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Rat stimmt Durchlass-Vergrößerung zu

Grassau unterstützt Marquartstein bei Hochwasserschutz – doch die Nachbargemeinde muss zahlen

Der schöne Tennbodenbach ist von den Maßnahmen am Angerbach nicht betroffen.
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Der schöne Tennbodenbach ist von den Maßnahmen am Angerbach nicht betroffen.

Könnte die Hochwassergefahr bei Starkregen in Piesenhausen durch einen möglichen Rückstau des Angerbachs durch einen stärkeren Wasserabfluss nach Grassau entschärft werden? Mit dieser Frage beschäftige sich der Marktgemeinderat.

Grassau – Die Hochwassergefahr bei Starkregen in Piesenhausen durch einen möglichen Rückstau des Angerbachs könnte durch einen stärkeren Wasserabfluss nach Grassau entschärft werden. Dies ist allerdings nur möglich, wenn der Durchlauf vergrößert wird. Bereits 2016 stellte Marquartstein an Grassau den Antrag, die Drossel im Angerbach aufzuweiten, damit mehr Wasser nach Grassau abfließen kann.

Positive oder negative Auswirkungen?

Ob dies negative Auswirkungen für Grassau hat, untersuchte Ingenieur Florian Pfleger, der seine Ergebnisse dem Marktgemeinderat vorstellte. Negative Auswirkungen erfolgen ebenso wenig wie positive. Von einer Durchlasserweiterung hat folglich nur die Nachbargemeinde Vorteile.

Bei Starkregen führt der Angerbach, der in den Grassauer Bach übergeht, sehr viel Wasser. Der Bachlauf ist größtenteils verrohrt. Wie Florian Pfleger erklärte, reicht die Verrohrung nicht bei Hochwasser und bei Piesenhausen gebe es einen Rückstau, da der 800er Durchlass an der Gemeindegrenze dann zu gering ist. Dadurch staut sich das Wasser bis ins Zentrum von Piesenhausen.

Die Idee sei, den 800er Durchlass zu entfernen und gegen einen 1500er Durchlass zu ersetzen. Dies führe zu einer Senkung des Wasserspiegels, aber zu mehr Wasser auf Grassauer Gebiet. Eine Möglichkeit, so Pfleger wäre, diesen Durchlass zu vergrößern, aber an anderer Stelle, im weiteren Bachverlauf, einen weiteren 800 Durchlass einzubauen und zudem Retentionsräume zu schaffen, so dass das Wasser dann in diese Flächen fließen kann. Dadurch können mögliche negative Auswirkungen für Grassau kompensiert werden.

Neuer Durchlass auf Marquartsteiner Gebiet müsste Überströmungssicher sein

Der Aufweitungsbereich sollte naturnah ausgebaut werden. Ohne Kompensationsmaßnahmen gehe es nicht, betonte Pfleger. Der neue Durchlass auf Marquartsteiner Gebiet müsse zudem Überströmungssicher ausgebaut werden. Bürgermeister Stefan Kattari fügte an, dass der Marquartsteiner Bürgermeister bereits mit den betreffenden Grundeigentümern in Piesenhausen Gespräche geführt habe, die positiv verlaufen sind. Durch diese Hochwasserschutzmaßnahmen ergebe sich auch ein erhöhter Pflegebedarf am Gewässer, der nicht den Grassauern auferlegt werden kann, so Kattari.

Daniela Ludwig (CSU), die in der Funktion als Zweite Bürgermeisterin mit Bürgermeister Scheck besprochen habe, informierte, dass aus ihrer Sicht eine Verlegung der Drossel für Piesenhausen wichtig ist und diese auch weiter Richtung Grassau verlegt werden kann. Diese Verlegung müsse aber die Nachbargemeinde finanzieren, da Grassau keinen Nutzen habe. Nach einer Auswirkung auf den Tennbodenbach erkundigte sich Sepp Grießenböck (FW), was vom Rathauschef verneint wurde. Grießenböck fragte weiter, ob sich die Nachbargemeinde effektive Maßnahmen zum Hochwasserschutz überlege.

Dies jedoch ist Aufgabe der Nachbargemeinde. Auch Klaus Noichl (CSU) sprach sich für die Vergrößerung des Durchlasses aus, betonte jedoch, dass der Bachlauf nicht verzogen werden dürfe, da dieser dann verschlemmt. Selbst aktiv bei Bachräumungen wusste Noichl wovon er spricht, als er auf die Unterhaltsmaßnahmen verwies, die nicht den Grassauern auferlegt werden können.

Marktgemeinderat stimmt einhellig zu

Schließlich stimmte der Rat einhellig einer Vergrößerung des Durchlasses von 800 auf 1500DN wie auch dem zusätzlichen Einbau einer Drossel mit 800DN und einer lokalen Gewässeraufwertung zu, sofern keine Nachteile für die Gemeinde erfolgen, das Querungsbauwerk muss überströmungssicher gebaut und Marquartstein die Kosten sowohl für die Herstellung wie auch Pflege der Ausgleichsmaßnahmen übernehmen.

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