Erste Bilanz nach zwei Monaten
Giga-Windrad in Feldkirchen-Westerham: Zeigt der Koloss seine Wirkung? Wird die Prognose erreicht?
Die Windkraftanlage Riedholz in Feldkirchen-Westerham liefert seit gut zwei Monaten Strom. Der Betreiber der Anlage, Florian Lechner, zieht nun eine erste Bilanz. Wie viel konventioneller Strom durch den Koloss eingespart wird und warum die Rotorblätter trotz Wind auch mal stehen bleiben.
Feldkirchen-Westerham – Seit gut zwei Monaten drehen sich die Rotorblätter der Windkraftanlage Riedholz in Feldkirchen-Westerham und liefern Strom. Der Koloss steht im Waldstück jenseits der Lauser Straße zwischen Großhöhenrain und Elendskirchen. Rund 250 Meter ragt das Bauwerk samt Rotorblättern in die Höhe. Seit über einem Jahr steht der riesige Koloss nun schon dort und soll regenerative Energie für die Gemeinde Feldkirchen-Westerham erzeugen. Doch tut er es auch?
„Die Anlage hat in den vergangenen vier Wochen etwas über zehn Prozent vom Stromverbrauch der gesamten Gemeinde Feldkirchen-Westerham gedeckt“, sagt Florian Lechner, Geschäftsführer der Bürgerwind Riedholz GmbH und Betreiber der Anlage. Im Dezember 2023 sagte Lechner gegenüber dem OVB, dass es sich bei dem Windrad um eine „reine Bürgeranlage“ handelt, die einen erheblichen Teil der Stromversorgung abdecken wird. Die Gemeinde Feldkirchen-Westerham habe im vergangenen Jahr einen Gesamtstrombedarf von 79.268 Megawattstunden gehabt. Das Windrad soll davon in Zukunft fast zehn Prozent erzeugen, also 9000 bis 10.000 Megawattstunden. Schaue man auf den vergangenen Monat, sei das Ziel erreicht worden. „Wir haben unsere Prognose erreicht“, betont Lechner.
Probleme verhinderten den Start
Der Betreiber der Windkraftanlage Riedholz ist demnach mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. Und das, nachdem es am Anfang ein paar Schwierigkeiten gegeben hat. Denn vor zwei Monaten drehten sich bereits die Flügel des Giganten, doch Strom floss erst einmal keiner. „Die letzten notwendigen Tests wurden erfolgreich abgeschlossen. Technisch funktioniert alles“, sagte Lechner damals gegenüber dem OVB. Zum Schluss hing der Start nur noch von der Behebung einiger bürokratischer Probleme ab.
So musste unter anderem eine Änderung an dem 250 Meter großen Koloss vorgenommen werden. Denn seit dem 1. Januar gilt die „bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung“, weshalb die Windenergieanlage in der Nacht blinken muss, als Kennzeichnung von Luftfahrhindernissen. „Sie schaltet erst ein, wenn sich ein Flugzeug dem Windrad nähert und dient dazu, die Lichtverschmutzung zu reduzieren“, erklärt Florian Lechner.
Doch recht schnell waren die letzten bürokratischen Hürden überwunden und die Flügel des Windrades drehen sich seitdem fleißig. Meistens zumindest. „Ein Grund, warum die Anlage trotz Wind manchmal steht, sind die Prüfungen der vorgeschriebenen Abschalteinrichtungen, zum Beispiel zum Schutz der Fledermäuse oder die Schattenabschaltung“, sagt der Betreiber. Fest steht für Florian Lechner eines: „Die Testphase läuft gut.“