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Haushaltssatzung 2025

Auf Pump? Diese Millionen-Investitionen plant Reit im Winkl in schwierigen Zeiten

Das alte Krankenhaus in Reit im Winkl
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Das ehemalige Krankenhaus in Reit im Winkl wird zum Mehrgenarationenhaus umgebaut.

Der Gemeinderat von Reit im Winkl hat den Haushaltsplan für dieses Jahr beschlossen. Nach den Worten von Bürgermeister Matthias Schlechter kommen auf die Gemeinde schwierige Zeiten zu. Für ein großes das größte finanzielle Projekt wird ein Kredit aufgenommen.

Reit im Winkl – Wie der Großteil der Kommunen ist auch die Gemeinde Reit im Winkl geplagt von steigenden Personal- und Sachkosten. Das sagte Bürgermeister Matthias Schlechter (CSU) bei seiner Erläuterung zu den geplanten Haushaltszahlen in der vergangenen Gemeinderatssitzung. Und weiter: „Immer mehr Aufgaben werden von Bund und Land auf die Kommunen delegiert, ohne dass der finanzielle Mehraufwand angepasst wird.“

An Einnahmen im Verwaltungshaushalt wurden bei der Gewerbesteuer 1,3 Millionen Euro und bei der Grundsteuer 844 000 Euro veranschlagt. Knapp 1,4 Millionen Euro werden beim Einkommensteuer-Anteil und 675 000 bei der Zweitwohnungssteuer erwartet. 227 000 Euro und damit um 129 000 Euro weniger als im Vorjahr erhält die Gemeinde aus der Schlüsselzuweisung. Weitere bedeutende Einnahmen sind mit 1 050 000 Euro der Kurbeitrag und mit 900 000 Euro der Fremdenverkehrsbeitrag.

Bei den Personalausgaben beträgt aufgrund der voraussichtlichen Tarifsteigerungen und Neueinstellungen der Haushaltsansatz mit insgesamt 3,25 Millionen Euro um 304 000 Euro mehr als im Vorjahr. Dass die Gemeinde sparsam mit öffentlichen Mitteln umgehe, zeige der Rückgang der Sachaufwendungen um 282 000 Euro gegenüber dem Vorjahr, versicherte Bürgermeister Matthias Schlechter. Zwar gelinge es der Gemeinde wieder, eine Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt darzustellen, jedoch verringere sich diese auf geplante 489 000 Euro nach einem Ansatz von 611 000 Euro im Haushalt 2024.

Stabile Einnahmen – mehr Ausgaben bei den Pflichtaufgaben

Obwohl sich die Einnahmenseite stabil zeige, stünden der Gemeinde aufgrund der allgemeinen Steigerung aller Kosten und immer höherer Anforderungen schwierige Zeiten bevor. Vor allem die Kosten für die kommunalen Pflichtaufgaben wie Schule, Kindergarten, Kinderbetreuung und Infrastruktur seien stark angestiegen. „Diese Steigerungen stellen die Gemeinde vor große Herausforderungen“, so Bürgermeister Schlechter.

Mit einem Ansatz in Höhe von fast 4 Millionen Euro ist die größte Investition in diesem Jahr im Vermögenshaushalt der geplante Bau einer Mehrgenerationenbrücke. Dabei sollen im Gebäude des ehemaligen Krankenhauses an der Tiroler Straße Wohnräume entstehen und auf dem Grundstück dahinter eine Kindertagesstätte. Ein Betrag in Höhe von 522 000 Euro wurde für den sich derzeit im Gang befindenden Abriss des Hallenbades veranschlagt. 125 000 Euro sind es für die Sanierung der Winklmoosstraße und für den Parkplatz Winklmoos.

Der Abriss des Hallenbads in Reit im Winkl kostet die Gemeinde eine halbe Millionen Euro.

Bei den Kuranlagen beträgt der Ansatz für Themenwege und die Kneippanlage 100 000 Euro. Für den Bau einer Kalthalle im Bauhof wurden 265 000 Euro veranschlagt. Beim Kanalanschluss der Dürrnbachalmen und der Bergstation der Dürrnbachhornbahn ist eine Schlusszahlung von 300 000 Euro fällig und für den Wasseranschluss dieser beiden Objekte eine in Höhe von 185 000 Euro. Ebenfalls um eine Schlusszahlung handelt es sich bei den veranschlagten 105 000 Euro für den Hochwasserschutz Hausbach. Für die anstehende Kanalsanierung in Blindau wurden 118 000 Euro veranschlagt.

Neuer Balkon für das Rathaus

Der Haushaltsansatz für die Planung der Neugestaltung des Rathausumgriffs beträgt 90 000 Euro und der für die Restzahlung von WC im Verkaufsraum und Cafe im Rathaus 70 000 Euro. Ebenfalls am Rathaus soll ein neuer Balkon angebracht werden, mit einem Aufwand von voraussichtlich 50 000 Euro. Das gemeindliche Wohnhaus Loferaustraße muss neu eingedeckt werden, wofür 60 000 Euro veranschlagt wurden.

Für die geplanten Investitionen in Höhe von insgesamt knapp 6,4 Euro sind Kreditaufnahmen von 4,1 Millionen Euro vorgesehen. Sie werden in erster Linie für den Bau des Mehrgenerationenhauses benötigt. Bei den Kosten hierfür geht die Gemeinde in Vorleistung, die Fördermittel werden durch Teilabrufe nachgelagert ausbezahlt. Der Schuldenstand der Gemeinde erhöht sich dadurch zum Jahresende 2025 auf voraussichtlich 6,6 Millionen Euro.

Schwierige Zeiten für die Gemeinde Reit im Winkl

Dem Gemeinderat und der Verwaltung falle es nicht leicht, nach den Vorjahren wieder in den Aufbau hoher Verbindlichkeiten zu kommen, sagte Bürgermeister Matthias Schlechter dazu und fuhr fort: „Die Erfüllung von Pflichtaufgaben wie der Bau der Kindertagesstätte sowie die Beseitigung von Altlasten wie zum Beispiel des Hallenbades zwingen uns diesen Weg zu gehen. Dazu kommen die Zwischenfinanzierung von einheimischen Grundstücken und der Wasserversorgung für den Ortsteil Winklmoos.“

Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Haushaltssatzung für das Jahr 2025. Sie schließt im Verwaltungshaushalt mit einer Gesamtsumme von 11,9 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt mit 6,6 Millionen Euro ab. Zugestimmt wurde ebenso dem Stellenplan zum Haushaltsplan 2025 und dem diesem ebenfalls beiliegenden Finanzplan für die Jahre 2024 bis 2028, der vor allem weiterhin größere Ausgaben für die Generationenbrücke vorsieht.

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