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Spatenstich für Sanierung in Schleching

Berggasthof Streichen: Was im „Sehnsuchtsort“ geplant ist und wie es um die Finanzierung steht

Kunstminister Blume (in der Mitte) und Unterstützer der Instandsetzung des Berggasthofs Streicher setzen den symbolischen Spatenstich.
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Kunstminister Blume (in der Mitte) und Unterstützer der Instandsetzung des Berggasthofs Streicher setzen den symbolischen Spatenstich.

Die Instandsetzung des Berggasthof Streichen hat eine große Bedeutung für die Region. Nicht nur für die Gemeinde Schleching, auch für den bayerischen Kunstminister Markus Blume, der nun den Spatenstich setzte.

Schleching – „Wir sind an einem Ort, an dem Himmel und Erde, das Geistliche und Leibliche zu einer besonderen Atmosphäre zusammenrücken.“ Mit diesen Worten würdigte Dr. Sybille Krafft, stellvertretende Vorsitzende des Vereins Kulturerbe Bayern, die Bedeutung des Berggasthofs Streichen für die Region. Für den Verein ein wichtiger Anlass. Denn er lud am 31. Juli zum symbolischen Spatenstich für die denkmalgerechte Instandsetzung des Berggasthofs ein.

Krafft und der erste Vorsitzende von Kulturerbe Bayern, Dr. Christoph Kürzeder, begrüßten die Gäste, darunter Unterstützer der Baumaßnahme, Kommunalpolitiker und auch Markus Blume, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. 

Unterstützer sind „Helden der Denkmalpflege“

Am 29. Juli 2021, fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, hat der Verein in gemeinsamer Initiative mit der „Yvonne und Thomas Wilde Familienstiftung“ den Berggasthof Streichen übernommen. Seitdem wurde die notwendige und denkmalgerechte Instandsetzung des Berggasthofs vorbereitet. 

Dieses Engagement lobte Minister Blume in seiner Rede. „Genau solche Helden in der Denkmalpflege brauchen wir.“ Auch für ihn ist der Streichen ein absoluter Sehnsuchtsort, wie er im Gespräch mit dem OVB erklärt. Und nicht nur das: Er versicherte er, dass sein Ministerium den Bau mit weiteren finanziellen Mitteln der Denkmalpflege unterstützen wird, sollte es finanziell knapp werden.

Markus Blume, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. Er lobt das Engagement für die Wiederaktivierung des Gasthofs.

Weitere finanzielle Unterstützung

Finanzielle Hilfe bestätigte auch Josef Mederer, Präsident des Bezirkstags Oberbayern. „Wenn Denkmäler am Leben erhalten und weiter genutzt werden, dann stehen wir voll und ganz dahinter“ betonte er nach Blumes Rede in einem Podiumsgespräch. Moderiert wurde dieses von den beiden Vorsitzenden vom Kulturerbe Bayern, Kürzeder und Krafft.

Als nächstes sprach Traunsteins Landrat Siegfried Walch den Verantwortlichen für die Neugestaltung ein großes Lob aus. „Man erkennt hier bürgerschaftliches Engagement, Leute die anpacken und sich zur Heimat bekennen. Das ist sehr wichtig.“

Bayerische Wirtshauskultur schützen

Ebenso Josef Loferer, Bürgermeister der Gemeinde Schleching. Er beschreibt den Berggasthof und die Streichenkirche, die ein paar Meter oberhalb steht, als Wahrzeichen der Gemeinde. Dazu erwähnte er noch einen wichtigen Aspekt im Bezug auf die Instandsetzung: „Die bayerische Wirtshauskultur darf nicht aussterben, deshalb ist es wichtig, dass sie unterstützt wird.

Die Maßnahme wurde angestoßen durch das Engagement der Schlechinger Bürger und der sogenannten Streichenfreunde. Hier handelt es sich um ein Pilotprojekt des Vereins Kulturerbe Bayern in Form einer Ortsgruppe, vertreten durch Elfie Bachmann und Thomas Müllinger. Wie sie bekannt gaben, wächst die Gruppe stetig weiter und besteht aus 160 bis 180 Mitgliedern, die sich ehrenamtlich dafür einsetzen, den Streichen zu bewahren.

Spuren für die nächsten Generationen

Als letzte Gäste waren Yvonne und Thomas Wilde von der gleichnamigen Familienstiftung an der Reihe. Krafft wollte von ihnen wissen, warum sie als Privatleute das Projekt finanziell unterstützen. Thomas Wilde antwortete darauf, dass es ihr Ziel ist, Spuren für die nächsten Generationen zu hinterlassen. „Wir fühlen uns hier wohl und dieses Gefühl soll weiterhin bestehen bleiben.“

Letztlich wurde gemeinsam der symbolische Spatenstich durchgeführt und daraufhin die Baustelle von den Pfarrern Martin Straßer und Rainer Maier gesegnet.

Pfarrer Martin Straßer (links) und Pfarrer Rainer Maier (rechts) segnen die Baustelle.

Im Zuge der Neugestaltung bleibt das Hauptgebäude des Berggasthofs aus dem 18. Jahrhundert voll erhalten und wird lediglich saniert, wie Dr. Christoph Kürzeder auf OVB-Nachfrage erklärt. Ein Anbau, der zur Nachkriegszeit errichtet wurde, wird neu gebaut. In einer Bauausschuss-Sitzung des Gemeinderates Schleching haben die Bauherren bereits bekannt gegeben, dass in dem Neuaufbau achtundzwanzig Gastplätze im Erdgeschoss und sieben Gastzimmern im Obergeschoss geplant sind. Die bestehenden 140 Gastplätze im Außenbereich bleiben. Unter anderem wird auch die Küche erneuert, genau wie die Sanitäranlagen. Wer die Nachfolge von Anneliese Laute und Hans Strohmeyer als Betreiber antreten wird, kann laut Kürzeder nicht gesagt werden. „Wir sind noch auf der Suche.“

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