Was schon feststeht und wo es noch Fragezeichen gibt
Vorgezogene Neuwahlen auch in Traunstein? Wie es mit dem Landratsposten weitergehen könnte
Politisch turbulent dürfte es nächstes Jahr nicht nur in Berlin, sondern auch im Kreis Traunstein werden: Siegfried Walch will in den Bundestag - schafft er das, braucht es auch eine vorgezogene Landratswahl. Wir haben den Zeitplan, mögliche Kandidaten und den wahrscheinlichen Wahltermin.
Landkreis Traunstein - Noch wird in Berlin über den Termin gestritten, aber dass es zu Neuwahlen des Bundestags kommt, ist wohl fix. Am wahrscheinlichsten schien dafür bisher der 30. März 2025.. Und einer der Kandidaten wird Traunsteins Landrat Siegfried Walch sein. Als CSU-Direktkandidat für den Wahlkreis Traunstein/Berchtesgadener Land will er das Erbe von Peter Ramsauer antreten, der nicht mehr kandidiert. Vom Traunsteiner CSU-Kreisverband wurde Walch am Samstag (9. November) bereits einstimmig nominiert.
Neuwahlen um Traunsteiner Landrat im Juli 2025?
Walch gilt bei der Traunsteiner Bundestagswahl als Favorit. „Wenn Siegfried Walch gewählt wird, kann er sein Amt als Landrat ab diesem Zeitpunkt nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr ausüben“, so Kreiswahlleiter Georg Wendlinger gegenüber chiemgau24.de. Landratsstellvertreter Sepp Konhäuser (SPD) übernimmt dann die Geschäfte. Aber der Zeitraum bis zu den regulären Kommunalwahlen 2026 ist zu lang. Zieht Walch in den Bundestag, muss nächstes Jahr auch ein neuer Landrat gewählt werden.
Sollte im März 2025 der Bundestag neu gewählt werden, könnte die Landratswahl dann im Juli stattfinden, schätzt Kreiswahlleiter Wendlinger. Den genauen Termin wird aber die Regierung von Oberbayern festlegen. Walchs Nachfolger wäre dann bis 2032 im Amt. Die reguläre Landratswahl im März 2026 entfiele. Und was, wenn Walch als Direktkandidat für Berlin keinen Erfolg hat? „Sollte ich nicht in den Bundestag einziehen, aus irgendeinem Grund, dann werde ich wieder als Landrat antreten“, so Siegfried Walch gegenüber chiemgau24.de.
Wer wird CSU-Landratskandidat? Einige Namen kursieren schon
Formal wird Walch von der „besonderen Kreisdelegiertenversammlung“ Ende November als Direktkandidat für den Bundestag aufgestellt. Die 160 CSU-Delegierten kommen aus beiden Landkreisen, also Traunstein und dem Berchtesgadener Land. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht. Wer für die Partei dann ins Rennen um den Landrat geht, steht aber noch nicht fest. „Die Gespräche laufen in vollem Gange“, so Walch: „Wir müssen schauen, wer steht wirklich zur Verfügung, wer meint es ernst?“ Wenn es mehrere Interessenten gibt und sich die Kreis-CSU nicht einig wird, könnte es auch interne Vorwahlen geben - so wie vor der 2014er-Wahl.
Offiziell hat sich noch niemand aus den Reihen der CSU vorgewagt, als Landrat kandidieren zu wollen. Gerüchte gibt es dagegen genügend: Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner wurde schon genauso genannt wie seine Amtskollegen Martin Lackner aus Engelsberg, Christian Hümmer aus Traunstein oder Martina Gaukler aus Staudach-Egerndach. Auch der Name von Magdalena Obermayer fiel bereits. Die Tenglingerin ist stellvertretende Vorsitzende des CSU-Kreisverbands und der Kreistagsfraktion.
Auch SPD, Grüne und FDP haben heimische Bundestagskandidaten schon nominiert
Auch die weiteren Parteien im Landkreis haben noch keinen Landratskandidaten aufgestellt. Anders dagegen bei der Bundestagswahl: Für die SPD wird wieder Bärbel Kofler um die Erststimme werben, die in der Bundesregierung derzeit Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium ist. Auch die FDP hat ihren Kandidaten schon aufgestellt, der ehemalige Landtagsabgeordnete Albert Duin. Für die Grünen kandidiert die Bankkauffrau Ulrike Schweiger aus Freilassing. (xe)