Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Pettinger habe Rosenheimer aus Eifersucht töten wollen

„Wut gibt‘s bei ihm nicht“, „Keiner hätte es ihm zugetraut“: Und trotzdem Säure-Mordversuch?

Ein 41-jähriger Mann aus Petting soll für die Säure-Attacke in Rosenheim verantwortlich sein. Rechts im Bild sein Verteidiger Stefan Neudecker.
+
Ein 41-jähriger Mann aus Petting soll für die Säure-Attacke in Rosenheim verantwortlich sein. Rechts im Bild sein Verteidiger Stefan Neudecker.

Rosenheim/Traunstein – Mit hochgiftiger Flusssäure habe ein 41-Jähriger aus Petting einen Rosenheimer töten wollen. Mutmaßliches Motiv: Eifersucht. Die Indizien, die gegen den Angeklagten sprechen, häuften sich zuletzt immer mehr. Am Mittwoch (12. Februar) wurde weiterverhandelt:

Update, 12.20 Uhr – „Keiner hätte es ihm zugetraut“: Und trotzdem Säure-Mordversuch?

Der dritte Verhandlungstag rund um den versuchten Mord mit Flusssäure in Rosenheim beginnt abermals mit einer engen Bekannten des Angeklagten. Und wie so viele aus seinem Freundeskreis sagt sie: „Er war immer sozial, hat jedem geholfen“ - was zu seinem ehrenamtlichen Engagement in Petting passt. Und die 39-Jährige sagt auch: „Wut gibt‘s bei ihm nicht.“ Vor längerer Zeit seien sie auch mal ein Paar gewesen, man sei absolut im Guten auseinandergegangen.

Interessant ist für das Landgericht auch, wie sich der Angeklagte in den Wochen vor der Tat verhalten hat. Denn laut Staatsanwaltschaft war das Motiv des 41-Jährigen Eifersucht. Doch die Zeugin sagt jetzt: Im April und exakt einen Tag vor der Tat hätte es zwischen den beiden auch kürzere Küsse gegeben.

Ganz ähnlich äußerte sich erst am gestrigen Dienstag der Ermittlungsführer der Kripo: „Von allen Zeugen, die ich vernommen habe, hätte ihm keiner so eine Tat zugetraut.“ In den Chat-Verläufen zwischen dem Pettinger und seiner damaligen Freundin sei aber doch immer wieder Eifersucht durchgeklungen: „Auch wenn er fast nie namentlich genannt wurde. Aber immer wieder war das spätere Opfer aus Rosenheim ein Thema.“

Der zweite Zeuge heute: Ein Richter vom Amtsgericht Rosenheim, der bei den Ermittlungen die Mutter des Angeklagten vernahm. Gestern verweigerte sie vor dem Landgericht die Aussage, damals noch nicht. Aber viel kann ihre damalige Aussage nicht beitragen. Gegen 20 Uhr habe sie am Tattag mit ihrem Sohn telefoniert. Gegen 21.30 Uhr passierte dann der Säure-Anschlag in Rosenheim. Gesehen habe man sich an jenem Abend nicht.

Die Verhandlung wird am Montag (17. Februar) ab 13 Uhr fortgesetzt. „Dann neigt sich die Beweisaufnahme dem Ende zu“, so Vorsitzender Richter Volker Ziegler. An diesem Tag soll auch der Geschädigte vorm Landgericht aussagen. Plädoyers und Urteil sind dann für 25. Februar ab 9 Uhr vorgesehen.  

Vorbericht

Der Prozess um den versuchten Mord in einem Mehrparteienhaus in Rosenheim wird am Mittwoch (12. Februar) vorm Traunsteiner Landgericht fortgesetzt. Angeklagt ist ein 41-Jähriger aus Petting. Er soll sich am Abend des 13. Mai 2024 maskiert haben und einem Mann in seiner Rosenheimer Wohnung einen halben Liter Flusssäure über Gesicht und Körper geschüttet haben. In größeren Mengen kann die hochgiftige Säure bei Hautkontakt sogar zum Tod führen. Der Rosenheimer überlebte den Anschlag mit Verbrennungen im Gesicht und am Oberkörper und einem verätzten Auge.

Hinweise auf Pettinger als Täter verdichten sich

Die Staatsanwaltschaft geht von Eifersucht als Tatmotiv aus. Rund zwei Monate vor der Tat ging die Beziehung zwischen dem Angeklagten und seiner damaligen Freundin in die Brüche. Den geschädigten Rosenheimer habe er wohl als seinen „Nachfolger“ im Visier gehabt. Die Anklage lautet auf versuchten Mord. Der 41-Jährige schweigt zu den Vorwürfen. Von Freunden und Bekannten wird er als friedliebend und deeskalierend beschrieben. Jedoch verdichteten sich im Prozess zuletzt die Hinweise, die den Pettinger als Täter immer wahrscheinlicher erscheinen lassen.

In der Firma des Mannes konnte die Polizei Flusssäure finden, auf den Flaschen seine DNA-Spuren. Und er legte sich zwei Monate vor der Tat eine zusätzliche Handynummer zu. Mit dieser schrieb er dem Rosenheimer und gab sich als Frau aus. So kam er zu seiner Wohnadresse in der Pernauerstraße. Die beiden Männer wussten wohl voneinander, kannten sich aber nicht persönlich. Dieselbe neue Handynummer gab der Pettinger außerdem vermutlich an, als er sich übers Internet die Flusssäure bestellte. Die Verhandlung beginnt um 10.15 Uhr. rosenheim24.de wird aktuell vom Prozess berichten. (xe)

Kommentare