WFV Wasserburg mit neuen Konzepten
Wasserburger Christkindlmarkt: Warum sich der WFV bei Suche nach Buden-Betreibern schwertut
Der Wirtschafts-Förderungs-Verband (WFV) Wasserburg will die Stadt noch attraktiver machen, um den Einzelhandel im Konkurrenz-Kampf gegen die Online-Marktplätze zu stärken. Dabei helfen auch Großveranstaltungen wie der Christkindlmarkt. Doch dieser hat trotz seiner Beliebtheit mit Problemen zu kämpfen.
Wasserburg – Optimistisch und mit neuen Konzepten präsentierte sich das Vorstandsteam des Wirtschafts-Förderungs-Verbands e.V. anlässlich der Jahreshauptversammlung. Neben einem ausführlichen Rück- und Ausblick auf die Vereinsaktivitäten standen auch Nachwahlen auf dem Programm. Dabei wurde einstimmig der bisherige kommissarische zweite Vorsitzende Gerd Maas in seinem Amt bestätigt, als neue Beisitzerin rückte Billa Schuhmacher nach. Einstimmig wurde auch eine nach Ansicht des Vorstands überfällige Erhöhung des Mitgliedsbeitrags beschlossen.
197 Mitglieder habe derzeit der Verein, verkündete dessen erster Vorsitzender Andreas Bonholzer in seinem Rechenschaftsbericht, neun neue seien im vergangenen Jahr dazu gekommen, drei Geschäftsaufgaben wären zu vermelden. Besorgt zeigte er sich vor allem darüber, dass es immer schwieriger werde, für den Christkindlmarkt Standbetreiber mit weihnachtlichen Angeboten wie Christbaumkugeln zu finden, da der Markt immer nur drei Tage die Woche geöffnet sei. Man wolle aber auch keine Profiverkaufs-Shops haben. Zudem bevorzuge der WFV als Veranstalter die heimische Gastronomie.
WFV Wasserburg ärgert sich über Baustelle in Salzsenderzeile
Auch sei der Verband bestrebt, möglichst viele Anregungen umzusetzen, um die Attraktivität der Stadt weiter zu steigern. Man sei leider bei Veranstaltungen durch die Gegebenheiten in der Altstadt eingeschränkt, vor allem die derzeitige Baustelle in der Salzsenderzeile behindere die optische Anbindung der Hofstatt in diesem Jahr. Leider sei auch das Thema Corona immer noch irgendwie in allen Köpfen, so Bonholzer. Denn durch die Beschränkungen in dieser Zeit seien Personalprobleme verblieben, die zum Beispiel Schausteller zum Aufgeben gezwungen hätten. Die Lücken für das Frühlingsfest zu schließen, sei aber weitgehend gelungen. Für die Zukunft gelte es, die Kaufkraft trotz verstärktem Online-Handel in der Stadt zu halten. Dem Shoppen im Internet wolle man im WFV entgegenwirken, indem man Wasserburg insgesamt interessant mache. Deshalb habe der Verein auch in denv vergangenen Jahren versucht, Preissteigerungen in Verträgen abzufangen. Der WFV arbeite beständig an verbesserten Angeboten.
Ziel: mehr Gäste von auswärts
Christian Huber, zuständig für den Christkindlmarkt, zeigte unter anderem Optimierungsmöglichkeiten auf. Man brauche vor allem Gäste von auswärts, deshalb müsse man sich strategisch neu ausrichten und die Angebote verändern, betonte er. Besonders attraktiv sei natürlich die Eisbahn. Diese optisch an das Stadtzentrum anzubinden, gelinge vor allem erneut durch die Einbeziehung von „Wasserburg leuchtet“. Viele Gebäude würden wieder angestrahlt, noch größere Vorhaben in dem Bereich würden aber oft an Genehmigungsverfahren scheitern. Durch Werbung bei auswärtigen Busunternehmen versuche man nun verstärkt, Fahrten mit Touristen in die Stadt zu bekommen. Den Gästen müsse der WFV aber auch etwas Besonderes bieten, was bezüglich historischer Ausrichtung der Marktstände oder des Handwerks im Winter aber an Grenzen stoße. An finanzielle Grenzen stießen heuer aber auch die Planungen für die Hofstatt. Der Komplettausbau der Marktüberdachung zur Almhütte sei derzeit nicht leistbar, bedauerte Huber. Mit kulinarischen Angeboten wolle man aber trotzdem auch hier einen Gegenpol zur Eisbahn schaffen.
Lob für die Zusammenarbeit mit der Stadt wurde immer wieder geäußert, auch von Markus Ruepp, der hier vor allem den Bereich Internet und Werbung ansprach. Man nütze die bereits vorhandene Reichweite. Dies sei optimaler als mit eigenen Sozial-Media-Kanälen zu arbeiten.
Beliebt: die musikalischen Samstage
Christine Deliano, zuständig für die „Musikalischen Samstage“, berichtete ihrerseits von 26 durchgeführten musikalischen Samstagsevents, nur fünf der 31 geplanten hätten ausfallen müssen. Im nächsten Jahre gehe es weiter. Ein letztes Rooftop-Konzert von Mardi Gras kündigte sie schon mal an. Zudem erinnerte sie als Vertreterin des WFV im Hochwasserausschuss daran, dass bezüglich Hochwasser für alle Versicherungsmöglichkeiten bestünden.
Nachdem Schatzmeister Jonas Hintermayr seinen sehr detaillierten Bericht über das Wirtschaftsjahr 2022 abgegeben und dabei das erfreuliche Erfolgsmodell Wasserburger Gutscheine besonders hervorgehoben hatte, fanden unter Leitung von Bürgermeister Michael Kölbl, der sich ebenfalls sehr für die gute Zusammenarbeit mit den WFV bedankte, die Nachwahlen statt. Ohne Gegenstimme wurde per Akklamation hierbei Gerd Maas offiziell als Stellvertreter von Andres Bonholzer bestätigt. In das damit frei gewordene Beisitzer-Amt rückte Billa Schuhmacher nach. Einstimmig wurde auch die Beitragserhöhung von 100 auf 125 Euro im Jahr durchgewinkt, vor allem auch deshalb, da es seit 2001 keine Erhöhung gegeben habe und auf diese Weise Defizite in der Kasse ausgeglichen werden könnten, so die Begründung.
Besondere Freude löste dann noch abschließend die Nachricht aus, dass beim Frühlingsfest 2025 wieder ein Märzenbier ausgeschenkt werden wird. Damit ist nächstes Jahr dann wohl das Thema Einschränkungen durch Corona endgültig aus den Köpfen verschwunden.

