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Gastro- und Ladensterben in Marquartstein

Erst die Cafés, dann der Wirt und jetzt die Bäckerei Menter? Ladensterben erschüttert Marquartstein

Die Bäckerei Menter in Marquartstein
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Die Bäckerei Menter in Marquartstein ist momentan geschlossen. Was die Schließung für die Gemeinde bedeutet.

In Marquartstein scheint eine Serie von Geschäftsschließungen anzuhalten: Nach dem Gasthof Prinzregent und mehreren Cafés ist nun auch die Traditionsbäckerei Menter betroffen. Wie es für den Betrieb weitergeht und was die Gemeinde gegen das Ladensterben unternimmt.

Marquartstein – Nach einmal Läuten geht der Anrufbeantworter der Bäckerei Menter im Ortszentrum ans Telefon und eine erschöpft klingende Frauenstimme spricht: „Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir zurzeit nicht genügend Mitarbeiter in der Backstube haben, um einen reibungslosen Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Es ist die Stimme von Ursula Menter, die schließt: „Die Bäckerei bleibt geschlossen.“

Seit Anfang der Woche berichten Passanten davon, dass Zettel in der Schaufenster der Traditionsbäckerei hängen. Auf rotem Papier steht groß gedruckt: „Betriebsschließung ab sofort.“ Dahinter ist eine farbenfrohe, frühlingshafte Dekoration mit Schmetterlingen und Blumen. Die Lichter in der Bäckerei sind allerdings erloschen.

Zettel im Schaufenster weisen auf die Schließung hin.

„Eine Schließung haben wir befürchtet“

„Die kleine Bäckerei Menter ist alt eingesessen und hatte sehr viel Charme“, sagt eine Passantin aus Marquartstein, „eine Schließung haben wir hier immer mal wieder seit langem befürchtet. Jetzt ist es offenbar wahr geworden und die Leute sind echt betroffen – ich auch.“

Seit einiger Zeit hatte die Bäckerei bereits ihre Öffnungszeiten beschränkt. Auch da kam die Ankündigung mit einem Zettel an der Tür – nur damals rosa statt rot. Darauf bat das Ehepaar Toni und Uschi Menter um Verständnis, dass aufgrund des Fachkräftemangels ein Sechstagebetrieb nicht mehr möglich sei. „Fast 40 intensive Berufsjahre sind nicht spurlos an uns vorbeigegangen.“ Stand dort schwarz auf rosa. „Ab sofort stehen montags die Backöfen still.“

Große Beliebtheit über die Grenzen Marquartsteins hinaus

Jetzt stehen sie vorerst dauerhaft still. Marquartsteins Bürgermeister Andreas Scheck ist von der Nachricht der Schließung überrascht: „Die Bäckerei erfreut sich einer großen Beliebtheit, nicht nur in Marquartstein, sondern auch darüber hinaus“, sagt Scheck, „meines Erachtens gibt es da die besten Brezen weit und breit.“

„Ich meine, die Bäckerei Menter ist fast eine der letzten im Achental, die wirklich noch richtig vor Ort backen und nicht irgendwie zu einer größeren Kette gehören“, teilt der Bürgermeister mit, „von daher fände ich es sehr, sehr, sehr schade, wenn das nicht weitergeht.“

Neben den Kunden werden auf der Bekanntmachung auch Schüler angesprochen. „Die kommen in der Früh immer gerne vorbei“, sagt Ursula Menter.

Die Zukunft ist ungewiss

„Wie es momentan weitergeht, ist derzeit offen“, sagt Ursula Menter. Zu den Gründen mochte sie sich deshalb derzeit nicht genauer äußern. Für die kommenden Tage werde die Bäckerei allerdings geschlossen bleiben. „Die Zukunft ist derzeit ungewiss. Eine alternative Lösung gibt es momentan nicht“, steht auch auf einem weißen Zettel an der Tür der Bäckerei, auf dem sich Toni Menter und sein Team für die bisherige Treue der Kunden und für deren „Verständnis in dieser herausfordernden Zeit“ bedanken.

Werben für Pächter zeigt erste Erfolge

Die Schließung der Bäckerei steht in einer Reihe von Gastronomie- und Ladenschließungen in Marquartstein. Im Februar schloss der Gasthof Prinzregent nach 130 Jahren seine Pforten. Ebenso stehen das Café Marquart, das Bürgermeister Scheck als „das zentrale Café bei uns“ bezeichnete, sowie das Burgcafé seit einiger Zeit leer. Unter anderem warb deshalb die Gemeinde auf der digitalen Anzeigetafel am Ortseingang um neue Pächter für die Cafés.

Das Café Marquart könnte bald wieder einen neuen Pächter bekommen.

Diese Taktik scheint zumindest für das Café Marquart aufgegangen zu sein. „Also es gibt einen konkreten Interessenten“, teilt Andreas Scheck mit, „das liegt aber jetzt derzeit in der Entscheidung der Eigentümerin, ob das zustande kommt oder nicht.“ Für das Burgcafé schaue es schlechter aus: „Da ist einfach auch die Lage nicht so aussichtsreich wie im Marktzentrum.“

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