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Am Sonntag ist Schluss

Letzte Fahrt für die alte Rauschbergbahn: Das sind die Gründe, und so soll es nun weitergehen

Mit der Gondel von der Berg zur Talstation: Am Sonntag stellt die Rauschbergbahn ihren Betrieb ein.
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Mit der Gondel von der Berg zur Talstation: Am Sonntag stellt die Rauschbergbahn ihren Betrieb ein.

Am Sonntag (6. November) stellt die Rauschbergbahn bis auf Weiteres ihren Betrieb ein. Einen Tag später endet die Betriebsgenehmigung für die Gondeln zwischen der Tal- und Bergstation. Bis dahin bleibt den meisten Besuchern des Rauschbergs wohl nur eine Möglichkeit, den Berg zu erklimmen.

Ruhpolding – Am Sonntag, den 6. November, steht um 16 Uhr die letzte Talfahrt der Rauschbergbahn an. Ab dann bleibt die Verbindung bis auf Weiteres außer Betrieb. Und für den Großteil der Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie künftig bei der Unternbergbahn unterkommen. Nur eine Rumpfmannschaft verbleibe vorerst zur Wartung der Anlage vor Ort, wie der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft für die Rauschbergbahn, Roland Schnaitmann, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen mitteilt.

Drei Investoren zeigen Interesse

Schnaitmanns Hoffnung: Bis zum Frühjahr 2023 kann der Bau einer neuen Seilbahn beginnen, welche die bisherige ersetzen soll. Mit einer Bauzeit von zwei Jahren rechnet der Betreiber. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass sich Investoren für den Neubau der Gondelverbindung fänden, sagt Schnaitmann.

Drei Interessenten hätten sich inzwischen gefunden, berichtet er. Deren Namen wiederum möchten diese nicht in der Zeitung lesen, wie der Geschäftsführer schildert.

Bescheid soll in nächsten Wochen zugehen

Aus stehe bislang noch das Genehmigungsverfahren für Bau und Betrieb der neuen Seilbahn. Derzeit befinde sich das Vorhaben beim Landratsamt Traunstein in der öffentlichen Auslegung. Die Beteiligung der sogenannten Träger öffentlicher Belange habe zumindest zu keinen Stellungnahmen geführt, welche das Projekt infrage gestellt hätten, berichtet Geschäftsführer Schnaitmann. Und der Bescheid, der über Wohl oder Wehe des Vorhabens entscheidet, befindet sich offenbar tatsächlich auf der Zielgeraden, wie eine Anfrage der OVB-Heimatzeitungen beim Traunsteiner Landratsamt ergibt.

Dort bereite man gerade den entsprechenden Schrieb an den Vorhabensträger vor. „Mit dem Abschluss des Verfahrens ist in den nächsten Wochen zu rechnen“, sagt die Behörde. Jedoch erfordere der Betrieb der Bahn noch eine technische Betriebsgenehmigung, für welche die Regierung von Oberbayern zuständig sei.

Pläne für einen Neubau gibt es schon seit dem Jahr 2018. Seinerzeit stellte Roland Schnaitmann das Vorhaben im Inzeller Gemeinderat vor (wir berichteten). Auch mit der Hoffnung, dass sich die Kommune möglicherweise an den Kosten für den Neubau beteiligen würde.

Künftig größere Kabinen

1953 ging die bisherige Seilbahn in Betrieb. Sie bringt die Gäste von der Talstation über eine Strecke von 1,7 Kilometern auf die Bergstation in 1645 Metern Höhe. Sechs Minuten braucht es für den Trip. Von einer neuen Gondelverbindung versprach sich Schnaitmann seinerzeit vorwiegend einen größeren Umlauf an Passagieren.

In größeren Kabinen, so der Plan, sollten 50 statt 20 Personen Platz finden, bis zu 450 statt der bislang 120 Personen sollten pro Stunde auf den Berg und wieder hinabgebracht werden. Denn mitunter hätten Fahrgäste bis zu zweieinhalb Stunden warten müssen, bis sie eine Gondel hätten besteigen können. Vor allem an Tagen mit hohem Besucheraufkommen sei man den Fahrgastzahlen nicht mehr gewachsen gewesen.

Hohe Instandhaltungskosten

Doch auch die hohen Kosten zur Instandhaltung der knapp 70 Jahren alten Bahn, waren seinerzeit Grund dafür, sich von der Idee zu verabschieden, die bestehende Anlage zu erneuern.

Im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen gibt sich Ruhpoldings Bürgermeister Justus Pfeifer (CSU) optimistisch, was den derzeitigen Zeitplan angeht.

„Grundsätzlich bin ich sehr zuversichtlich. Ein Vorvertrag wurde bereits mit einem potenziellen Investor und künftigen Hauptgesellschafter unterschrieben. Dennoch wissen wir alle, dass ein entsprechender Notarvertrag erst mit Vorlage der Bau- und Betriebsgenehmigung unterzeichnet werden kann“, sagt er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

„Ökologisches Vorzeigeprojekt“

Für ihn ist der Neubau ein „ökologisches Vorzeigeprojekt“. Netto werde mit den Vorhaben mehr Fläche renaturiert als verbaut. „Das heißt, wir geben der Natur wieder mehr Raum zurück und schaffen somit auch einen ökologischen Mehrwert.“ Bis die neue Bahn installiert ist, bleibt nur der Fußweg auf den Berg. Auch hier gibt sich der Rathauschef entspannt: „Verschiedene Wanderrouten bieten reizende Möglichkeiten, den Berg zu erkunden.“

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