Ein Thema im Fokus der Bürgerversammlung
Kein Supermarkt, kein Metzger: So will Babensham die Ortsmitte beleben
Babensham sorgt sich um die Nahversorgung. Diese stand auch im Fokus der Bürgerversammlung. Welche Instrumente die Gemeinde einsetzt, um die Ortsmitte zu beleben, und welche Rollen dabei ein Kuriosum sowie eine enttäuschende Entwicklung spielen.
Babensham - Die Bürgerversammlung in Babensham hat am Dienstagabend deutlich weniger Besucher angelockt als 2022. Etwa 80 Gäste kamen ins Gasthaus Brunnlechner, um dem Rechenschaftsbericht von Bürgermeister Josef Huber zu lauschen. Über eindreiviertel Stunden listete er die wesentlichen statistischen Daten der Gemeinde auf.
In der Fragerunde nahm der Rathauschef vor allem Stellung zur Neugestaltung der Ortsmitte. Dem Gemeinderat sei es wichtig, den Bereich um das Rathaus mittelfristig aufzuwerten, so Huber. Zurzeit entstehen dort zwei neue Gebäude. Bauherren sind die Sparkasse und die Raiffeisenbank, die ihre Immobilien bis Januar 2024 fertigstellen wollen. Kuriosum: In den Sparkassenbau wird auch die Beratungsstelle der Raiffeisenbank einziehen. Auch der Friseur soll dort unterkommen. Im Obergeschoss seien Wohnungen geplant, so Huber.
Arzt will ins Gewerbegebiet ziehen
Der Bürgermeister ließ seine Enttäuschung darüber durchblicken, dass die im Gebäude der VR-Bank vorgesehene Arztpraxis hier nicht realisiert wird. „Der Arzt hat vor, dass er im Gewerbegebiet in Neudeck Nord-West selber bauen will. Uns wäre es lieber gewesen, wenn er im Dorf geblieben wäre. Aber Hauptsache ist, dass er in der Gemeinde bleibt.“
Wunsch: mehr Geschäfte in der Ortsmitte
Einer Umplanung des VR-Baus in Richtung einer erweiterten Wohnnutzung will Huber vorbeugen. Denn: „Im Ort brauchen wir halt ein paar Geschäfte.“ Bisher gibt es dort nur einen Bäcker mit Öffnungszeiten von 6 bis 14 Uhr unter der Woche. Der Gemeinderat hat bereits beschlossen, dass die Kommune das Erdgeschoss komplett anmietet - vorsorglich um die Nutzung steuern zu können. „Es gibt schon ein paar Ideen, was man machen kann. Es würde ja schon reichen, eine Metzgerei anzusiedeln“, so Huber. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Lücke, die der Wegzug der Metzgerei Gassner aus Penzing hinterlassen habe. Auch ein Dorfladen käme in Frage, doch: „Es gibt Dorfläden, die machen ein Defizit, das würde nicht kostendeckend funktionieren“, warnte Huber. Die Mietkosten seien ein nicht zu unterschätzender Faktor. Und er stellte die Frage: „Nutzen wir die örtlichen Möglichkeiten, auch wenn es vielleicht etwas teurer ist?“ Es gebe noch viele offene Fragen, fügte der Bürgermeister hinzu.
Nichts Neues zur Deponie
Den Haushalt, der im März vom Gemeinderat verabschiedet werden soll, nannte Bürgermeister Josef Huber „sehr ausgeglichen“. Er erläuterte die Vorhaben der Gemeinde und die wichtigsten kommunalen Themen. Zum Dauerstreitpunkt Deponie äußerte sich Huber nur in drei Zeilen seines Redemanuskripts: „Die Gemeinde hat keine aktuellen Informationen, wie derzeit der Stand des Verfahrens ist.“