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Rund 25 Feuerwehren mussten im Rahmen des Dauerregens ausrücken. Dabei sind zu den etwa 100 Einsätzen (Stand 14. September, 15 Uhr) nochmals etwa 15 neue Alarmierungen in den Abend- und Nachtstunden sowie am Sonntagvormittag (15. September) hinzugekommen.
Pressemeldung KFV Traunstein im Wortlaut:
Landkreis Traunstein – Mit dem nachlassenden Regen, ist auch die Alarmierungsfrequenz deutlich zurückgegangen. In den späten Nachmittagsstunden konnte somit auch die Feuerwehr-Führungsstelle „Achen“ im Feuerwehrhaus Rottau den Dienstbetrieb beenden. Derzeit sind die Feuerwehren damit beschäftigt, sich für den neuerlich gemeldeten Regen zu rüsten und die Ausrüstung wieder „auf Vordermann zu bringen“.
Dauerregen und Schnee im Landkreis Traunstein am 14. September
„Bisher sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, so das erste Fazit von Kreisbrandrat Christof Grundner. Dieser ergänzt aber, „dass wir die weitere Wetterentwicklung ganz genau im Auge haben und entsprechend reagieren werden“. Ein großes Lob spricht er allen Ehrenamtlichen aus, „die sich wieder einmal nach Kräften für den Schutz von Hab und Gut eingesetzt haben“. Rund 500 Frauen und Männer der heimischen Feuerwehren waren in den vergangenen Tagen im Einsatz.
Der Hammerer Kommandant Konrad Seehuber berichtet, dass die Aktiven Absperrmaßnahmen an der Flutmulde der Roten Traun durchführen mussten. „Darüber hinaus war noch eine Sandsacksicherung am Bach in Oberwagenau nötig“, so der Aktiven Chef. Auf der Bundesstraße B 306 musste darüber hinaus ein Baum zwischen Hammerstock und Wagenau beseitigt werden.
Andreas Dunstmair, Kommandant der Feuerwehr Engelsberg informiert. „Der anhaltende Regen hat die Fahrsilos eines Landwirtes überflutet“ und ergänzt, „um einen Schaden am eingelagerten Futter zu vermeiden, haben wir das Silo ausgepumpt“. Zum Einsatz kam eine leistungsstarke Traktorpumpe der Feuerwehr.
Einsätze der Feuerwehren im Landkreis Traunstein am 14. September
Die Feuerwehr Waging musste gegen 16 Uhr in den Ortsteil Weidach ausrücken, weil dort eine Wiese überflutet war und das Wasser über die Staatsstraße 2105 geflossen war. „Wir haben einen etwa 100 Meter langen Sandsackwall errichtet, um das Wasser von einem Wohngebäude abzuleiten und damit einen Wassereintritt zu verhindern“, informiert Kommandant Michael Schramke. Vor Ort waren auch Mitarbeiter des Straßenbauamtes, die die entsprechende Beschilderung aufgestellt haben.
In Reit im Winkl sind die Bundesstraße B 305 in Richtung Ruhpolding sowie Straße nach Winkelmoos weiterhin gesperrt. „Die Nacht ist bei uns im Ort ruhig verlaufen“, sagt Kommandant Günther Braun.
Die Feuerwehr Emertsham wurde gegen 21:45 Uhr alarmiert, weil ein Grundstück im Ortsteil Niederhausen mehr als einen Meter unter Wasser stand. Der Eigentümer konnte die dort geparkten Fahrzeuge selbst in Sicherheit bringen. „Da keine unmittelbare Gefahr für Sachwerte bestand, mussten wir nicht tätig werden“, so Kommandant Sebastian Lipp.
Kniffliger Einsatz in Traunstein
Über einen kniffligen Einsatz berichtet der Traunstein Kommandant Christian Schulz. Die Feuerwehr wurde in den Abendstunden zu einer Türöffnung alarmiert. In einem Beherbergungsbetrieb an der Rupprechtstraße konnte eine Brandschutztüre nicht mehr geöffnet werden. Mehrere Personen waren eingeschlossen. „Da wir die Türe mechanisch nicht zerstören wollten, haben wir alle Komponenten so weit abgebaut, bis es uns gelungen ist, die Türe zu öffnen“, so Christian Schulz und ergänzt, „als sich die Türe nach zwei Stunden kniffliger Arbeit öffnete, war die Freude bei allen Beteiligten groß“.
Wasser in Keller von Ruhpoldinger Kurhaus
In Ruhpolding musste die Feuerwehr in den Abendstunden noch zum Kurhaus ausrücken. „Im Keller des Objekts standen etwa 10 Zentimeter Wasser“, berichtet Pressesprecher Daniel Wastelhuber. Mittels Pumpen und Wassersauger wurde das Wasser beseitigt. In den Morgenstunden des Sonntags wurde die Feuerwehr zu einer Erkundung wegen eines drohenden Hangrutsches im Ortsteil Bacherwinkl alarmiert. Hinter den Gebäuden hatte sich eine Abrisskante im Hang gebildet. Bei den Gebäuden handelt es sich um ein Wohnhaus sowie um der als Museum genutzte „Schnauferlstall“.
Nach Rücksprache mit mehreren Behördenvertretern sowie unter Einbezug des Fachberaters des Technischen Hilfswerks aus Traunstein wurden Sicherungsmaßnahmen für die beiden Objekte ergriffen. Unterstützt werden die Arbeiten von einem örtlichen Bauunternehmen. Im Laufe des Vormittags ist ein oberflächlicher Teil der Grasnarbe abgerutscht. Mit großen Betonteilen werden die beiden Gebäude nun gesichert. Die Arbeiten dauern derzeit noch an. Darüber hinaus wurde ein Geologe zur weiteren Einschätzung hinzugezogen. Dieser wird in der nächsten Zeit an der Einsatzstelle eintreffen.
Ruhige Nacht auch in Siegsdorf
„Bei uns in Siegsdorf blieb die Lage über Nacht ruhig“, informiert der stellvertretende Kommandant Hansjörg Mayer am Sonntagvormittag. Die Feuerwehr Inzell wurde in den Morgenstunden des Sonntags noch zu einem Wassereintritt in einen Keller eines Hauses am Dammweg alarmiert. „Ansonsten blieb die Nacht bei uns ruhig“, informiert Kommandant Max Steinhauer.
Erwin Hirscholtner und Christoph Thalbauer waren in Kirchheim und Tittmoning bis tief in die Nacht im Einsatz, um die Fließgewässer in den beiden Orten zu kontrollieren. „Gegen 1 Uhr in der Früh war der Stillbach, der uns gestern etwas Probleme bereitete, wieder vollständig in seinem Bachbett“, so der Kirchheimer Kommandant. In den Vormittagsstunden des Sonntags hat sich die Situation vor Ort weiter entspannt. (Pressemeldung Kreisfeuerwehrverband Traunstein/hob)