Lkw-Fahrer irren durch Stadtteil
„Absolutes Verkehrs-Chaos in Reitmehring“: Sperrung des Bahnübergangs sorgt für Ärger
Die Sperrung des Bahnübergangs in Reitmehring sorgt für Ärger unter den Anwohnern. Lkw-Fahrer sind am ersten Wochenende durch den Wasserburger Stadtteil geirrt – auch, weil die Sperrung nicht auf Google Maps angezeigt wurde. Was die Bahn dazu sagt.
Wasserburg – Ärger im Stadtteil Reitmehring: Die Sperrung des Bahnübergangs sorgt wieder einmal für Ärger. So sehr, dass sich inzwischen sogar Anwohner bei der Wasserburger Zeitung beziehungsweise bei wasserburg24.de gemeldet haben. „In Reitmehring ist ein absolutes Verkehrschaos durch die Sperrung des Bahnüberganges ausgebrochen, wie jedes Mal bei den regelmäßigen Renovierungen oder Baumaßnahme des Bahnüberganges“, beschwert sich ein Anwohner.
Insbesondere Lkw-Fahrer würden durch den Ort irren, denn die Sperrung wurde von Freitag (11. April) bis Montagmorgen (14. April) nicht auf Google Maps angezeigt. Als der Reitmehringer davon erfahren habe, sei er „fassungslos, über eine solche Ignoranz“ gewesen. „Das grenzt für mich an Arbeitsverweigerung und ich empfinde das in der heutigen Zeit als ein totales Versäumnis einer ordentlichen Baustellen-Planung, aber nichts anderes kann man ja von der Bahn beziehungsweise der deutschen Bürokratie erwarten.“ Es sei zwar schön, wenn noch analoge Verkehrsschilder ausgestellt, aber es sollte schon auch digitale Mittel geben, die insbesondere ausländische LKW-Fahrer rechtzeitig auf gesperrte Stecken hinweisen würden, fordert er. „Ich würde vorschlagen, der zuständige Sachbearbeiter wird an der B 304 für die Verkehrsregelung so lange abgestellt, bis die Baustelle auch digital gemeldet ist“, so der Anwohner.
Deutsche Bahn nicht zuständig
Die Deutsche Bahn verweist auf Anfrage auf die Zuständigkeit. Eine Sperrungsmeldung müsse der Straßenbaulastträger – in diesem Fall das Staatliche Bauamt Rosenheim – vornehmen, teilt eine Sprecherin der Bahn mit.
Die Pressestelle von Google erklärt auf Anfrage, dass das Kartenmaterial von Google Maps regelmäßig aktualisiert werde, allerdings variiere hier der Zeitaufwand. Öffentlichen Stellen und Institutionen stehe das ‚Geo Data Upload Tool‘ zur Verfügung. Dadurch könne der reguläre Update-Prozess unter Umständen beschleunigt werden, damit neue Routen möglichst rasch in Google Maps eingebunden werden können. Reguläre Nutzer seien dazu eingeladen, mithilfe dieses Melde-Tools Fehler oder fehlende Einträge zu melden. Tatsächlich scheinen dies inzwischen genügend Personen verwenden zu haben. Wurde bis zum Montagfrüh noch keine Meldung bei Google Maps angezeigt, wird inzwischen (Stand 14. April, 14 Uhr) die Sperrung angezeigt.
Meggle ebenfalls empört
Die Sperrung in Seewies bei Reitmehring – eigentlich ist dieser Bahnübergang laut Schildern vor Ort nur für Anlieger, Fuß- und Radfahrer frei zu befahren – wird aber weiterhin nicht angezeigt.
Neben den Reitmehringer Anwohnern ist auch die Firma Meggle, die dort ihren Hauptsitz hat, erzürnt über die Sperrung. Bereits am Freitag (11. April) hatte sich das Unternehmen an die Wasserburger Zeitung und wasserburg24.de gewandt, um auf das Verkehrschaos in der Megglestraße aufmerksam zu machen. Die Strecke kam laut Unternehmensangaben teilweise an ihre Belastungsgrenze. Bis 28. April bleibt der Reitmehringer Bahnübergang noch gesperrt. Bis 12. Mai auch der Bahnübergang in Seewies.