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In den frühen Morgenstunden des 13. Oktober 2023 starben bei dem Schleuser-Unfall an der Autobahnausfahrt Ampfing an der A94 sieben Menschen. 16 weitere wurden verletzt.
Ampfing/Burghausen/Traunstein – Bevor Samer O. im Oktober 2023 den tödlichen Schleuser-Unfall auf der A94 mit sieben Toten verursachte, war er nicht alleine unterwegs - er wurde von einem sogenannten Scout-Fahrzeug begleitet. Ab dem heutigen Mittwoch steht auch dessen Dreier-Besatzung in Traunstein vor Gericht.
Update, 14.56 Uhr – Prozess gegen „Scout“-Fahrer bei tödlicher A94-Schleusung verschoben
Der Prozess gegen die drei Insassen des Scout-Fahrzeugs der tödlichen A94-Schleusung muss vertagt werden. Zum Prozessauftakt stellte sich heraus: Einer der Schöffen war fürs Rote Kreuz als Helfer an der Unfallstelle bei Ampfing. Die Verteidiger der drei Angeklagten stellten Befangenheitsanträge – und das Gericht gab ihnen recht.
Am 6. November soll der Prozess unter Vorsitz von Richterin Heike Will jetzt starten. Der Schöffe wird bis dahin gegen einen anderen ausgetauscht. Passiert ist vor dem Traunsteiner Landgericht in dem Verfahren heute praktisch nichts. Auch die Anklageschrift wurde durch die Staatsanwaltschaft noch nicht verlesen.
Update, 14.31 Uhr – Prozess um „Scouts“ der A94-Horror-Schleusung stockt
Der Prozess hat noch gar nicht richtig begonnen, da kommt er schon ins Stocken. Noch nicht mal die Anklageschrift wurde bisher verlesen. Denn gleich zu Beginn gibt die Vorsitzende Richterin Heike Will bekannt: „Einer der Schöffen war fürs Rote Kreuz als Helfer an der Unfallstelle an der A94.“
Da werden die Verteidiger der drei Angeklagten hellhörig. Sie stellen Befangenheitsanträge, die das Gericht jetzt erstmal beraten muss.
Vorbericht:
Es ist die übliche Masche bei vielen Schleusungen: Vor dem eigentlichen Schleuser ist ein unauffälligeres „Scout-Fahrzeug“ unterwegs. Die Fahrer spähen die Grenzübergänge aus und geben dem Schleuser durch, wo kontrolliert wird und wo nicht. Auch bei der Schleusung mit sieben Toten auf der A94 am 13. Oktober 2023 soll es so gelaufen sein. Der Prozess gegen den Hauptangeklagten, Samer O., läuft noch, steht aber kurz vor dem Abschluss.
Organisatoren sind wegen Einschleusen mit Todesfolge vor Gericht
Am Mittwoch (23. Oktober) steht ab 13.30 Uhr in Traunstein jetzt auch die Besatzung des Scout-Fahrzeugs vor Gericht. Angeklagt sind drei Syrer: ein 24-Jähriger und ein 18-Jähriger, die zuvor in Wien lebten, sowie ein 23 Jahre alter Mann, zuvor wohnhaft im niederösterreichischen Stockerau. Das Trio ist angeklagt wegen Einschleusen mit Todesfolge. Konkret sollen sie die Todes-Schleusung vom 13. Oktober vorigen Jahres organisiert und natürlich auch gewusst haben, dass der Neunsitzer mit 22 Menschen völlig überladen war.
Sieben Tote bei Horror-Unfall auf A94 im Kreis Mühldorf am Freitag (13. Oktober)
Insgesamt sind vier Prozesstage am Traunsteiner Landgericht angesetzt. Das Urteil könnte am 11. Dezember fallen. Samer O., der Haupt-Schleuser, steht kurz vor seiner Verurteilung. Am Dienstag (22. Oktober) wurden die Plädoyers in der Verhandlung gehalten. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft war die Fahrt mit dem tödlichen Unfall bei Ampfing Mord. Sie fordert lebenslange Haft. Die Verteidigung plädierte auf zwölf Jahre Haft wegen Einschleusens mit Todesfolge. innsalzach24.de wird aktuell aus dem Gerichtssaal berichten. (xe)
Autor Xaver Eichstädter schließen
