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Versorgung lückenhaft

„Angstmacherei“? Wichtig für die Sicherheit? Ramerberg debattiert hitzig über Löschwasser

Erinnerungen an den Brand in Hagenbuch im Jahr 2004 kamen bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Ramerberg auf.
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Erinnerungen an den Brand in Hagenbuch im Jahr 2004 kamen bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Ramerberg auf.

Die Ramerberger Löschwasser-Versorgung ist lückenhaft. Zwei Behälter sollen Abhilfe schaffen. Eigentlich. Wie die Pläne aussehen und warum sie den Gemeinderat spalten.

Ramerberg – Zwei Löschwasserbehälter sollen in Ramerberg gebaut werden, genauer in den Ortsteilen Oberkatzbach und Mitterhof. An den Plänen wird schon seit mehreren Jahren gefeilt. Nun standen sie auf der Tagesordnung des Gemeinderats und es wurde deutlich: Nicht alle Gremiumsmitglieder können sich mit der Idee anfreunden.

Hintergrund, das erklärte Bürgermeister Manfred Reithmeier (UWR), ist eine Begehung mit Kreisbrandrat Richard Schrank vor einigen Jahren. Dabei sei festgestellt worden, dass die Löschwasser-Versorgung in Ramerberg lückenhaft sei. Insbesondere in den Außenbereichen fehle Wasser. „Inzwischen konnten wir mit den Anwohnern verhandeln und hätten zwei alte Odelgruben, wo wir die Behälter einbauen können“, meinte Reithmeier. 20.000 Euro für den Behälter in Oberkatzbach und 30.000 für den in Mitterhof wären im Haushalt eingeplant.

Gesetzliche Verpflichtung infrage gestellt

Konrad Fuchs (NRL/FWG) konnte sich mit den Plänen aber nicht anfreunden. „Ich habe bereits mehrfach nachgefragt, wo hier die gesetzliche Grundlage ist. Wer verpflichtet uns, das hier umzusetzen? Nur, weil ein Kreisbrandrat was sagt, ist das keine gesetzliche Grundlage“, meinte Fuchs.

Reithmeier erläuterte, dass rein rechtlich die Anwohner für die Löschwasser-Versorgung im Außenbereich verantwortlich seien, darunter würden auch Oberkatzbach und Mitterhof fallen. „Aber hier stehen die Häuser bereits da und wenn es einmal brennt, dann haben wir ein Problem“, erklärte Reithmeier und erinnerte an den Brand in Hagenbuch – etwa 750 Meter von Mitterhof entfernt – im Jahr 2004, als auch etwa 30 Rinder starben. „Das war nicht schön zuzusehen, wie die Viecher verbrannt sind“, meinte Reithmeier, so etwas wolle er nicht noch einmal erleben. Geschäftsleiter Maximilian Brockhoff verwies außerdem darauf, dass die Verwaltung ohnehin erst Angebote einholen werde und diese anschließend noch einmal im Gemeinderat vorgelegt werden müssten. „Es geht heute nur darum, ob wir überhaupt weiter machen“, so Brockhoff.

Erinnerungen an den verheerenden Brand in Hagenbuch im Jahr 2004 kamen in der Sitzung auf.

Angespannte Haushaltslage als Problem

Fuchs blieb allerdings bei seiner Meinung und verwies auf die angespannte Haushaltslage. Eine fehlende Löschwasser-Versorgung, das sei „Angstmacherei“. Auch beim Brand in Hagenbuch sei es nicht am Löschwasser gescheitert, viel mehr sei der Einsturz des Daches das Problem gewesen. Außerdem stellte er fest: Eine Vorschrift, dass sich die Gemeinde kümmere, sei nicht gegeben. „Wenn wir uns das leisten könnten, dann wäre ich sofort dafür“, betonte Fuchs, aber durch das Streichen dieses Projekts „könnten wir endlich einmal sparen und wir müssen beim Ausgeben endlich mal Stopp machen.“

Zweiter Bürgermeister Magnus Steinmüller (UWR) konnte die Meinung von Fuchs zwar nachvollziehen – „ja, es ist eigentlich die Aufgabe der Eigentümer“, meinte er – aber die Behälter könnten auch für andere Brände im Gemeindegebiet, beispielsweise in Ramerberg selbst, genutzt und nötig werden. „Ich sehe diese Löschwasserbehälter ähnlich wie eine Brandschutzversicherung. Wenn wir sie nie brauchen, dann ist es raus geschmissenes Geld, aber wenn es brennt, sind wir um jeden Tropfen froh.“ Auch Steinmüller zeigte sich überzeugt davon, dass die Löschwasserversorgung in Ramerberg lückenhaft sei. Mancherorts sei die nächste „Saugstelle“ 1,5 Kilometer entfernt. „Und wer schon einmal eine Schlauchleitung gelegt hat, weiß, was für eine Arbeit das ist“, so Steinmüller. Die Feuerwehr wäre also mit Sicherheit dankbar über Löschwasserbehälter. Er plädierte dafür, „sich anzuschauen, wie viel es kostet“ und dann zu entscheiden.

Absicherung steht Geldnot gegenüber

Karin Baumann (NRL/FWG) sah dies ähnlich. „Ich bin auch dafür, dass wir prüfen, wie viel es kostet. Wo ich allerdings nicht mitgehen kann, ist, wenn der Betrag höher wird, als im Haushalt veranschlagt.“ Reithmeier versicherte, dass die Ausgaben mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar unter den veranschlagten 20.000 Euro pro Behälter lägen. „Im Endeffekt steht hier der Absicherungsgedanke gegen die Tatsache: Wir haben kein Geld“, stellte Max Jaroljmek (NRL/FWG) fest. Bevor er den Plänen zustimmen könne, brauche er deshalb mehr Informationen. „Ich möchte wissen: Welche Verpflichtungen haben wir und wie viel kostet es?“

Darauf einigte sich schließlich das Gremium. Zunächst soll die Verwaltung konkrete Angebote einholen, über die noch einmal diskutiert werde. Eine Abstimmung zu diesem Tagesordnungspunkt erfolgte nicht.

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