Materieller und immaterieller Schaden ist immens
Friedhöfe und Kirchen rund um Traunstein verwüstet? Trio wegen etlicher Vorwürfe vor Gericht
Sie sollen Grabkreuze, Skulpturen oder Opferstöcke in und um Traunstein zerstört und gestohlen haben - der Schaden ist immens. Drei jüngere Männer stehen jetzt vor dem Landgericht. Doch die zahlreichen Vorwürfe gegen das Trio gehen auch noch in ganz andere Richtungen...
Traunstein/Siegsdorf/Vachendorf/Teisendorf - Mit „brachialer Gewalt“, Bolzenschneider und Brecheisen sei das Trio bei den Beutezügen unterwegs gewesen: Drei Syrer stehen am Donnerstag (15. Februar) ab 16.30 Uhr vor dem Traunsteiner Landgericht. Sie sind im Alter von 29, 25 und 20 Jahren. Im Januar und Februar 2023 hatten die Männer laut Staatsanwaltschaft insgesamt 32 Gräber in Haslach, Vachendorf, Siegsdorf und Kammer im Visier. Kreuze, Skulpturen oder Plastiken hätten sie dort geklaut und zerstört, um sie zu Geld zu machen.
Gesamtschaden über 300.000 Euro
In den Pfarrkirchen St. Oswald in Traunstein und St. Georg in Oberteisendorf hätten die drei auch Opferstöcke aufgebrochen. Zwei der drei Angeklagten seien außerdem für einen Einbruch bei einer Firma an der Traunsteiner Herzog-Friedrich-Straße verantwortlich. Die Männer wohnten zuletzt in Traunstein und sitzen seit ihrer Festnahme am 17. Februar 2023 in Untersuchungshaft. Als die Polizei herausfand, dass der 29-Jährige knapp 500 Kilogramm Altmetall bei einem Schrotthändler zu Geld machen wollte, bestand ein dringender Tatverdacht.
Lehrerin verletzt, Kinderpornos, Wohnungseinbruch und noch mehr Vorwürfe
Die Liste der Anklagepunkte ist aber noch wesentlich länger. Auf dem Handy des 29-Jährigen wurden Kinderpornos gefunden, so die Staatsanwaltschaft. Der 25-Jährige habe einen Busfahrer beleidigt und angespuckt und dasselbe auch mit Gefängnisangestellten gemacht, einen sogar verletzt. Der 20-Jährige sei in eine Wohnung in der Traunsteiner Ludwigstraße eingebrochen und habe dort unter anderem 7000 Euro erbeutet. Außerdem verletzte er eine Berufsschullehrerin, war mit einer Schreckschusspistole in der Stadt unterwegs und fuhr ohne Führerschein, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor.
Der Gesamtschaden aller Taten beläuft sich auf über 300.000 Euro. Angeklagt ist das Trio in erster Linie wegen schweren Bandendiebstahls, Störung der Totenruhe und gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Verlesen wird am Donnerstag nur die Anklage. In die Beweisaufnahme wird dann am kommenden Donnerstag (22. Februar) eingestiegen.
xe
