Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

ÖPNV in Grassau

Grassau beschließt Rufbus „Traudl“: So viel kostet die Fahrt und das sind die Betriebszeiten

Die Einrichtung eines Rufbusses ähnlich dem Rosi-Konzept (Foto) entfachte im Grassauer Rat rege Diskussionen über den möglichen Fahrplan.
+
Die Einrichtung eines Rufbusses ähnlich dem Rosi-Konzept (Foto) entfachte im Grassauer Rat rege Diskussionen über den möglichen Fahrplan.

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats in Grassau wurde über die Einführung des Rufbusses „Traudl“ diskutiert und mehrheitlich beschlossen. So viel wird das Verkehrsmittel kosten und das sind die Betriebszeiten.

Grassau – Ein möglicher Rufbus Traudl, wie bereits im Nachbarlandkreis mit dem Rufbus „Rosi“ und im Waginger Umland mit Rupi umgesetzt, wäre eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr und könnte zur Erschließung von Gebieten dienen, die nicht so nahe an einer Bushaltestelle liegen. Der Markt Grassau hält auch weiterhin an dem Vorhaben, einen Rufbus zu installieren, fest.

In der jüngsten Marktgemeinderatssitzung wurde die Präsentation des Landratsamtes, das die Umsetzung dieser Buslinie federführend übernimmt, diskutiert. Mehrheitlich stimmte der Rat für eine Beteiligung am Rufbus Traudl und für eine Betriebszeit an den Wochenenden bis ein Uhr nachts.

Erneute Abstimmung

Eine erneute Diskussion und Abstimmung sei notwendig, da sich eine Gemeinde nicht beteiligen möchte und damit auch die Kosten für die verbliebenen vier Gemeinden, Chieming, Grabenstätt, Übersee und Grassau steigen werden, erklärte Bürgermeister Stefan Kattari.

Zwei Planvarianten, die sich von den Betriebszeiten unterscheiden, stehen zur Disposition: Eine tägliche Betriebszeit von 6 bis 22 Uhr oder eine Betriebszeit von Sonntag bis Donnerstag von 6 bis 22 Uhr und Freitag wie Samstag von 6 bis 1 Uhr nachts. Wie Kattari hinzufügte, habe sich Grassau früher sogar für eine Betriebszeit an den Wochenenden bis drei Uhr nachts ausgesprochen. Ein Ticket kostet für die erste Zone bis vier Kilometer 2,50, von fünf bis acht Kilometer 3,50 Euro und von neun bis zehn Kilometer 4,50 Euro. Für die vierte Zone und 11 bis 15 gefahrene Kilometer wird ein Beitrag von sechs Euro fällig. Bis zu dieser Zone würde man als Inhaber eines Deutschlandtickets einen günstigeren Tarif von zwei Euro zahlen.

Zum Einsatz würden Kleinbusse mit bis zu acht Sitzplätzen, die zudem mit einer Rampe ausgestattet und für den Rollstuhltransport geeignet sind, kommen. Der Rufbus wird im ersten Betriebsjahr mit 65 Prozent bezuschusst. Die Förderung nimmt jährlich ab, sodass im sechsten Jahr nur mehr eine Förderung von 35 Prozent gewährt wird.

„Für uns sind die Kosten ab dem sechsten Jahr ausschlaggebend“, betonte der Rathauschef, der hinzufügte, dass die Ticketverkäufe sehr konservativ und vorsichtig gerechnet wurden. Die Betriebskosten des Rufbusses werden nach einem Schlüssel auf die Gemeinden Chieming, Grabenstätt, Übersee und Grassau verteilt.

Der Eigenanteil der Gemeinde Grassau würde sich im ersten Betriebsjahr bei einer Betriebszeit von 6 bis 22 Uhr auf 92.000 Euro und nach sechs Jahren bei 127.000 Euro belaufen. Werden die Fahrtzeiten an den Wochenenden erweitert, steigen die Kosten im ersten Jahr auf 109.000 Euro und im sechsten Jahr auf 145.000 Euro.

Thomas Hofmann (AE) merkte an, dass die Ticketpreise geringer seien, wie die der „Rosi“. Laut Kattari orientierte sich das Landratsamt bei der Planung an die Preise des Rufbusses Rupi, der rund um den Waginger See fährt.

Tom Hagl (CSU) plädierte für eine Fahrzeit an den Wochenenden bis ein Uhr nachts, alles andere mache keinen Sinn, da Veranstaltungen an den Wochenenden auch länger dauern. Für Klaus Noichl (CSU) wäre es sogar ein Ausschlusskriterium, wenn der Bus nur bis 22 Uhr fährt.

Der Rathauschef geht von drei Zielgruppen für den Rufbus aus, zum einen die Personen, die mobilitätseingeschränkt sind, dann die Gäste vor Ort, die kein Fahrzeug zur Verfügung haben und dritte Zielgruppe sind die Leute, die gerne ausgehen und auch mal ihr Fahrzeug stehen lassen. Diese letzte Gruppe wäre bei einer Fahrdauer bis 22 Uhr ausgeschlossen. Dr. Winfried Drost (UGL) erinnerte auch an die Bahngäste die nachts ankommen und keine Möglichkeit haben, weiter befördert zu werden.

Franz Heuberger sieht das Angebot für Senioren sehr interessant und sei grundsätzlich für eine Betriebszeit bis ein Uhr. Eine sechsjährige Probezeit sei auch gut, um zu sehen, ob das Angebot angenommen werde. Sepp Grießenböck regte einen Nachtzuschlag an. Auch meinte Kattari, dass viele Jugendliche das Deutschlandticket haben und so auch nachts günstig mit der Traudl unterwegs wären.

Mehrkosten durch längere Betriebsdauer

Mehrheitlich stimmten die Räte für eine Betriebsdauer von täglich 6 bis 22 Uhr und an den Wochenenden bis 1 Uhr nachts. Fünf Räte stimmten dagegen. Entsprechend dieser Betriebsdauer wurde auch die voraussichtlich zu leisten Beträge angenommen. Tamara Eder/awo

Kommentare