Staatsanwaltschaft ermittelt
Grusel-Fund in Söchtenau: Hat ein Landwirt seine 400 Hühner qualvoll sterben lassen?
Grässlicher Fund in Söchtenau: In einem Hühnerstall im Ortsteil Lampersberg wurden 400 tote Hühner entdeckt. Es besteht der Verdacht, dass der Halter die Tiere qualvoll sterben ließ. Jetzt äußern sich Veterinäramt und Staatsanwaltschaft.
Söchtenau – Es muss ein schlimmer Anblick gewesen sein: In einem Hühnerstall im Ortsteil Lampersberg haben Polizisten und Mitarbeiter des Rosenheimer Veterinäramts 400 tote Hühner entdeckt. Das bestätigt Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein, auf OVB-Anfrage.
Anonymer Hinweis eingegangen
„Aufgrund eines anonymen Hinweises erfolgte durch das Landratsamt Rosenheim eine unangekündigte Kontrolle bei einem Tierhalter aus dem Landkreis Rosenheim“, sagt er. Der habe bei der Befragung angegeben, die Hühnerhaltung Anfang Januar 2024 aufgegeben zu haben, da er mit der Haltung der Hühner überfordert gewesen und ihm alles zu viel geworden sei. Aus diesem Grund habe er die Hühner getötet.
„Vor dem Hühnerstall konnte bei der Kontrolle ein leichter Hühner- und Verwesungsgeruch wahrgenommen werden“, sagt Vietze. Vereinzelte Federn und Kadaverreste wurden am Gebäude ausgemacht. Bei einer weiteren Kontrolle seien tote Tiere gefunden wurden. „Es geht um eine mögliche Tiertötung von insgesamt 400 Hühnern“, sagt der Pressesprecher.
Proben der Tiere ins Labor geschickt
Die genauen Hintergründe, wie es dazu kommen konnte, sind laut Michael Fischer, Pressesprecher des Rosenheimer Landratsamtes, aktuell Gegenstand der Untersuchungen. So wurden unter anderem Proben der Tiere entnommen und ins Labor geschickt. „Die Kadaver werden zu einer Tierkörperbeseitigungsanstalt gebracht“, sagt Fischer.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Tierhalter wegen des Verdachts der Tiertötung eingeleitet. „Es besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte die von ihm gehaltenen Hühner vorsätzlich und ohne rechtfertigenden Grund getötet hat“, sagt Rainer Vietze. Die Ermittlungen werden ihm zufolge so sorgfältig und umfassend wie möglich durchgeführt und werden daher „einige Zeit in Anspruch nehmen“.
Situation erinnert an Vorfall in Rimsting
Die Situation erinnert an einen Fall in der Gemeinde Rimsting. Mitte Mai 2023 hatten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks und des Veterinäramts Rosenheim einen Stall am Ortsrand aufgesucht und dort 33 tote und Dutzende vernachlässigte Rinder gefunden. Gegen den 48-jährigen Landwirt hat die Staatsanwaltschaft Traunstein im Dezember 2023 Anklage erhoben. Ihm wird Tiertötung und quälerische Tiermisshandlung durch Unterlassen vorgeworfen. Demnächst muss er sich vor dem Amtsgericht Rosenheim verantworten.