Expertinnen klären auf
Sneaker zum Dirndl? Bunt oder schlicht? Die Trachten-Trends beim Frühlingsfest Wasserburg
Festzelt, gebrannte Mandeln, Leute in Dirndl und Lederhose: Das verbinden die Fans mit dem Wasserburger Frühlingsfest. Mit ihm startet auch die Hauptsaison der Tracht. Welche Farben im Trend liegen, welche Muster out sind und ob sich die Sneaker zum Dirndl durchsetzen werden.
Wasserburg – Das Wasserburger Frühlingsfest steht in den Startlöchern. Am Mittwoch (8. Mai) geht es los. Und damit beginnt auch die neue Mode-Saison für Trachten. Manuela Braun, Trachtenverkäuferin im Gewandhaus Gruber in Wasserburg, und Veronika Herwergh, Inhaberin der Dirndl-Schneiderei „Feschn“ im Brucktor, erklären, worauf sich Trachten-Begeisterte in diesem Frühling freuen dürfen.
Das sind die Farben
Satte Grüntöne oder Rosé: In dieser Saison seien bei den Dirndln unterschiedliche Farben angesagt. „Einen Trend hin zu nur einer Farbe gibt es nicht“, sagt Braun. Auch Blusen und Strumpfhosen dürften in diesem Jahr Farbe zeigen. Wobei das Outfit meist in einer Farbe gehalten werde, so die Verkäuferin. Auch die Handtasche werde mittlerweile farblich dem Dirndl angepasst und nicht mehr nur in Schwarz gehalten, erklärt die Expertin.
Bei den Blusen bleibe der Trend bei Spitze, sagt die Trachten-Verkäuferin. Bei der Länge der Dirndl gebe es allerdings eine Neuheit. Diese seien in diesem Jahr zwischen 80 und 85 Zentimeter lang. Sie würden etwa bis zur Mitte der Wade gehen, erklärt Braun. Auch der Ausschnitt des Dirndls ändere sich wieder. Der Trend gehe weg vom hochgeschlossenen Gewand hin zum klassischen Ausschnitt. „Die neuen Kleider sind wieder mehr an die traditionellen Schnitte angepasst“, sagt sie. Auch weiterhin beliebt sei die Kombination aus Rock und Trachtenoberteil, ergänzt Braun.
Bei den Schuhen seien weiterhin Pumps oder Stiefeletten beliebt. Die jüngere Generation würde jedoch auch Sneaker zur Tracht anziehen, ist Braun überzeugt. „Das ist eigentlich ein Stilbruch, aber ich finde das cool. Tracht ist Mode und hier geht es um Mode“, sagt sie. Auch sie selbst trägt bei der Arbeit Sneaker zum Dirndl.
„So schlicht wie möglich“
Auch Veronika Herwegh, Inhaberin der Maßschneiderei „Feschn“ in Wasserburg, beobachtet, dass traditionelle Dirndl mit schlichten Mustern wieder beliebter werden. Dabei seien ruhige Farben wie Dunkelrot, -blau und -grün gefragt. „So schlicht wie möglich sollen die Kleider meiner Kunden sein“, sagt Herwegh. So könnten verschiedene Schürzen zu verschiedenen Anlässen getragen werden. Neu sei der Wunsch ihrer Kundinnen, dass der Verschluss einer Schürze gewechselt werden könne. Über Knöpfe könne entweder ein Schnallen-Verschluss oder ganz klassisch das Band getragen werden. Midi-Dirndl, bei denen der Rock knapp unter dem Knie ende, seien weiterhin gefragt. „Sie lassen das Bein besonders schön aussehen“, sagt sie.
Laut Herwegh unterliegt die Tracht weniger einer Mode, sondern vor allem der Tradition. „Klar, es sind immer wieder Trends zu sehen, zum Beispiel bei der Kragenform. Aber das bleibt in einem kleinen Rahmen“, sagt sie. Sie beobachte, dass ihre Kunden auch Wert auf die Qualität legen und das Kleid schätzen. „Ein Dirndl ist ein Luxusgut“, betont die Schneiderin.
Bei den Herren gehe der Trend hin zu hochwertigeren Lederhosen. „Derzeit beliebt sind Hosen aus Ziegen- oder Hirschleder“, sagt Braun. Bestickungen seien in diesem Jahr nur in Grün und dezent gehalten. Auch bei den Hemden zeichne sich ein einfacher Look ab. Sie seien fast nur mehr in Weiß. Ansonsten gebe es nur dunkelblaue und -grüne Oberteile in gestreiftem Muster, Karo-Muster gebe es in dieser Saison kaum zu kaufen, erklärt sie.
Zur Lederhose tragen die meisten Herren Haferlschuhe. Für Damen gebe es keine Lederhosen im Gewandhaus Gruber zu kaufen.

