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Prozesstag im Fall „Hanna“ aus Aschau plötzlich geplatzt

Befangenheitsantrag gegen Gericht: Verteidiger von Sebastian T. jetzt voll auf der Bremse

Richterin Aßbichler
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Jacqueline Aßbichler, Vorsitzende Richterin am Landgericht Traunstein und Sebastian T., Angeklagter im Mord-Prozess um Hanna W. aus Aschau im Chiemgau.

Eigentlich sollte heute entschieden werden, ob die letzten Beweisanträge der Verteidigung zulässig sind oder nicht - danach wären womöglich Plädoyers und Urteil gekommen. Doch der 31. Prozesstag am heutigen Dienstag ist plötzlich geplatzt. Es gibt einen Befangenheitsantrag...

Traunstein/Aschau im Chiemgau - Schlechte Nachrichten für alle, die auf ein baldiges Urteil im Fall „Hanna“ hoffen: die Verhandlung am heutigen Dienstag (20. Februar) ist geplatzt. Die Verteidiger von Sebastian T. haben am Montagnachmittag einen Befangenheitsantrag gegen die Jugendkammer gestellt. Konkret heißt das: Die Anwälte Regina Rick, Harald Baumgärtl und Markus Frank befürchten, das Gericht rund um die Vorsitzende Jacqueline Aßbichler, könnte nicht objektiv und unvoreingenommen sein.

Fall „Hanna“: Landgericht muss über Befangenheitsantrag entscheiden

Derweil ruht das Verfahren. Eine Vertretungskammer des Landgerichts muss jetzt über den Befangenheitsantrag der Verteidiger entscheiden. Schon beim letzten Prozesstag am vergangenen Donnerstag machte Verteidigerin Regina Rick eigentlich klar, dass sie keine weiteren Beweisanträge mehr stellen wird. Und jetzt das. Für das Verfahren im Mord-Prozess gegen Sebastian T. bedeutet das: weitere Verzögerung. Ursprünglich sollte noch vor Weihnachten 2023 ein Urteil fallen, zuletzt kam dafür der 5. März infrage. Jetzt dürfte es noch später werden.

Insgesamt zehn Beweisanträge des Verteidiger-Trios Rick, Baumgärtl, Frank sind es, über die das Gericht noch entscheiden muss. Noch einmal sollten digitale Daten von Geräten aus dem Hause des Angeklagten ausgelesen werden. Oder die Unfallthese soll gestützt werden. Nämlich, dass Hanna W. selbstverschuldet im Bärbach landete und sich die schweren Verletzungen erst dort zuzog. Die Verteidiger argumentierten mit Ertrunkenen in der Traun, in einem Thüringer Stausee oder mit einem Unglücksfall, der sich erst im vergangenen September ebenfalls am Bärbach in Aschau ereignete. Ein 58-Jähriger stürzte damals über die Böschung und verstarb.

Nächster Verhandlungstag wäre am Donnerstag ab 12 Uhr

Die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler machte vor Längerem schon klar: In ihren Augen ist die Beweisaufnahme eigentlich abgeschlossen. Denn auch zur Unfallthese gibt es schon einige Gutachten - und alle halten diese Theorie für äußerst unwahrscheinlich. Dass Hanna W. am 3. Oktober 2022 im Bärbach ertrank, ist durch die Gerichtsmedizin erwiesen. Aber woher hat sie all die schlimmen Verletzungen? Staatsanwaltschaft und Sachverständige gehen davon aus: Es war der Angeklagte. Der nächste Prozesstag wäre eigentlich für kommenden Donnerstag (22. Februar) ab 12 Uhr angesetzt.

Aktuell hätte das Landgericht noch fünf weitere Termine für die Verhandlung freigehalten, bis zum 5. März. Sebastian T. soll am 3. Oktober 2022 Hanna W. auf ihrem Heimweg vom Club „Eiskeller“ bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und sie dann in den Bärbach geworfen haben. Dort ertrank die damals 23-Jährige. Gefunden wurde der Leichnam erst in Kaltenbach bei Prien. Sebastian T. war anfangs für die Polizei nur als wichtiger Zeuge interessant, da er zur Tatzeit als Jogger gesehen wurde. Am 17. November 2022 wurde er jedoch festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet auf Mord.

xe

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