Betrieb schon seit einem Jahr eingestellt
„Großer Meilenstein“: Neue Rauschbergbahn jetzt genehmigt - doch es gibt eine letzte Hürde
Der Neubau der Rauschbergbahn und ihrer Gastronomie kommt näher: Ein „großer Meilenstein“, wie Geschäftsführer Schnaitmann sagt, konnte jetzt gesetzt werden - doch eine letzte, wichtige Unterschrift fehlt noch.
Ruhpolding - Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt des Landratsamtes vom Freitag (20. Oktober) ist es offiziell: Der Neubau der Rauschbergbahn bei Ruhpolding ist genehmigt. Gemeint ist nicht nur eine neue Seilbahn, sondern auch Tal- und Bergstation samt zugehörigem Gasthaus am Gipfel. „Das ist ein großer Meilenstein“, freut sich Roland Schnaitmann, Geschäftsführer der Rauschbergbahn, im Gespräch mit chiemgau24.de. Zu 90 Prozent sei sein Projekt so durchgegangen, wie es sich Schnaitmann ursprünglich vorstellte.
Neue Rauschbergbahn braucht noch einen Investor
Doch über die wahrscheinlich größte Hürde ist die neue Rauschbergbahn noch nicht geschwebt: ein Investor hat noch nicht zugesagt. „Die bisherigen Interessenten sind nach wie vor mit im Boot und die Gespräche laufen jetzt wieder an. Aber wir wären auch offen für neue, potenzielle Investoren“, so Schnaitmann. Schon 2018 stellte er seine Pläne erstmals vor. Ab kommendem Montag liegen sie samt Umweltverträglichkeitsprüfung - auch die wurde bestanden - im Ruhpoldinger Rathaus aus. Der Klageweg ist für einen Monat ebenfalls noch offen. Danach besteht Baurecht.
„Wegen der internationalen Lage und der Zinspolitik besteht bei den Investoren momentan natürlich mehr Vorsicht“, weiß auch Roland Schnaitmann. Auch die veranschlagten Kosten dürften inzwischen stark gestiegen sein. 2018 ging man noch von 17 Millionen Euro aus. Das Landratsamt und die Gemeinde Ruhpolding weiß Schnaitmann aber an seiner Seite: „Beide stehen fest hinter dem Projekt.“ Sollten sich jetzt Geldgeber finden, könnte im zweiten Halbjahr 2024 mit dem Neubau der Rauschbergbahn begonnen werden.
Anfang November vorigen Jahres wurde der Seilbahnbetrieb eingestellt. Zwei Pendelkabinen für jeweils 20 Gäste waren es, die auf- und abfuhren. Künftig sollen 50 Personen in einer Kabine Platz haben. Die Kapazität pro Stunde würde sich dann von 120 auf 450 Personen pro Stunde vervielfachen. An Tagen mit hohem Besucheraufkommen war man dem Andrang am Rauschberg schon vor Jahren längst nicht mehr gewachsen. Abgerissen werden soll auch das Rauschberghaus am Gipfel. Die neue Gastronomie könnte allein im Inneren 300 Gästen Platz bieten.
Der Fokus liegt auch künftig auf Wanderern und Sommertouristen. „Übers Skifahren braucht man sich bei uns keinen Illusionen mehr hingeben.“ Ein regulärer Skibetrieb mit Lift und präparierten Pisten wurde Ende der 1990er-Jahre eingestellt. Die bisherige Seilbahn ging 1953 in Betrieb. Über eine Länge von 1,7 Kilometern brachte sie die Gäste von der Talstation auf eine Höhe von 1645 Metern.
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