Beratung im Obinger Gemeinderat
Die Schließung droht: Was den Frabertshamer Dorfladen retten könnte
Was wird aus dem Frabertshamer Dorfladen? Muss er wirklich Ende Mai schließen? Finanziell will ihm die Gemeinde Obing nicht unter die Arme greifen, aber es gibt möglicherweise noch andere Optionen zur Rettung.
Obing – Im Obinger Gemeinderat erläuterte Gemeinderat Hans Schloder (FW) die Situation des Frabertshamer Dorfladens. Schloder ist Geschäftsführer der Unternehmer-Gesellschaft, die den Dorfladen mit großer ehrenamtlicher Unterstützung betreibt. Momentan sieht sich die Geschäftsführung gezwungen, den Laden Ende Mai zu schließen. Grund für die Entscheidung ist laut Aussage von Schloder der Verlust von gut 4000 Euro in der Jahresbilanz 2021 und eines zu erwartenden weiteren Minus für 2022.
„Die Preise, die wir für den Einkauf unserer Waren bezahlen müssen, sind stark gestiegen, ebenso die Kosten für die Energie, die wir insbesondere für die Kühlung brauchen. Wir sehen aber keine Möglichkeit, die Preise für unsere Kunden im selben Maße zu erhöhen und könnten nur mit mehr Umsatz einen Ausgleich schaffen.“ Dem stehe aber die im Verhältnis zu anderen Dorfläden in der Region besonders kleine Verkaufsfläche entgegen, die auch nicht erweitert werden kann und so auch nicht das Sortiment. „Und schließlich wollen wir uns keine Anklage wegen Insolvenzverschleppung einhandeln.“
Bürgermeister Sepp Huber (FW) machte gleich zu Beginn der sich anschließenden Diskussion klar, dass er kaum einen Weg zur finanziellen Unterstützung durch die Gemeinde sieht, da man auf die Gleichbehandlung aller Gewerbetreibenden achten müsse. Zweite Bürgermeisterin Fanni Mayer betonte, dass es nicht nur um die Nahversorgung vor Ort gehe, sondern um die Wichtigkeit des Ladens als sozialer Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft, und sie schlug vor, eine Versammlung der Frabertshamer zu organisieren, um zu neuen Lösungen für die Unterstützung des Dorfladens zu kommen.
Weitere Aussagen der Gemeinderäte gingen in Richtung möglicher Änderungen beim Betrieb des Ladens, unter anderem stellte Albert Löw (FW) in den Raum, ob man durch zusätzliche ehrenamtliche Mitarbeiter zur Ausweitung der Öffnungszeiten kommen könnte. Abschließend gab Armin G. Plank (PAO) der Hoffnung Ausdruck, dass Zeitungsbericht und Besprechung im Gemeinderat als verstärktes Signal an die Kundschaft wirkten, den Dorfladen durch Nutzung zu unterstützen.