Bekanntes Gesicht aus der heimischen Gastro übernimmt
„Ein harter Schnitt“: Beim nächsten Traunsteiner Frühlingsfest wird (endlich) alles anders
Dem alten Festwirt wurde gekündigt, schon ab nächstem Jahr wird das Frühlingsfest umgekrempelt: neues Programm, neuer Aufbau, neues Zelt - regionaler und gemütlicher soll‘s werden. Geführt wird das Ganze jetzt von einem, dessen Wirtshäuser in Traunstein jeder kennt.
Traunstein - Das Frühlingsfest soll ab 2024 ein ganz neues Gesicht bekommen: dem bisherigen Festwirt Mörz wurde gekündigt, jetzt wird Rudi Zeif übernehmen. In Traunstein kennt man ihn vor allem als Chef des Sailer Keller und des Bräustüberl („Sternbräu“) am Stadtplatz. Öffentlich wurde die Entscheidung am Donnerstag (10. August) im Ferienausschuss - dort zeigte man sich angetan von der neuen Führung des Frühlingsfests und stimmte geschlossen zu. „Für unseren Betrieb ist das eine Ehre“, so Zeif (Archivbild oben).
Ein „Holz-Bierzelt“, ein neuer Stadel, Toiletten im Zelt und heimische Bands
Sein Konzept stellte der neue Festwirt gleich vor: Das bisherige, gewöhnliche Festzelt wird durch ein „Holz-Bierzelt“ ersetzt, ein altes Original vom Münchner Oktoberfest. „Es muss schön sein, von außen und von innen. Das wird eine coole Sache“, so der neue Festwirt. Die Kapazität bleibt bei 2500 Besuchern, aber es wird ein neuer „Prosecco-Stadel“ im Stil einer Alm angegliedert. Der Biergarten wird an den Haupteingang verlegt und die Küche dagegen gänzlich hinters Zelt. Die Bar im Inneren bleibt. Neu werden auch Toiletten im Festzelt - „man wird also immer im Zelt bleiben können und muss nicht dauernd an den Securitys vorbei“.
Vom 8. bis 19. Mai 2024 - und Willy Astor hat schon zugesagt
Auch beim Programm ändert sich viel: „Nicht nur Party, alle Generationen und Schichten sollen sich wohlfühlen“, so Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU). Der Festzug wird vom Eröffnungstag aufs erste Wochenende verlegt, die Cover-Bands sollen aus der Region kommen und auch Künstler wie Willy Astor treten auf - „von dem haben wir schon eine Zusage“, so Rudi Zeif. Die Fahrgeschäfte will man anders gruppieren, und alle Wohnwägen der Betreiber auf den Nachbarparkplatz umsiedeln. Gastronom Zeif will die Speisekarte im Zelt außerdem mehr variieren - auch je nach Wochentag, Uhrzeit oder Programm.
„Wenn man ehrlich ist: Bisher ist man immer einmal aufs Frühlingsfest gegangen. Aber wenn man nicht musste, kein zweites Mal“, meinte der neue Festwirt und sah im Ferienausschuss nickende Köpfe. Traunstein solle wieder stolz auf sein Frühlingsfest sein. „Gut, dass man vom Austauschbaren weggeht, hin zu einem individuellen Konzept“, stimmte Georg Osenstätter (Initiative Traunstein) zu. Fürs kommende Jahr steht auch der Zeitraum schon fest: Von Mittwoch, 8. Mai, dem Tag vor Christi Himmelfahrt, bis Pfingstsonntag, 19. Mai, wird gefeiert.
Bewusste Veränderungen: „Wir wollten an jeder Schraube drehen“
Kleine Bedenken wurde nur von Patrick Nepper (Grüne) geäußert: „Das ist wunderbar, aber wir können auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen. Vielleicht sollten wir nicht alles auf einmal ändern.“ Aber genau das war das Ziel der Stadt. „Die Veränderungen sind bewusst gesetzt“, so OB Hümmer - und Rudi Zeif ergänzte: „Wir wollten an jeder Schraube drehen.“ Auch CSU-Franktionschef Konrad Baur sprach sich „voll für diesen harten Schnitt“ aus. Robert Sattler (SPD) lobte: „Mir fällt kein besserer ein als Rudi Zeif“ und Rolf Wassermann (CSU) erwartet „ein Fest von Traunsteinern für Traunstein und für den Chiemgau.“
Sechs Bewerber waren es, die die Leitung über das Festzelt am Frühlingsfest haben wollten. Von alteingesessenen Festwirten wie Hanetzok (Waldkraiburg) oder Fahrenschon (Rosenheim), bis hin zu Anwärtern, die eher aus dem Catering kommen. Auch der frühere Festwirt Mörz bewarb sich wieder. Der Vertrag zwischen den Ambergern und der Stadt lief eigentlich noch bis nächstes Jahr, wurde aber noch vor dem vergangenen Frühlingsfest aufgelöst. In den Entscheidungsprozess seien auch die drei Traunsteiner Brauereien stets eingebunden gewesen, heißt es aus der Stadtverwaltung.
OB Hümmer sprach Zeif im Wirtshaus auf das Thema an
„Zur Rolle des Festwirts sind wir gekommen wie die Jungfrau zum Kind“, plauderte Rudi Zeif aus dem Nähkästchen. Vor einiger Zeit habe er den Oberbürgermeister im Sailer Keller getroffen - und Hümmer fühlte vor. „Ich hatte mir darüber bisher nie Gedanken gemacht, aber dann bekam das Thema eine Dynamik“, so Zeif. Der neue Festwirt kommt aus Teisendorf und hat sich in der heimischen Gastronomie längst einen Namen erarbeitet: Er führte schon die Steineralm am Hochstaufen oder den „Hahnei-Huaba“ in Ainring. Neben dem Traunsteiner „Sternbräu“ und dem Sailer Keller leitet Zeif aktuell auch den Bergener Festsaal.
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