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Ticker: Mord-Prozess gegen Sebastian T. aus Aschau

Zockte etwa seine Mutter „Clash of Clans“? Allerletzter Beweisantrag sorgt für Verwirrung

Was stieß Hanna am 3.Oktober 2022 in Aschau zu? Ist Sebastian T. schuld an ihrem Tod?
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31. Prozesstag gegen Sebastian T. aus Aschau im Chiemgau am Traunsteiner Landgericht: Ihm wird Mord an Hanna W. vorgeworfen.

Etliche Beweisanträge stellten die Verteidiger von Sebastian T. zuletzt abermals - heute zeigt sich, wie das Landgericht damit umgeht. Und ob vielleicht nochmal neue Beweisanträge nachgereicht werden. Der 31. Prozesstag wird damit zum Scheideweg: Ist das Urteil im Fall „Hanna“ endlich greifbar oder geht man erneut in Verlängerung?

Update, 10 Uhr - Allerletzter Beweisantrag sorgt für Verwirrung

Der 31. Prozesstag im Fall „Hanna“ beginnt – und es geht, wie zuletzt so oft, mit einem neuen Beweisantrag der Verteidigung los. Anwältin Regina Rick will nochmals Daten des Tablets von Sebastian T. auslesen lassen. Denn von ein und demselben Account, wohl dem seiner Mutter, seien in der Nacht auf 3. Oktober 2022 ein Fitness-Video auf Youtube geschaut und das Online-Game „Clash of Clans“ gespielt worden – und am Nachmittag dann ein Häkel-Video. 

Hat vielleicht nicht Sebastian T., sondern seine Mutter „Clash of Clans“ gespielt, wirft Regina Rick in den Raum. Doch was mit diesem Beweisantrag erreicht werden soll, wird nicht ganz klar. Eine Zielrichtung ist nicht erkennbar. Laut Walter Holderle, dem Anwalt der Eltern von Hanna W., entspricht der Beweisantrag deshalb nicht mal der Strafprozessordnung...

Fix scheint aber: Es war der letzte Beweisantrag der Verteidigung. Das gibt zumindest Regina Rick auf Nachfrage des Gerichts an. Für heute ist am Landgericht im Fall „Hanna“ schon wieder Schluss. Bis zum kommenden Dienstag (20. Februar) wird dann über all die Beweisanträge – von heute und den letzten Malen – entschieden. Das Gericht lässt sich damit noch etwas Zeit. Sollten alle Beweisanträge abgelehnt werden, kann am 22. Februar mit den ersten Plädoyers gerechnet werden.

Vorbericht zum 31. Prozesstag

Traunstein/Aschau im Chiemgau - Ganze neun Beweisanträge waren es, die die Verteidiger von Sebastian T. zuletzt nachlegten. Genau eine Woche hatte das Traunsteiner Landgericht jetzt Zeit, sie zu bewerten. Werden einzelne Beweisanträge zugelassen? Dann müssen neue Zeugen geladen oder neue Gutachten beauftragt werden. Oder können die Beweisanträge nichts mehr zur Wahrheitsfindung beitragen? Dann wäre der Weg Richtung Plädoyers und Urteil frei. Obwohl: Auch am heutigen, 31. Prozesstag dürfen noch einmal neue Beweisanträge gestellt werden. Auch von der Staatsanwaltschaft.

Ab 8.30 Uhr wird am heutigen Donnerstag (15. Februar) verhandelt. In erster Linie wird es um die Bewertung der neuen Beweisanträge der Verteidiger gehen. Einige davon sollen erneut die Unfallthese stützen. Nämlich, dass Hanna W. selbstverschuldet im Bärbach landete und sich die schweren Verletzungen erst dort zuzog. Die Verteidiger Baumgärtl, Frank und Rick argumentieren mit Ertrunkenen in der Traun, in einem Thüringer Stausee oder mit einem Unglücksfall, der sich erst im vergangenen September ebenfalls am Bärbach in Aschau ereignete. Ein 58-Jähriger stürzte damals über die Böschung und verstarb.

Die Vorsitzende Richterin Jacqueline Aßbichler machte vor Längerem schon klar: In ihren Augen ist die Beweisaufnahme eigentlich abgeschlossen. Denn auch zur Unfallthese, die die Anwälte von Sebastian T. immer wieder bemühen, gibt es schon einige Gutachten - und alle halten diese Theorie für äußerst unwahrscheinlich. Dass Hanna W. am 3. Oktober 2022 im Bärbach ertrank, ist durch die Gerichtsmedizin erwiesen. Aber woher hat sie all die schlimmen Verletzungen? Staatsanwaltschaft und Sachverständige gehen davon aus: Es war der Angeklagte.

Aktuell hätte das Landgericht noch fünf weitere Termine für die Verhandlung freigehalten, bis zum 5. März. Sebastian T. soll am 3. Oktober 2022 Hanna W. auf ihrem Heimweg vom Club „Eiskeller“ bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und sie dann in den Bärbach geworfen haben. Dort ertrank die damals 23-Jährige. Gefunden wurde der Leichnam erst in Kaltenbach bei Prien. Sebastian T. war anfangs für die Polizei nur als wichtiger Zeuge interessant, da er zur Tatzeit als Jogger gesehen wurde. Am 17. November 2022 wurde er jedoch festgenommen, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet auf Mord.

chiemgau24.de wird aktuell vom Prozess berichten.

xe

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