände in der Tierhaltung waren nun aber auch in unserer Region Thema. Ein Bauer aus Rimsting steht aktuell vor Gericht, jüngst wurden 400 verendete Hühner in einem Stall in Söchtenau entdeckt.
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Bilder von Kühen in einem völlig verdreckten Stall sorgten im vergangenen Jahr im österreichischen Feldkirch für Aufregung. Untragbare Zustände in der Tierhaltung waren nun aber auch in unserer Region Thema. Ein Bauer aus Rimsting steht aktuell vor Gericht, jüngst wurden 400 verendete Hühner in einem Stall in Söchtenau entdeckt.

Ein Bauer aus Rimsting steht wegen wahren Horror-Zuständen in seinem Stall vor Gericht, in Söchtenau wurden 400 verende Hühner entdeckt. Kreisobmann Josef Andres sprach daraufhin von Depressionen und Burnouts bei Landwirten. Unter den OVB-Lesern hat all das einen heftigen Disput ausgelöst.

Sebastian Springer senior (Schalldorf) Kreisobmann Josef Andres ist für seinen offenen, sachlichen Bericht zu danken. Der frühere bayerische Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet sagte einmal, der bäuerliche Familienbetrieb ist wettbewerbsfähig, aber nicht im Sinne des Handels, um noch mehr Gewinn aus den landwirtschaftlichen Erzeugnissen zu schöpfen. Herr Bocklet hat sein Gehalt, er brauchte nicht wettbewerbsfähig zu sein. Er hat sich nur gut verkaufen müssen.

Verschiedene landwirtschaftliche Betriebsgrößen hat es schon immer gegeben. Wettbewerb unter Firmen und Konzernen kann man nicht mit der Landwirtschaft vergleichen, nicht erzeugergerechte Preise zu bekommen, während andere Sachen immer teurer werden. Das erzeugt auch eine Missstimmung, die nicht gut ist für das Klima und die Motivation.

Die Demonstrationen der letzten Zeit geben ein Zeugnis davon. Was die Betriebsgrößen betrifft: Voraussetzungen, um bestimmte Betriebsgrößen zu bewältigen, müssen vorhanden sein. Wenn dies nicht zutrifft, dann muss die Einsicht siegen, dies zu ändern. Im Bewusstsein, dass es nicht selbstverständlich ist, wenn man sich täglich satt essen kann, sollte man die Landwirtschaft respektieren. Die Bäuerinnen und Bauern verdienen es.

Diana Urban (Breitbrunn) Mit seiner „klaren Meinung“, die Kreisobmann Josef Andres in den OVB-Heimatzeitungen äußern durfte, hat er den Landwirten mehr geschadet als geholfen. Er stellt den Berufsstand als überfordert, frustriert und psychisch krank dar. „Depressionen und Burn-out sind bei Landwirten weitverbreitet“.

Entschuldigung, aber da fragt man sich als Leser schon: „In wie vielen Ställen geht es denn noch so grausam zu?“ Anstatt die tierquälenden Landwirte bei ihrer Eigenverantwortung zu packen, hebt er sie als Opfer ihrer Umstände hervor, spricht vom „Fehltritt, den sich der Bauer in Söchtenau erlaube“ und dass es „wie in Rimsting schiefgeht“.

Es ist traurig und bedenklich, dass ein Kreisobmann angesichts des Leids der Tiere in Rimsting und Söchtenau, nicht den Mut hat, hier deutliche Worte an die verantwortlichen Bauern zu richten, um sie von all den Landwirten abzugrenzen, die ihre Arbeit ordentlich und fachlich kompetent machen, den Stall sauber führen, solide Finanzen haben und ihre Tiere bestmöglich versorgen.

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