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Chiemseegemeinde im Fliesen-Fieber

Wer fliest sich an die Spitze? Duell um WM-Ticket in Seeon-Seebruck

Qualifikation für französische Fliesenleger-WM in Seeon-Seebruck am Chiemsee
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Miriam Zeller ist beim AlpenCup in Bozen dabei, Luis Brauner hat die EM im Blick. Und wer hat sich in Seeon-Seebruck für die WM in Lyon qualifiziert?

Ziel ist die Weltmeisterschaft in Lyon: Von 22. bis 26. April ging in Seeon-Seebruck die Qualifikation für die Fliesenleger-WM über die Bühne.

Seeon-Seebruck - In dieser Woche stellte sich heraus, wer Deutschland bei der Weltmeisterschaft von 10. bis 15. September in Frankreich vertreten wird. Ihr abschließendes WM-Qualifikationstraining – die GermanSkills 2024 – absolviert die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft in Seebruck am Chiemsee.

Abwechslungsreiche Gestaltungsmotive

Die Aufgabe für die sechs Teammitglieder: Innerhalb von 22 Stunden eine Doppelwand inklusive Fußboden legen. Die Module wurden von einer Jury bewertet, wobei Genauigkeit und der Eindruck ausschlaggebend sind.

Modul eins stellte eine Berglandschaft dar, inklusive Hochfelln-Seilbahn und Berghütte. Die Unterkonstruktion bestand aus Kerdiboard-Elementen, die im Winkel rückseitig versteift installiert wurden, alles mit umlaufenden Edelstahl-Abschlussleisten versehen. Mit Beotec-Estrich wurde der Boden errichtet, zudem verlegte das Team eine Schlüter-Ditra-Heat-Fußbodenerwärmung, auch die Sitzfläche der Bank vor dem Modul zwei versahen sie mit diesem System.

Das Wandmotiv sollte mit der französischen Trikolore gestaltet werden, dazu wurde eine RGB-plusW-LED-Lichtleiste angebracht. Auf die Vorderseite der Bank fliesten die Teammitglieder das Länderkürzel „FR“, auf den Boden den WM-Austragungsort „Lyon“.

Jedes Detal muss stimmen: Robin Liebler tüftelt mit letzten Korrekturen an seinem Wandbild.

Baden-Württemberger fliest sich an die Spitze

Zwei Teilnehmer kamen aus Bayern: Miriam Zeller ist Bayerische Landesmeisterin 2023 und Dritte bei den Deutschen Meisterschaften 2023, Manuel Karg Bayerischer Landesmeister 2022.

Aus insgesamt sechs qualifizierten Fliesenleger-Meistern aus ganz Deutschland hat sich für die WM schließlich Robin Liebler, Vize-Europameister 2023 und Deutscher Meister 2022, durchgesetzt. Der Baden-Württemberger hat in Seeon-Seebruck alle vier Wettkampfrunden gewonnen.

„Nicht nur Robin Liebler als Gewinner zeigte eine grandiose Leistung“, freut sich Bundestrainer Marcel Beyer, der die Finalrunde begleitete, „alle Teilnehmer haben konzentriert gearbeitet.“ Einen eindeutigen Favoriten gab es für die Teamverantwortlichen nicht, „an allen Wettkampftagen war es sehr knapp - erst genaues Messen und Betrachten zeigte die Unterschiede.“

Gesamtzweiter und Ersatzkandidat Manuel Karg.

Wer wird Weltmeister in Lyon?

„Unser Ziel ist es natürlich, ganz nach oben zu kommen in Frankreich“, betont Beyer. „Es ist wichtig, dass unserer Teilnehmer Wettbewerbserfahrung haben, mit Druck umgehen können und mentale Stärke beweisen. Ihnen werden schließlich auch zahlreiche Zuschauer über die Schulter blicken, da heißt es Nerven bewahren.“

Der Unterschied zur EM: Die WM, an der Fliesenleger aus 25 Nationen teilnehmen, geht einen Tag länger und das Stück, das unter Zeitdruck gelegt werden muss, ist noch mal größer.

Und die Konkurrenz schläft nicht: In Lyon kommen die Besten aus der ganzen Welt zusammen. Als starke Gegner schätzt Beyer die deutschen Nachbarländer Österreich und die Schweiz ein. Auch der Osten sei nicht zu unterschätzen: Die Chinesen hätten das Ziel schon immer vor Augen.

Deutschland mit großen Zielen vor Augen

Die deutsche Fliesen-Nationalmannschaft bereitet sich mit ihren Trainings auf internationale Wettbewerbe wie die WM in Lyon und den AlpenCup in Bozen vor, an dem Zweierteams aus neun europäischen Ländern des PCI-AlpenCups am 4. und 5. Juli zusammenkommen. Für Deutschland haben sich Miriam Zeller (20) aus Bayern und Philipp Schlegler (22) aus Sachsen-Anhalt qualifiziert.

Deutschland ist mit sechs WM-Titeln Rekordweltmeister und mit fünf EM-Siegen Rekordeuropameister :Bei der WM 2022 gewann der deutsche Teilnehmer Silber, auch bei der EM 2023 holte die Bundesrepublik den zweiten Platz.

Seit einigen Jahren schon findet die Qualifikation standardmäßig in der Firma „Karl Dahm“, die auch als Sponsor agiert, statt - diesmal als Teil des Rahmenprogramms der 31. „Handwerkertage“.

mb

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