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Bub (9) erliegt nach Unfall in Bergen Verletzungen

Nach schweren Verkehrsunfällen: Wie Krisen-Interventionsteams Angehörigen helfen

Bild links: Die TS5 am Ortsende von Bergen. Rechts: Ein Kreuz an der Straße (Symbolbild).
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Ein tragischer Unfall ist am Ortsende von Bergen, auf Höhe der Staudacher Straße passiert. Ein Neunjähriger wurde von einem Auto erfasst. Er starb nun an seinen Verletzungen (Trauer-Symbolbild).

Tragischer Unfall in Bergen: Ein Neunjähriger ist bei einem Verkehrsunfall so schwer verletzt worden, dass er einen Tag später verstarb. Was über den Unfall bekannt ist und wie Ehrenamtliche in solch schwierigen Situationen Eltern und Unfallbeteiligten zur Seite stehen.

Bergen – Ein sehr tragischer Unfall hat sich auf der TS 5 in Richtung Staudach ereignet. Dort ist am Montagnachmittag (21. Oktober) ein neunjähriger Junge lebensbedrohlich verletzt worden. Wie die Polizei Traunstein am Dienstagabend (22. Oktober) mitteilt, ist er nun an seinen schweren Verletzungen verstorben.

Das Kind war laut Angaben der Polizei mit einem Tretroller auf dem Fuß- und Radweg entlang der Kreisstraße unterwegs. Am Ortsende von Bergen, auf Höhe der Staudacher Straße, habe er wohl ungebremst vom Fuß- und Radweg auf die parallel verlaufende TS5 übergewechselt.

„Sämtliche Versuche sein Leben zu retten, waren vergeblich.“

In diesem Moment geschah das tragische Unglück: Ein 34-jähriger Autofahrer erfasste den Neunjährigen. Der Junge blieb schwer verletzt im Grünstreifen liegen. Unter laufender Reanimation musste er im Anschluss mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden – sein Gesundheitszustand wurde am Montagabend als lebensbedrohlich und kritisch beschrieben.

Dienstagabend dann die traurige Nachricht der Polizei Traunstein: „Mit großem Bedauern müssen wir leider mitteilen, dass der Junge seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Sämtliche Versuche sein Leben zu retten, waren vergeblich.“

Auf Höhe der Staudacher Straße hat sich am Montagnachmittag (21. Oktober) in Bergen der schwere Verkehrsunfall ereignet.

Durch die verständigte Staatsanwaltschaft wurde ein unfallanalytisches und technisches Gutachten angeordnet. Zum Unfallort wurde am Montag auch Einsatzkräfte eines Kriseninterventionsteams gerufen. Diese kümmerten sich um die Betreuung von Angehörigen und Unfallbeteiligten.

Ehrenamtliche als „Erste Hilfe für die Seele“

Solche Teams gibt es in der Region bei Hilfsorganisationen, wie den Maltesern oder dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) im Landkreis Traunstein. Seit Dezember 2001 existiert eine Kriseninterventionsdienstgruppe, die sich aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzt, heißt es auf der Homepage des BRK-Kreisverband Traunstein.

Diese „Erste Hilfe für die Seele“, wie sie dort genannt wird, wird in Zusammenarbeit mit dem Malteser-Hilfsdienst angeboten – und das rund um die Uhr das ganze Jahr über. Bei dem Einsatz in Bergen wurden die Malteser hinzugerufen, teilt Peter Volk, Assistent der Kreisleitung bei den Maltesern Traunstein mit. Über die genaue Betreuung darf er aber aus Datenschutzgründen keine Auskunft geben.

Die Aufgabe der Krisenintervention im Rettungsdienst ist die Betreuung von Menschen, die nach einem traumatischen Ereignis unter starken seelischen Belastungen leiden oder unter akutem psychischen Schock stehen und nicht medizinisch körperlich versorgt werden müssen. Dies können zum Beispiel Angehörige von verstorbenen oder verunfallten Personen sein. Die Einsätze finden an Unfallorten statt, aber genau so auch bei Personen daheim, wenn die Ehrenamtlichen dort gebraucht werden.

Der ungefähre Unfallort: Am Ortsende von Bergen in Richtung Staudach ist der Junge, auf Höhe der Staudacher Straße, vom Fuß- und Radweg auf die parallel verlaufende TS5 übergewechselt.

„Das Wichtigste ist ihnen zu zeigen: Wir sind da“, sagt Vernon Surand, ehrenamtlicher Fachdienstleiter psychosoziale Notfallversorgung vom BRK-Kreisverband Traunstein. Medikamente geben die Ehrenamtlichen den Betroffenen nicht, sie helfen mit dem persönlichen Gespräch.

Kriseninterventionsteam als Vermittler am Einsatzort

Dazu gehört, Emotionen der Betroffenen zu zulassen, den Menschen dann aber auch zu helfen, das Geschehene zu begreifen. Denn jeder Betroffene reagiert individuell auf ungewöhnliche und traumatisierende Ereignisse in seinem Umfeld. Zudem sollen mit dem Gespräch posttraumatische Belastungsstörungen, also Folgeschäden eines unerwarteten belastenden Ereignisses vermieden werden.

Bei einem Unfall wie in Bergen versuchen die Ehrenamtlichen durch das Gespräch, Angehörige in einen Zustand zu bringen, dass sie wieder so fokussiert und gefasst sind, dass sie zum Beispiel zu einem verunfallten Kind ins Klinikum gebracht werden können. „Außerdem sind wir Vermittler zwischen den Einsatzkräften und den Angehörigen“, fügt Surand hinzu.

Telefonische Beratung bei psychischen Krisen und psychiatrischen Notfällen

Telefonseelsorge Diakonie Traunstein: 0800 / 111 0111

Telefonseelsorge Diakonie Rosenheim: 0800 / 1110 222

Krisendienst Psychiatrie Oberbayern: 0800 / 655 3000

Zum Schluss des Gesprächs bekommen die Betroffenen auch eine Übersicht mit weiteren Beratungsmöglichkeiten. „Die Kliniken haben meist eine Notfallseesorge und mit denen setzen wir uns zum Beispiel in Verbindung, dass sie Angehörigen dort beraten werden.“

Aber auch weitere Angebote gibt es. So unter anderem die Diakonie oder den Krisendienst Psychiatrie. „Wir empfehlen den Leuten aber auch den Hausarzt zu besuchen, dass der geeignete Ansprechpartner zur Verfügung stellt.“ Ebenso bieten Seelsorger in der Gemeinde ein Beratungsangebot. Auf der Homepage der Malteser im Landkreis Traunstein gibt es auch Hinweise, wie Sie in solchen Fällen mit Betroffenen umgehen sollten.

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