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Nach Motorradfahrverbot

Verbot auf Kultstrecke - Sudelfeld lässt Biker-Herzen weiter bluten: „Dank an die Knieschleifer“

Stefan (rechts im Bild) hat zumindest eine Hoffnung: Eine Entlastung der ehrenamtlichen Helfer aufgrund der Sperrung.
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Stefan (rechts im Bild) hat zumindest eine Hoffnung: Eine Entlastung der ehrenamtlichen Helfer.

Das Motorradverbot auf der legendären Sudelfeldstraße lässt die Emotionen weiter hochkochen: Immer mehr Fahrer und Unterstützer melden sich zu Wort – mit klaren Worten über Gerechtigkeit, Kontrolle und die Angst vor weiteren Sperrungen. Aber auch immer mehr Befürworter bekennen sich.

Sudelfeld - Die Diskussion um das Motorradfahrverbot auf der beliebten Sudelfeldstraße in Richtung Bayrischzell reißt nicht ab. Seitdem bekannt wurde, dass Motorradfahrer ab dem 30. April diesen Streckenabschnitt nicht mehr nutzen dürfen, melden sich immer mehr Betroffene zu Wort, die Kritik ebbt nicht ab. Bereits nach unserem ersten Aufruf erreichten uns zahlreiche Zuschriften. Und täglich werden es mehr: Die Wut ist groß, die Enttäuschung ebenso, aber mittlerweile gibt es auch einige Fürsprecher.

Besonders häufig äußern Leser den Vorwurf, dass „alle für das Verhalten einiger weniger Rowdys“ bestraft würden. Von „Kollektivstrafe“ und einer „Kapitulation des Staates“ ist die Rede. Dabei ist die Sudelfeldstraße für viele nicht nur eine beliebte Strecke, sondern ein Stück gelebter Motorradkultur in Oberbayern.

Hier folgt eine weitere Auswahl von Stimmen aus der Region, die uns in den vergangenen Tagen erreicht haben: Wir danken allen, die sich gemeldet haben – die Kommentare wurde in unveränderter Form veröffentlicht (in Ausnahmefällen wurden die Beiträge gekürzt):

Eure Meinungen zum Fahrverbot auf der Sudelfeldstrecke

Jens Angermüller: Jede dieser Streckensperrungen ist vor allem eines: Eine Kapitulation des Staates vor ein paar Idioten! Ich schätze so ca. 5 Prozent der Verkehrsteilnehmer (nicht nur der Motorradfahrer!) sind eben diese Idioten. Viele Kontrollen, egal ob Geschwindigkeit, Geräuschpegel oder baulicher Zustand, und empfindliche Strafen besonders für Wiederholungstäter wären die richtigen Mittel der Wahl. Aber dafür müsste ja die jeweiligen Führungsebenen entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, was für die hohen Herren und Damen natürlich Arbeit bedeuten würde.

Ulli: Ich persönlich fahre auch Motorrad mit meinem Freund. Wir fahren beide ein eigenes Motorrad und fahren die Sudelfeldstrecke schon lange nicht mehr, weil es uns zu blöd ist, immer wieder Idioten unterzukommen, die meinen, sie sind Rossi? Leider lässt sich so eine Straßensperrung nicht mehr vermeiden. Auch Autofahrer-Raser gehören gesperrt, als Radlfahrer kannst die Stecke schon lange nicht mehr fahren, Lebensgefahr! Traurig, Egoismus hat gesiegt 

Stefan Lutz: Vielen Dank an die Knieschleifer, die jetzt den Bogen überspannt haben. Dass dann auch alle vernünftigen Motorradfahrer draußen bleiben müssen, ist extrem bitter. Hat in diesem Zusammenhang übrigens schon einmal jemand an die ehrenamtlichen Mitglieder der Rettungsdienste und Freiwilligen Feuerwehren gedacht, deren Freizeit systematisch zerschossen wird, weil sie Wochenende für Wochenende - ehrenamtlich! - immer wieder verunfallte Raser retten müssen? Ich hoffe, dass bei dieser Maßnahme wenigstens für die ehrenamtlichen Retter ein paar ruhige Familienwochenenden herauskommen.

Thomas Brandner: Ich finde es total doof, da ich gerne mal rauf gefahren bin, eine Tasse Kaffee getrunken habe und mit anderen geratscht habe. Nun soll ich einen reisen Umweg fahren und das nur wegen 30 Rasern, die von der Polizei nicht bestraft werden können, da sie es nicht schaffen denen ein Fahrverbot zu erteilen. Somit bestrafen sie alle wegen der paar Raser. Bin gegen die Sperrung.

Anonym: Als begeisterter Camper und Berggeher ist der Krach, der von den Motorrädern ausgeht, unerträglich. Am Wanderparkplatz Tatzlwurm fällt einem fast das Ohr ab. Selbst am Ende der Rosengasse hört man sie am Ostersonntag bereits ab 6:30 Uhr deutlich.  Deshalb begrüße ich diese Entscheidung des Fahrverbots. Mehr Kontrollen oder Blitzer schrecken meiner Meinung nicht ab. Da wird die Kontrolle umfahren oder an der Messstelle vorbei „geschlichen“ um dann danach gleich wieder den „Hahn aufzudrehen“. Was sich die Einsatzkräfte noch dazu anhören müssen von den selbsternannten „Rossi‘s“.
Sicherlich gibt es auch andere vernünftige Verkehrsteilnehmer aber leider nicht am Sudelfeld.

Daniel: Richtig so! Das war ja eine Zumutung, wie generell dieser sinnlose nervige Motorrad-Lärm. Kann doch wohl nicht wahr sein, dass man bei drei Minuten Babygeschrei die Polizei holt, aber jeder rücksichtslose dumme Raser wirklich Tag und Nacht an mittlerweile ja zehn Monaten im Jahr und gerade an den Wochenenden und Feiertagen mit höllischem Lärm die Umwelt und Mitmenschen terrorisieren darf. Die geschützten wilden Tiere zum Beispiel - auch in Österreich am Großglockner - wie die Murmeltiere sterben mit jedem Jahr mehr aus, pflanzen sich nicht mehr fort, weil: Werden durch den Lärm verschreckt. Genauso die Vögel und das Wild. Und andere Leute - Ausflügler wie Anwohner - können nicht mal 5 Minuten im Freien die Berge und die Aussicht oder ihren Garten genießen wegen des Lärms. Und Autofahrer müssen in spätestens zehn Jahren alle leise E-Autos fahren, während man die Motorradfahrer mit ihrem Lärm weiter rasen lässt... Also wie bescheuert und ungerecht ist das denn?

Mani: Da gibt es genügend andere Unfallschwerpunkte, die dann wohl auch für Autofahrer gesperrt werden müssten. Z.B. die Kreuzung der B15, Abfahrt nach Griesstätt. Ob die „einseitige“ Sperrung etwas bewirkt, wage ich zu bezweifeln. Bin selber viele Jahre mit dem Bike unterwegs gewesen und habe das Sudelfeld die letzten Jahre gemieden, da zu gefährlich. Aber nicht nur wegen der vielen Motorradfahrer, sondern auch wegen der immer leistungsstärkeren Autos, welche gewagte Fahrmanöver ermöglichen bis hin zur Nötigung von normal fahrenden Motorradfahrern. 

Michele: Das hat doch am Kesselberg schon so gut funktioniert ..... das Problem wird aber nur verlagert! Andere Strecken sind dann total überlastet und werden einfach wiederum begrenzt. Beispiel Kesselberg, da hat die Polizei einfach völlig kapituliert. Jetzt ist der Sylvenstein der Hotspot und da wurden schon fleißig Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgestellt. Reine Schikane, denn die Strecke hat sich nicht geändert.

Meiner Meinung nach sind das Auswirkungen der allgemeinen Sparmaßnahmen, denn anstatt durch gezielte Kontrolle und Bestrafung derer, die an betreffenden Stellen die Verursacher sind, stellt man ein Schild hin und bestraft und beschränkt alle einer Gruppe generell. Das Cafè oben kann gleich komplett dicht machen, die werden sich freuen. Man stelle sich das Szenario mal an Straßen vor, wo vermehrt Autounfälle sind und man würde die Straße nur für Autos sperren, oder Strecken, an denen manche Radler ständig gegen Gesetze verstoßen, für alle Radfahrer sperren. Eine Motorraddemo wäre doch toll. Hunderte Motorräder im Korso bei Tempo 40 das Sudelfeld in beide Richtungen dicht machen.

Christine: Ich wohne am Samerberg und wenn schönes Wetter ist, dann stehen oben am Samerberg zehn Biker und unten in Achenmühle genauso viele. Sie fahren mit einer Geschwindigkeit in die Kurven, dass sie mit dem Oberkörper in deine Straßenseite ragen, wenn du entgegenkommst, siehst du sie erst in letzter Minute. Die Anwohner sind genervt vom Lärm und es gab schon etliche Tote, dann müsste diese Strecke genauso gesperrt werden. Ich glaube vermehrte Kontrollen der Polizei und härtere Strafen gegen diese Raser wären effektiver.

Hintergrund:

Seit Jahren gibt es Beschwerden über Lärm, riskante Fahrmanöver und hohe Unfallzahlen auf der Sudelfeldstraße, besonders an Wochenenden und Feiertagen. Nach langen Diskussionen entschied sich das Landratsamt Rosenheim nun für das Motorradverbot – zunächst befristet bis Oktober. Ziel sei es, Anwohner zu entlasten, die Sicherheit zu erhöhen und die Natur im sensiblen Berggebiet zu schützen. Die Maßnahme wird vielerorts heftig diskutiert – nicht nur unter Bikern, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit.

Und was denkt ihr?

Diskutiert gern weiter mit – hier, per Mail oder auf unseren Social-Media-Kanälen. Wir halten euch auf dem Laufenden. (mz)

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