Höchste Warnstufe im Südwesten
Weiter Dauerregen in Bayern erwartet – Katastrophenfall im Landkreis Günzburg ausgerufen
Südbayern – Am kommenden Wochenende kann es in Bayern richtig nass werden, schenkt man den Vorhersagen Glauben, so kommt einiges vom Himmel. Der Deutsche Wetterdienst rechnet sogar mit unwetterartigem Dauerregen im Südwesten Bayerns.
Service:
- Warnungen: Deutscher Wetterdienst | WAS! Wetter Altbayern und Schwaben
- Niederschlag: Hochwassernachrichtendienst Bayern | Niederschlagsradar
- Bahnverkehr: Störungsmeldungen BRB | Südostbayernbahn
- Verkehr: Verkehrsmeldungen | www.bayerninfo.de
Das Wichtigste im Überblick:
- Warnung für Landkreise der Region heruntergestuft
- 82.500 Mitglieder der Wasserwacht Bayern einsatzbereit
- „Keine Notwendigkeit“ für Panik im Kreis Rosenheim
- Herrmann: „Kein Grund, in Panik zu verfallen“
- Glauber: Hochwasserlage in Bayern angespannt
- DLRG: „Lage besorgniserregend“
- So ist die Lage im Inntal
- Dauerregen beginnt – Landkreise bereiten sich vor
Update, 19.14 Uhr – Katastrophenfall ausgerufen im Landkreis Günzburg
Wegen des extremen Dauerregens und der erwarteten Hochwasserlage ist im Landkreis Günzburg am Freitagabend der Katastrophenfall ausgerufen worden. Es gehe darum, die potenziell betroffenen Städte und Gemeinden besser unterstützen zu können, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes.
Update, 18.27 - Unwetterlage südlich der Donau bereits voll im Gange
Überflutete Keller in der Mitte und im Norden Deutschlands, in anderen Landesteilen steht der große Regen erst noch bevor: Vor allem große Teile Bayerns und Baden-Württembergs erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen. „Die seit Tagen angekündigte Unwetterlage für weite Bereiche Süddeutschlands ist nun südlich der Donau bereits im Gange und breitet sich in der Folge weiter nach Norden aus“, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag.
Am stärksten sind dem Meteorologen zufolge die Regionen Oberschwaben und Ostalb betroffen. So werden in Ravensburg etwa Niederschlagsmengen zwischen 60 und 100 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im südlichen Oberschwaben sowie auf der Ostalb können demnach sogar extreme Regensummen von bis zu 150 Liter pro Quadratmeter erreicht werden.
Die Feuerwehren warnten bereits vor möglichen Gefahren. „Überflutete Straßen und Wege bergen Risiken – egal, ob man mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Zweirad unterwegs ist“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hermann Schreck. „Immer wieder werden die Feuerwehren etwa zu Unterführungen alarmiert, in denen Fahrzeuge steckengeblieben sind.“ Oft sei das Wasser höher als gedacht.
Update, 16.55 Uhr – Donau-Wasserwerk in Leipheim abgeschaltet
Angesichts des Dauerregens geht die Stadt Leipheim (Landkreis Günzburg) nach eigenen Angaben für die kommenden Tage von einem hundertjährigen Hochwasser aus. Das Donau-Wasserwerk sei sicherheitshalber am Freitag abgeschaltet worden. Die Wasserversorgung erfolge über ein anderes Wasserwerk, teilte Bürgermeister Christian Konrad mit. Weil die Trinkwasserversorgung in den kommenden Tagen zeitweise ganz abgeschaltet werden könnte, riet er den Bürgern, mit Mineralwasser vorzusorgen. Die Stadt will auf ihrer Homepage laufend über die Entwicklungen informieren.
Update, 16.20 Uhr – Lage auch in Wasserburg nicht dramatisch
Die Lage in Wasserburg am Inn ist Stand 16 Uhr am Freitag (31. Mai) entspannt. Der Regen hat bereits aufgehört. Der Inn ist seit Mittwochabend, 19 Uhr, um gut einen Meter von 284 cm auf einen Pegelstand von 390 cm gestiegen. Die Prognosen sehen einen Rückgang des Standes voraus. Erst ab einer Höhe von 420 cm wird in Wasserburg die erste Meldestufe erreicht.
Update, 15.58 Uhr – So ist die Lage im Landkreis Traunstein
Aufgrund der zu erwartenden Niederschlagsmengen stehen Feuerwehr, Hilfsorganisationen und Fachbehörden im Landkreis Traunstein in engen Austausch, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Alle heimischen Feuerwehren sowie die Facheinheiten werden regelmäßig informiert und bereiten sich vor Ort auf mögliche Einsätze vor. Chiemgau24.de hatte darüber ausführlich berichtet.
Update, 15.24 Uhr – Warnung für Landkreise der Region heruntergestuft – außer Rosenheim
Die amtliche Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen in der Region wurde gegen 15 Uhr vom DWD aufgehoben. Für die Landkreise Mühldorf, Traunstein, Altötting und Berchtesgadener Land gilt somit nur noch Stufe zwei von vier. „In Staulagen werden Mengen bis 40 l/m² erreicht“, meldet der DWD. Für den Kreis Rosenheim wurde hingegen keine Entwarnung gegeben. Für Stadt und Landkreis Rosenheim ist die Unwetterwarnung bis zum Samstag (1. Juni) 15 Uhr verlängert worden.
Im Südwesten Bayerns sieht es ganz anders aus. Ab dem Landkreis Starnberg bis hin zur Landesgrenze in Memmingen ist die Warnstufe auf vier von vier erhöht worden – höchste Alarmbereitschaft! „Nach bisher beobachteten Niederschlagsmengen von 20 bis 40 l/m² tritt weiterhin extrem ergiebiger Dauerregen auf. Dabei werden nochmals Niederschlagsmengen zwischen 60 l/m² und 100 l/m² erwartet. In Staulagen werden Mengen bis 120 l/m² erreicht“, meldete der DWD in einem Update. Rosenheim24.de wird die aktuellen Geschehnisse weiterhin für Euch im Blick behalten.
Update, 15.02 Uhr – Mehr als 150 Wasserrettungskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft
Aufgrund der prognostizierten Pegelstände im Südwesten Bayerns hat die Wasserwacht Bayern ab dem heutigen Freitagabend (20 Uhr) die Alarmstufe für die Wasserrettungszüge Schwaben, Oberbayern und Ober-/Mittelfranken von Alarmstufe 1 auf Alarmstufe 2 erhöht.
Die ausgerufene Alarmstufe ist als Voralarm zu verstehen und dient der besseren Vorbereitung der Einsatzkräfte auf möglicherweise länger andauernde Einsätze und einer noch schnelleren Einsatzbereitschaft, heißt es von Seiten der Einsatzkräfte. In der Alarmstufe 2 stehen ab 20 Uhr über 90 Einsatzkräfte bereit. Weitere 60 Einsatzkräfte der Wasserwacht stehen in der Alarmstufe 1 bereit. Insgesamt sind somit 150 Einsatzkräfte der Wasserwacht Bayern (inkl. Boots- und Tauchtrupps) in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Wasserrettungszüge der Wasserwacht Bayern können in dreifacher Redundanz besetzt werden. Weitere rund 82.500 aktive Mitglieder der Wasserwacht Bayern sind stets einsatzbereit.
Das Bayerische Rote Kreuz beobachtet mit seinem Lagedienst Bayern, besetzt mit Experten von Bereitschaften, Bergwacht und Wasserwacht, die Lageentwicklung engmaschig und unterstützt die Führungsgruppen Katastrophenschutz in den Landkreisen mit Fachberater, teilt das BRK in einer Pressemeldung mit.
In Bernau waren die Feuerwehren bereits am Donnerstagabend wegen des plötzlich einsetzenden Starkregens im Dauereinsatz. Die Lage habe sich dort aber auch wieder beruhigt.
Großeinsatz der Feuerwehren in Bernau am 30. Mai




Update, 14.28 Uhr – Auch ergiebiger Regen in Österreich erwartet
Für Teile Österreichs besteht ebenfalls eine Unwetterwarnung, wie die Unwetterzentrale unter „uwz.at“ berichtet. In Teilen Vorarlbergs und Tirols gilt die zweithöchste Warnstufe. Erwartet werden mäßig gefrierender Regen sowie über 50 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden und über 100 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden. In höheren Lagen soll es zudem schneien. Vorwarnungen und Unwetterwarnungen betreffen auch andere Landesteile, darunter Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und die Steiermark.
Update, 13.48 Uhr – „Keine Notwendigkeit“ für Panik in Rosenheim, auch Aschau entspannt
In Rosenheim ist die Lage entspannt. Trotz des anhaltenden Regens werde in der Stadt „kein dramatisches Hochwasser“ erwartet, teilt Dr. Tobias Hafner, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Rosenheim, auf Anfrage mit. Höchstens am Inn könnte die „Meldestufe 1 geknackt werden“. Die Prognosen seien derzeit aber so, dass weder dort noch an der Mangfall die Hochwasser-Meldestufen überschritten werden. Daher gebe es bisher auch „keine Notwendigkeit“, eine amtliche Warnung vor Hochwasser herauszugeben. Zudem seien keine Maßnahmen gegen mögliche Überschwemmungen eingeleitet worden. Dennoch habe man sich beim Wasserwirtschaftsamt vorbereitet.
Schon seit Mittwoch (29. Mai) stehe die Behörde mit der Stadt Rosenheim in Kontakt, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Zudem wurde die personelle Besetzung des Amtes erhöht, die am Wochenende schnell zusammenkommen könnte – falls sich die Prognosen ändern. „Dazu müssten sich aber die prognostizieren Niederschlagsmengen für Südwestbayern weiter nach Osten verlagern“, sagt Klaus Moritz vom Wasserwirtschaftsamt. Dann könnte sich auch innerhalb von sechs bis zwölf Stunden die Lage in Rosenheim verschärfen. Derzeit sei davon aber nicht auszugehen.
Auch die Feuerwehren Aschau und Frasdorf sind entspannt. Alles ruhig in ihrem Gebiet. Hier rechnen die Feuerwehren auch nicht mit Erdrutschen oder Hochwasser. Gleiches vermeldet die Feuerwehr aus Hemhof. Ebenfalls soll die Lage in Bad Endorf noch entspannt sein.
Update, 13.11 Uhr – „Kein Grund, in Panik zu verfallen“
Der bayerische Innen- und Katastrophenschutzminister Joachim Herrmann (CSU) informierte am Freitag (31. Mai) an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg über die drohende Hochwasserlage in Bayern.
Die Katastrophenschutzbehörden bereiten sich bereits auf die kommenden Wassermassen vor. Herrmann erklärte, dass man niemandem Angst machen wolle und es keinen Grund zur Panik gebe. Aber: „Besser vorsichtig sein, als hinterher überrascht zu sein“, so der Innenminister. Die Katastrophenschutzbehörden seien auf die Gefahrenlage aber bestens vorbereitet. Bürgerinnen und Bürger sollen in den nächsten Tagen intensiv Medien und Warn-Apps verfolgen.
Update, 13 Uhr - Glauber: Hochwasserlage in Bayern angespannt
Die zurückliegenden sowie die noch erwarteten Niederschläge führen in den kommenden Tagen zu einer angespannten Hochwasserlage in Bayern. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München: „Wir haben die Situation bayernweit genau im Blick. Die Warndienste sind in Alarmbereitschaft. Um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen, arbeiten alle Behörden eng zusammen. Wenn der Ernstfall eintritt, muss schnell und konsequent reagiert werden. Damit sich die Menschen selber ein Bild machen können, informiert der Hochwassernachrichtendienst im Internet fortlaufend über die aktuelle Lage und die weiteren Entwicklungen.
Der viele Regen führt aktuell dazu, dass sich in verschiedenen Regionen Bayerns die Lage anspannt. Wir sind allen Einsatzkräften und den oft ehrenamtlichen Helfern sehr dankbar für ihre Arbeit. Sie stehen vor Ort an der Seite der Bürgerinnen und Bürger. Eines ist klar: Gefahren durch Sturzfluten und Hochwasser können nicht vollständig verhindert werden. Die Wasserwirtschaft und die Einsatzkräfte tun aber alles dafür, Risiken und Schäden durch gezielte Maßnahmen bereits im Vorfeld zu minimieren. Dazu zählen auch schnelle und präzise Warnungen der Menschen.“
Der Hochwassernachrichtendienst weist aktuell insbesondere darauf hin, dass zum Teil unwetterartiger Dauerregen in Bayern die Wasserstände im Tagesverlauf stark ansteigen lässt. Das führt zu Hochwasser zunächst mit Schwerpunkt in Schwaben. Außerdem wird für die Donau aus Baden-Württemberg derzeit ein großes Hochwasser erwartet, das in Neu-Ulm bereits morgen Vormittag Meldestufe 4 überschreiten kann.
Update, 12.03 Uhr - DLRG: „Lage besorgniserregend“
Aufgrund des anhaltenden Regens schätzt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) die aktuelle Lage als besorgniserregend ein. Die DLRG Bayern sei auf Überflutungen und Hochwasser vorbereitet, heißt es in einem veröffentlichten Statement. Sie unterhält im Auftrag des Freistaats Bayern 14 Wasserrettungszüge, davon zwei in jedem Regierungsbezirk.
„Die Wasserrettungszüge verfügen über Bootstrupps mit speziell konstruierten Rettungsbooten, Tauchtrupps und Logistiktrupps. Jeder Wasserrettungszug der DLRG umfasst 32 gründlich ausgebildete und gut ausgerüstete Helferinnen und Helfer. Sie können vor allem Menschen evakuieren, die von Hochwasser eingeschlossen sind“, heißt es wörtlich. Zudem verfüge die DLRG für plötzlich auftretende Einsätze wie zum Beispiel Sturzfluten über hubschraubergestützte Wasserretter. Die DLRG ist also vorbereitet.
Update, 11.26 Uhr - So ist die Lage im Inntal
Der Hochwassernachrichtendienst Bayern hat die offizielle Vorwarnung vor Hochwasser für den Landkreis Miesbach aufgehoben. Somit liegt in Südostoberbayern keine amtliche Warnung vor Hochwasser mehr vor. Allerdings ist die Lage sehr dynamisch und kann sich relativ schnell wieder ändern. Laut Niederschlagradar soll zwischen 12.30 Uhr und 13 Uhr wieder einiges an Starkregen niederkommen - die Experten gehen von einem Freitagshoch aus.
Laut den Feuerwehren Oberaudorf und Brannenburg ist die Lage im Inntal noch relativ ruhig. Dem Hochwassernachrichtendienst vom bayrischen Umweltsamt zufolge ist für das Inntal die erste Meldestufe (stellenweise kleinere Ausuferungen) auch noch nicht erreicht. Ein Sprecher geht davon aus, dass es zumindest am Freitag auch nicht weit über diese erste von vier Meldestufen hinausgehen sollte.
Angesichts der erwarteten ergiebigen Regenfälle im Süden Deutschlands warnen die Feuerwehren aber vor möglichen Gefahren. „Überflutete Straßen und Wege bergen Risiken – egal, ob man mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Zweirad unterwegs ist“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, Hermann Schreck. „Immer wieder werden die Feuerwehren etwa zu Unterführungen alarmiert, in denen Fahrzeuge steckengeblieben sind.“ Oft sei das Wasser höher als gedacht.
Der Feuerwehrverband riet, die Wetterentwicklung regelmäßig zu verfolgen. Sollte es doch zu Überflutungen kommen: „Haben Sie Verständnis dafür, dass Einsatzstellen bei hohem Einsatzaufkommen priorisiert angefahren werden.“ Bundesweit stehen dem Verband zufolge mehr als eine Million Einsatzkräfte der Feuerwehren bereit.
Update, 10.24 Uhr - Noch ist die Lage entspannt
Die Region könnte diesmal glimpflich davon kommen, das lassen zumindest die aktuellen Wettermodelle hoffen. Auch die Vorhersagen des Hochwassernachrichtendienstes Bayern sehen für die Region nicht allzu schlimm aus. Demnach soll in der Region nur der Pegel Wasserburg / Inn die Meldestufe eins erreichen. Der HND hat auch noch für keinen unserer Landkreise eine offizielle, konkrete Warnung vor Hochwasser herausgegeben.
Deutlich schlechter sieht die Lage rund um Augsburg, im Bereich Regensburg und im Gebiet zwischen Nürnberg und Bayreuth aus. Hier befürchtet der HND „Ausuferungen und Überschwemmungen“ in den kommenden Tagen.
Dennoch dürfe man die Situation auch bei uns in der Region nicht unterschätzen, so das Team von WAS!. Bereits in den vergangenen 24 Stunden habe es bereits sehr viel Niederschlag gegeben und laut Prognosen war dies erst der Anfang.
Update, 8.45 Uhr – Sorge vor Ausuferungen
Mit dem in der Nacht eingesetzten ergiebigen Dauerregen steigt ausgehend vom Alpenvorland für alle Regierungsbezirke das Hochwasserrisiko an.
„Erste Ausuferungen werden für Freitagnacht bis Samstagmittag erwartet, am oberen Inn aus Österreich kommend ggf. auch früher am Freitag. Die Höhe des Hochwassers und die regionale Betroffenheit unterliegt derzeit noch großen Unsicherheiten, da sich die vorhergesagte Lage des Tiefs immer wieder ändert“, heißt es vom Hochwassernachrichtendienst Bayern. Neben dem Pegel Oberaudorf/Inn (siehe Update, 7.32) könnte neuen Berechnungen zufolge auch der Pegel Wasserburg/Inn im Laufe des Tages die Meldestufe 1 (420 cm) erreichen
Auf Nachfrage bei der Integrierten Leitstelle Traunstein gab dort ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion an, dass es in der Nacht im Zuständigkeitsbereich der Leitstelle (Landkreis Traunstein, Landkreis Berchtesgadener Land, Landkreis Mühldorf und Landkreis Altötting) keine Unwettereinsätze zu verzeichnen gab. Die ILS hat auch noch keine weiteren Maßnahmen ergriffen. Zudem laufe vorerst alles im Normalbetrieb, so der Sprecher weiter.
Update, 7.32 Uhr - Vorwarnung vor Hochwasser im Kreis Miesbach
Aktuell besteht im Landkreis Miesbach eine Vorwarnung vor Hochwassergefahr. „Durch die feuchte Witterung im Mai sind die Böden gut mit Wasser versorgt und haben flächig nur mehr geringe Aufnahmekapazität. Daher sind potenziell schnelle Abflussreaktion von Bächen und Flüssen zu erwarten, insbesondere bei hohen Regenintensitäten. Sollten die prognostizierten Niederschläge eintreffen, können an den Meldepegeln im Landkreis Miesbach Meldestufen überschritten werden“, heißt es von der Hochwasserzentrale.
Insbesondere der Pegel Miesbach Schlierach könne bei entsprechenden Regenfällen Meldestufe 1 überschreiten - dies ist allerdings noch nicht der Fall. Auch an kleineren (Wild-) Bächen im Landkreis seien dann (heftige) Abflussreaktionen möglich. Derzeit ist die Pegellage allerdings noch überall in der Region entspannt. Allein die Hochrechnung für den Pegel Oberaudorf/Inn deutet darauf hin, dass die Meldestufe eins (250 cm) im Laufe des Tages erreicht werden könnte.
Update, 31. Mai, 6.30 Uhr - Dauerregen beginnt - Landkreise bereiten sich vor
Den Süden und Osten Deutschlands erwartet ein Wochenende mit erheblichem Dauerregen und Sorge vor Überflutungen. In vielen Orten in unserer Region hat es im Laufe der Nacht bereits begonnen, zu regnen, erste Pfützen haben sich auf Straßen und Wiesen gebildet. Die Flüsse und Bäche in Südostbayern haben allerdings noch keine Meldestufe erreicht.
Im Landkreis Weilheim–Schongau wurden an Fronleichnam (Feiertag in Bayern) schon die ehrenamtlichen Einsatzkräfte zusammengezogen, um sich für eine eventuell bevorstehende Hochwasserlage vorzubereiten. 45 Tonnen Sand mussten mittels Sandsackfüllmaschine in rund 3000 Sandsäcke abgefüllt werden. Der Landkreis hält insgesamt rund 15.000 Sandsäcke vor, um für den Ernstfall erste Sandsäcke auf der Stelle zur Verfügung zu haben. In Bernau waren die Feuerwehren bereits am Donnerstagabend wegen des plötzlich einsetzenden Starkregens im Dauereinsatz.Vielerorts wurden Einsatzstäbe gebildet, Flussmeistereien in Bereitschaft gesetzt und weitere Vorsorge getroffen.
Der DWD gab am Donnerstag amtliche Unwetterwarnungen vor erheblichem Dauerregen heraus - und zwar für große Teile Bayerns und Baden-Württembergs. Sie galten vorläufig von Freitag an, teils bis in die Nacht auf Montag hinein. Darüber hinaus gab es eine sogenannte Vorabinformation für einen breiten Streifen in Thüringen und Sachsen, wo es ab Freitagmittag bis Sonntagnachmittag zu ergiebigem Dauerregen kommen soll.
Die Meteorologen sprechen von einem Tief, das von den Alpen bis nach Polen zieht und zum Teil ergiebigen und gewittrigen Dauerregen bringen könne. Die Niederschlagsmenge kann demnach zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 48 Stunden liegen. Die Fachleute sagen: Sollte es derart viel regnen, sind Überflutungen wahrscheinlich. Nach Angaben des DWD kann Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen, Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden drohen. Auch Erdrutsche seien möglich.
Erstmeldung:
Regen, Regen und noch mehr Regen: Für die kommenden Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) größtenteils für ganz Bayern nasses Wetter. Zwischen Freitag und Sonntag ist demnach unwetterartiger Starkregen mit Mengen zwischen 50 und 90 Litern pro Quadratmeter potenziell möglich. Gebietsweise sogar mit bis zu 150 Litern pro Quadratmeter.
Der Deutsche Wetterdienst gab fast für den ganzen Süden Deutschlands eine entsprechende, amtliche Unwetter heraus. So kann auch bei uns in der Region - Landkreis Traunstein, Landkreis Mühldorf, Landkreis Altötting, Landkreis Rosenheim, Altlandkreis Wasserburg und Mangfalltal - ab Mitternacht ergiebiger Dauerregen auftreten. Dabei werden in der Region Niederschlagsmengen zwischen 50 und 90 Litern pro Quadratmeter erwartet. Schon seit Tagen wird vor einem regenreichen Wochenende gewarnt - nun die offizielle Warnmeldung (Warnstufe drei von vier) des DWD vor ergiebigem Dauerregen.
Betroffen sind laut DWD zwischen Freitagmorgen und Montagmorgen der östliche Teil Baden-Württembergs sowie weite Teile Bayerns von der Landesgrenze zu Baden-Württemberg bis etwa Regensburg und von den Alpen bis nach Bamberg.
Der DWD warnt in diesem Zusammenhang vor möglichen Gefahren:
- Gefahr für Leib und Leben durch Überflutungen von Straßen/Unterführungen sowie gewässernahen Gebäuden
- Mögliche Erdrutsche
- Handlungsempfehlungen:
Überflutete und gefährdete Abschnitte meiden. Verhalten im Straßenverkehr anpassen, Behinderungen auf Verkehrswegen einplanen. Ggf. vorbeugend Hochwasser-Schutzmaßnahmen treffen. Bei drohender/bereits bestehender Überflutung Keller sofort verlassen. Über Hochwasserlage unter www.hochwasserzentralen.de informieren
Der bayerische Hochwassernachrichtendienst (HND) meldete an Fronleichnam lediglich an der Schwarzach bei Warnbach (Landkreis Schwandorf) die Meldestufe 1 von 4. In dieser Stufe kann das Wasser stellenweise übers Ufer treten. Ab Freitag erwartete der HND ein steigendes Hochwasserrisiko, die Hochwasserhöhen seien aber nicht sicher vorhersehbar. Die Polizeipräsidien berichteten von keinen Schäden oder Verletzten.
Auch Schauer und Gewitter möglich
Der Freitag wird den neuesten Wettermodellen zufolge stark bewölkt, während sich von Süden aus erneut andauernder und kräftiger Regen ausbreitet. Auch im Norden des Freistaates wird es nach einem trockenen Start nass: Es soll zu Schauern und Gewittern kommen.
Samstags wird es der Vorhersage zufolge wieder überwiegend regnerisch bei Höchstwerten zwischen 13 und 18 Grad. Ab dem Nachmittag kann es im Süden trockener werden. Am Sonntag ist dann rund um die Donau und in Schwaben Regen vorhergesagt. Am östlichen Alpenrand und im Bayerwald ist es aber auch mal trocken. Die Temperaturen steigen wieder auf Höchstwerte zwischen 16 und 21 Grad.
mz
