Feiern auf dem Frühlingsfest
So heizen die DJ‘s Wamsi, Stocki und SM den Wasserburgern ein - TikTok-Song als Wiesnhit?
Statt feiern, arbeiten sie: die DJs der Partyalm. Tobias Wamser, Daniel Stockmeier und Sebastian Maier heizen den Wasserburgern beim Frühlingsfest ordentlich ein. Wie die drei zu Discjockeys wurden, warum sie kein wirkliches Programm haben und welche Songs Potenzial zum Wiesnhit aufweisen.
Wasserburg – Während andere feiern, sind sie am Arbeiten: Die DJs der Partyalm auf dem Wasserburger Frühlingsfest. Jeden Abend an den 13 Tagen legen Tobias Wamser, besser bekannt als DJ Wamsi, Daniel Stockmeier alias DJ Stocki und Sebastian Maier oder auch DJ SM hier auf.
Die Drei machen ihre Arbeit gern, berichten sie strahlend. Spaß haben sie vor allem, wenn die Stimmung gut und die Tanzfläche voll ist. „Das gibt einem schon was, wenn man rausgehen kann und einen tollen Abend erlebt“, sagt Stockmeier. Seit zehn Jahren ist der 28-Jährige als DJ tätig, die Anfänge seiner Karriere startete er im Universum. „Irgendwie wächst man dann so rein“, sagt er. Heute spielt er vor allem in Clubs oder eben im Partystadl der Wiesn-Alm.
Töchter tanzen inzwischen zu Papas Musik
Auch Maier ist „irgendwie reingewachsen“ in das DJ-Dasein. „Ich habe mich schon immer für Musik interessiert.“ Mit 14 Jahren, noch bevor er selbst feiern durfte, hatte er dann seinen ersten Auftritt als DJ im „Fit und Fun“. Über einen Arbeitskollegen hatte er Kontakt bekommen. „Das war schon toll damals.“ Heute spielt der 25-Jährige vor allem auf Discopartys, reist in ganz Südbayern herum, bis nach Österreich fährt der Pfaffinger siogar.
Der „alte Hase“ unter den DJs ist jedoch Wamser (49). Eigentlich ist er Bankkaufmann bei einer Bausparkasse. Untertags hantiert Wamser meist mit Zahlen, abends mischt er seit 33 Jahren als DJ Wamsi die Region auf. Nur als die Töchter klein waren, habe er ein bisschen Pause gemacht, erzählt Wamser. „Heute gehen sie aber selber feiern“, sagt er. Ab und an tanzen sie dann auch zu Papas Musik.
Druck ist groß, wenn wenig los ist
Anstrengend könnten die Abende schon sein, das sagen alle drei. „Vor allem, wenn wenig los ist, steht man unter Druck“, berichtet Maier. Stockmeier und Wamser sehen es genauso. „Wenn 4000 Leute da sind, merkt man nicht, wenn einer die Tanzfläche verlässt. Es sind noch genügend da, die feiern“, sagt Stockmeier. „Wenn wenig los ist, muss man die Leute halten, dann ist die Tanzfläche schnell leer.“ Bei voller Hütte könne man sich deshalb auch mehr ausprobieren. Wobei die Drei nie mit einem festen Programm in den Abend gehen. „Natürlich gibt es Lieder, die man immer wieder spielt, weil man weiß, sie kommen gut an“, sagt Stockmeier. Eine feste, vorgeschriebene Liste hat aber keiner. „Die Gäste bestimmen den Abend“, sagt Wamser. „Man passt sich an die Stimmung an.“ Das sei auch nötig. „Man weiß nie, wer auf der Tanzfläche ist. Manchmal läuft Neue Deutsche Welle gut, dann werde ich natürlich drei, vier Lieder davon spielen. Manchmal läuft das nicht, dann muss man das Genre wechseln.“
Für Stockmeier ist außerdem noch das Zusammenspiel zwischen Licht und Nebel wichtig. Vor allem am Beginn der Party. „Viele nehmen gar nicht wahr, wie wichtig eine gute Lichttechnik ist. Aber das darf man nicht unterschätzen. Die Leute wollen sich nicht beobachtet fühlen und das geht nur, wenn das Licht stimmt“, sagt er. Auch Maier sagt: „Ohne das richtige Licht geht gar nichts. Dann dauert es lang, bis sich die ersten auf die Tanzfläche trauen.“
„Mit den Jahren wird es einfacher“
Entsprechend hoch sei manchmal der Druck. „Ich bin immer angespannt, wenn ich spiele. Auch jetzt noch, obwohl ich es schon zehn Jahre mache“, sagt Stockmeier. Das bestätigt auch Maier. „Zwei, drei Minuten, um sich ein neues Lied zu suchen und sich einen Übergang zu überlegen: Das hört sich vielleicht lang an, aber es ist manchmal sehr kurz“, sagt der Elektriker. Die letzten zehn Sekunden könne man da schon ins Schwitzen kommen. Wobei es auch Lieder gebe, die immer funktionieren würden. Disco Pogo von den Atzen, „Gimme, gimme, gimme“ von Abba seien typische Stimmungsmacher. „Meistens macht man es aber nach Gefühl“, sagt Wamser oder nach Erfahrung, wie Stockmeier betont. „Die Anfangszeit ist schwierig, aber mit den Jahren wird es einfacher.“
Was dieses Jahr der Wiesnhit sein wird, darüber sind sich die Drei jedoch noch nicht ganz einig. Während sich für Wamser noch kein Hit herauskristallisiert hat, setzen Stockmeier und Maier auf den TikTok-Song Pedro von Jaxomy, Agatino Romero, Raffaella Carrà. Wobei auch Major Tom von Peter Schilling derzeit wieder einen Aufschwung habe.