Anspruchsvoller Acht-Stunden-Einsatz
Bergwacht Marquartstein rettet erschöpfte Wanderer aus dem Kreis Rosenheim vom Hochlerch
Die Bergwacht Marquartstein rettete am Freitag (17. November) zwei in Not geratene Wanderer aus dem Kreis Rosenheim vom Hochlerch.
Die Pressemitteilung im Wortlaut
Nachdem zwei Wanderer aus dem Landkreis Rosenheim am Donnerstag Abend unweit des Hochlerch-Gipfels bei hereinbrechender Dunkelheit den Steig nicht mehr finden konnten, entschieden sie sich die Nacht am Berg zu verbringen.
Nachdem dann gegen 3 Uhr morgens mit starkem Wind und Schneefall die angekündigte Kaltfront über die beiden hereinbracht, mussten Sie um 7 Uhr morgens den Notruf wählen. Durchnässt, müde und unterkühlt konnten die beiden dann zwei Stunden später vom ersten Voraustrupp der Bergwacht Marquartstein, der sich über den Hochlerch in 15 cm hohem Schnee aufgemacht hatte, im steilen, bewaldeten Gebiet nordöstlich des Hochlerch-Gipfel angetroffen werden.
Der 59-jährige zeigte starke Anzeichen einer Unterkühlung und musste in einer sehr aufwendigen und gefährlichen Aktion seilversichert zur Staudacher Alm transportiert werden. Begleitet von Bergwachtnotarzt und Bergwacht-Rettungssanitäter wurde der Patient warm im Bergesack verpackt, medizinisch überwacht und durch das sehr steile, bewaldete Gelände geseilt.
Die 31-jährige Tochter des Patienten hatte man wärmemäßig versorgt, sie konnte dann in Begleitung von zwei Bergwachtmänner seilgesichert eigenständig absteigen. Zwei Versuche die Einsatzstelle mit dem Rettungshubschrauber Christoph 14 zu erreichen scheiterten aufgrund der tief hängenden Wolkengrenze.
Acht Stunden nach dem Alarm konnte der Patient im Tal dem Rettungsdienst übergeben werden. Eine Stunde später konnte der Einsatzleiter in einer Nachbesprechung die erschöpften und durchnässten Bergrettern nach einem durchweg positiven Einsatz nach Hause schicken.
Im Einsatz waren 20 Bergretter der Bergwachten Marquartstein, Grassau und Bergen.
Grundsätzlich bittet die Bergwacht Marquartstein alle Bergwanderer eine konsequente Tourenplanung zu machen, welche die frühe Dunkelheit und angekündigte Wetterverschlechterungen berücksichtigt. Dabei sollte immer genug Zeitreserve einkalkuliert werden.
Auch unsere vermeintlich wenig hohen und einfachen Berge können bei niederen Temperaturen zu einer winterlichen Herausforderung werden.
Pressemitteilung Bergwacht Marquartstein