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Nach dem „Boathouse“ hört der „Neuwirt“ auf

Gasthaus-Schließungen in Seeon-Seebruck: „Den klassischen Wirt, den gibt es nicht mehr“

Gastronomische Lage Seeon-Seebruck
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Das „Boathouse Seeon“ hat zum Jahreswechsel geschlossen, einige Wirtschaften haben aktuell geschlossen. Bürgermeister Martin Bartlweber schätzt die gastronomische Lage für Seeon-Seebruck ein.

Das „Boathouse“ in Seeon hat schon geschlossen, im Herbst gehen die Wirtsleut des „Neuwirts“ in Seeon in Pension. Es ist ruhig um die Gastronomien in Seeon-Seebruck und seine Ortsteile - das fällt gerade in den kalten Wintermonaten auf. Wie schätzt der Bürgermeister die Lage ein in punkto Wirtshaussterben?

Seeon-Seebruck - Mehrere Gründe bewegten Eik Landfermann dazu, dem Chiemgau den Rücken zuzukehren und sein „Boathouse Seeon“ an diesem Standort zum Jahreswechsel aufzugeben.

Betriebsruhe in den kalten Wintermonaten

Es ist nicht das einzige Gasthaus in der Chiemseegemeinde, das aufhört. Familie Thomé, die jahrelang den „Neuwirt“ in Seeon betrieben hat, geht im Herbst dieses Jahres in Pension.

Das Restaurante „Ciao Ciao“ in Truchtlaching hat üblicherweise Betriebsruhe in den ersten Monaten des Jahres. Der „Alte Wirt“ in Seeon pausiert im Januar, die Klostergaststätte am Seeoner See öffnet wieder zum 20. März. Auch der „Gasthof zum Roiter“ bei Truchtlaching hat im Moment geschlossen.

„Am ehesten merken es die Einheimischen“

Es scheint, als befänden sich die Gastronomen in der Chiemseegemeinde allesamt im Winterschlaf, es ist geruhsam geworden zum Jahreswechsel. Droht gar ein Wirtshaussterben?

Ganz so drastisch sieht es Bürgermeister Martin Bartlweber nicht, wie er im Gespräch mit chiemgau24.de betont: „Das war die letzten Jahre schon immer so im Winter und ist nichts Außergewöhnliches. Am ehesten merken es im Moment die Einheimischen.“

Unter der Woche essen gehen? Aktuell schwierig. Die Bürger der Chiemseegemeinde profitieren erst wieder von der Touristensaison, die ab dem Frühjahr startet.

Truchtlaching ruht unter einer Schneedecke - ebenso wie aktuell die meisten Gasthäuser in der Chiemseegemeinde Seeon-Seebruck. Rechts im Bild: Die Rückseite des „Neuwirts“ mit Biergarten an der Alz.

Für den „Neuwirt“ in Truchtlaching - das Wirtshaus gehört der Brauerei „Stein“ in Traunreut - sei Bartlweber zuversichtlich, dass sich dort zeitnah ein Nachfolger finden wird. Auch für das „Boathouse“ soll es bereits Interessenten geben. Schließlich sei die Lage am Seeoner See „einer der schönsten“ im Gemeindegebiet für ein Restaurant.

Trotzdem, räumt der Bürgermeister ein, Unterschiede gebe es freilich in punkto Laufkundschaft zwischen Seebruck und seinen Ortsteilen Seeon und Truchtlaching: „Rund um den Seeoner See flanieren sehr viele Menschen, ebenso wie an der Uferpromenade am Chiemsee. Und dann kommt es natürlich darauf an, was angeboten und nachgefragt wird: Kaffee und Kuchen, Brotzeiten oder gehobenere Küche.“

Herausfordernde Zeiten für die Gastronomie

Dass die Situation der Gastronomie derzeitig prekär sei, das sei nicht von der Hand zu weisen. Eine funktionierende Gastronomie zu führen werde in den Augen des Bürgermeisters heutzutage immer herausfordernder: „Steigende Preise, weniger Gäste, Fachkräftemangel - ob Pizzeria oder gut bürgerliche Küche - das ist Thema in der ganzen Region.

Unterstützung in Bezug auf Wohnraum für Mitarbeiter

Zwei Wirtschaften befinden sich in Gemeindebesitz, Bartlweber ist froh, dass die beiden gut laufen. Da versuche die Gemeinde zu unterstützen, soweit es möglich ist - mit Pachtanpassung beispielsweise.

Für Fremdbetriebe aber seien ihnen eher die Hände gebunden in Zeiten von Inflation und Mehrwertsteuererhöhung. Hier könne man höchstens behilflich sein in Bezug auf Wohnraum für Gastronomie-Mitarbeiter.

Ein Wirtshaussterben in Seeon-Seebruck kann Bartlweber demnach ausschließen. „Gott sei Dank“, wie er unterstreicht. „Dennoch“, und mit diesen Worten schließt der Bürgermeister seine Erklärungen: „Den klassischen Wirt, der mittags Abo-Essen anbietet und der täglich durchgehend geöffnet hat, den gibt es nicht mehr. Es geht immer mehr in Richtung Speiselokale - aber irgendwie geht es auch immer weiter.“

mb

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