Traunreuter Friseurinnen kämpfen weiter
„Aufgeben gibt's nicht“ - Nach Großbrand in Friseursalon: wars das mit Haare schneiden?
„Ich habe erst ein seltsames Geräusch gehört“, Ines Kroiß ist Angestellte im Traunreuter Friseursalon Figaro. Es ist Freitagabend (4. Oktober), die junge Frau will gerade Feierabend machen: Da entdeckt sie das Feuer. Erst am nächsten Tag kann der Großbrand in der Traunreuter Munastraße endgültig gelöscht werden. Der Friseursalon ist zerstört. Können hier jemals wieder Haare geschnitten werden?
Traunreut – Es riecht immer noch nach verschmortem Plastik. Menschen in weißen Overalls und Atemschutzmaske laden angekohlte Möbel in einen Lastwagen. Kathy Repta steht mit dem Handy am Ohr vor den Trümmern ihrer Existenz: Ihr Friseursalon Figaro ist abgebrannt. Die Brandsanierungsfirma soll versuchen, noch möglichst viel des Inventars zu retten. Kathy telefoniert, organisiert, sortiert - Der Schock steht ihr noch ins Gesicht geschrieben, aber sie bleibt tapfer.
Mehrere Brandherde und extreme Rauchentwicklung
Freitagabend (4. Oktober) geht bei der Feuerwehr ein Anruf ein: Feuer in der Munastraße in Traunreut. Mehrere Brandherde und extreme Rauchentwicklung. Das Team des Friseursalons Figaro kann nur noch zusehen, wie die Flammen alles vernichten. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen noch, deshalb kann auch das Team des Figaro dazu keine Aussage treffen.
Angestellte Friseurin entdeckt das Feuer
Entdeckt hat den Brand die Angestellte des Friseursalons, Ines Kroiß, als sie gerade Feierabend machen will: „Ich war noch im Laden, da habe ich erst ein seltsames Geräusch gehört.“ Erst dachte die Friseurin, da wäre vielleicht noch jemand im Salon. Dann aber bemerkt sie Rauch im Aufenthaltsraum. Sofort verlässt Ines das Gebäude und ruft erst die Feuerwehr, danach ihre Chefin an.
Nach Corona-Einschränkungen jetzt der Brand
„Um zirka 23 Uhr bin ich dann hingefahren“, erinnert sich die Inhaberin des Friseursalons Figaro, Kathy Repta. Das ganze Ausmaß des Brandes realisiert sie aber erst am nächsten Tag, als sie vor den verschmorten Resten des Geschäftes steht. Den Friseursalon Figaro, erzählt sie uns, gäbe es schon sehr lange. Sie habe ihn 2017 übernommen. In den Folgejahren kämpft das Team erst mit den Corona-Einschränkungen, jetzt hat der Brand alles vernichtet.
„Aufgeben gibt's nicht“ - Friseurinnen kämpfen weiter
Aber Kathy gibt sich kämpferisch. Auf die Frage, ob sie jetzt nach dem Brand darüber nachdenke aufzuhören, antwortet die Friseurin wie aus der Pistole geschossen: „Nein, auf keinen Fall, Aufgeben gibt's nicht.“ Dafür würden sie, so Kathy weiter, ihren Beruf viel zu gerne machen und sie hätte ein so tolles Team. Das käme also nicht infrage. Aber wie soll es dann weitergehen? Und vor allem, wo?
Vorübergehender Ersatz gesucht
Im Moment liefen noch die Gespräche mit der Versicherung. Auch die Stadt Traunreut habe sie bereits versucht zu kontaktieren. De facto bräuchten sie jetzt einen Ersatz für den Figaro-Salon, allerdings nur vorübergehend. Kathy und ihr Team wollen gern am alten Standort weitermachen: „Wir haben viele Stammkunden, auch aus den angrenzenden Unternehmen, hier sind Parkplätze vor der Haustür, die Anbindung ist gut.“ Laut ersten Einschätzungen von Fachleuten wird es allerdings ein Jahr dauern, bis die Friseurinnen in die alten Räumlichkeiten zurückkehren können.
Haare schneiden im Container?
„Mir ist klar, dass es schwierig wird, für nur ein Jahr eine Gewerbeimmobilie zu finden.“ Sie steht derzeit auch mit einer Firma in Kontakt, die Friseur-Container vermietet. Vorteil: Es wären schon viele Vorinstallationen vorhanden, wie zum Beispiel für die Waschbecken zum Haarewaschen. Aber auch hier braucht Kathy dann eine entsprechende Stellfläche in Traunreut. Gerne dürften sich Besitzer von Gewerberäumen oder Flächen bei ihr melden. Sie muss jetzt abwägen, was für sie und ihr Team am sinnvollsten ist. Und was ist mit den Kunden?
„Auf alle Fälle machen wir irgendwann wieder auf“
Derzeit könnten sie leider keine Termine vereinbaren. Auf Facebook und Instagram könnten sich aber ihre Kunden über den neuesten Stand informieren: „Auf alle Fälle machen wir irgendwann wieder auf, dann sind wir wieder für alle da und da freuen wir uns schon sehr darauf.“ Bis dahin dürfen die Haare jetzt einfach mal ein paar Zentimeter wachsen, das ist sowieso der neue Trend des Winters. Wir hoffen aber für das tapfere Team, dass bald wieder die Scheren und Farbtuben herausgeholt werden können.
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