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Innenminister überreicht den „Schlüssel“

Neue Polizeiinspektion in Wasserburg eingeweiht: Was Joachim Herrmann vom neuen Standort hält

Innenminister Joachim Herrmann (rechts) und Leitende Baudirektorin Doris Lackerbauer übergaben symbolisch eine Brezel in Form eines Schlüssels an Wasserburgs Inspektionschef Markus Steinmaßl (links) und Polizeipräsident Manfred Hauser (Dritte von links)
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Innenminister Joachim Herrmann (rechts) und Leitende Baudirektorin Doris Lackerbauer übergaben symbolisch eine Brezel in Form eines Schlüssels an Wasserburgs Inspektionschef Markus Steinmaßl (links) und Polizeipräsident Manfred Hauser (Dritte von links)

Der oberste Dienstherr kam persönlich zur Schlüsselübergabe für die neue Polizeiinspektion (PI) Wasserburg. Die Einweihung fand im Beisein von 120 geladenen Gästen statt. Was Innenminister Joachim Herrmann zu dem hochmodernen Dienstgebäude am neuen Standort zu sagen hatte.

Wasserburg – Die Bürger im Wasserburger Land haben eine neue Polizeiinspektion (PI): Am späten Montagnachmittag, 26. September, ist sie in der Burgau offiziell in Betrieb gegangen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kam zur Schlüsselübergabe an Wasserburgs Polizeichef Markus Steinmaßl. Für die 46.000 Menschen im Einzugsgebiet, das zwölf Orte auf einer Fläche von 321 Quadratkilometern umfasst, ändert sich nur die Adresse, für die Einsatzkräfte eine ganze Menge

Freistaat investierte 6,4 Millionen Euro

Noch bis vor wenigen Tagen fanden all jene, die eine Anzeige aufgeben wollen, eine Zeugenaussage machen mussten oder einen polizeilichen Rat benötigten, die Beamten in der Altstadt. Fast 100 Jahre lang war hier in einem Denkmal, dem früheren Salzstadel, die Heimat der Wasserburger Inspektion. „Kaserne“ hieß das Gebäude im Volksmund. Doch die Räumlichkeiten, vermietet von der Stadt, waren im Laufe der Jahre zu klein geworden. Deshalb der Neubau, erstellt vom Freistaat Bayern, der 6,4 Millionen Euro investierte.

Es gibt Wasserburger, die bedauern, dass ihre Polizei den Kern der Altstadt verlassen hat. Deshalb sprach Bürgermeister Michael Kölbl bei der Einweihung im Beisein von 120 geladenen Gästen – darunter die Bürgermeister aus dem Dienstbereich, Vertreter aus Politik und Behörden sowie der beteiligten Planer und Firmen – von einem „kleinen weinenden Auge“. Denn in der Altstadt hätten er und viele Wasserburger ihre neue Polizei am liebsten gesehen. „Als Stadt verlieren wir heute außerdem den langjährigsten Mieter“, so Kölbl, der den Vertrag aus dem Jahr 1926 studiert hatte, als die damalige Gendamerie in den Salzstadel einzog.

Doch in den vergangenen Jahren überwog die Kritik an den Räumlichkeiten. Der Innenminister erinnerte sich an seinen Besuch, der vor etwa zehn Jahren den Ausschlag gegeben habe, einen Neubau anzustoßen. Ihm sei damals der Mund offen stehen geblieben vor Erstaunen über die „suboptimalen Arbeitsbedingungen“, erinnerte sich Herrmann. Landrat Otto Lederer, damals Landtagsabgeordneter, sprach von historischen Türen und knarrenden Dielen, fehlendem Polizeihof und räumlicher Enge. Ein gewisser Charme war der Kaserne nicht abzusprechen. Doch eine zeitgemäße Polizeiarbeit sei hier nicht mehr zu leisten gewesen, so Lederer.

Unser Luftbild zeigt den Blick in den Hinterhof der neue Polizeiinspektion Wasserburg, rRechts das Hauptgebäude an der Münchener Straße, links die Garagen.

Auf einem Grundstück des Bezirks startete das Staatliche Bauamt im Auftrag des Freistaates deshalb den Neubau. Trotz Pandemie, Zeitverzögerungen durch ein Starkregenereignis und zuletzt spürbaren Lieferschwierigkeiten bei Materialien gelang es zur Freude von Doris Lackerbauer, Leitende Baudirektorin beim Staatlichen Bauamt, den vorgegebenen Kostenrahmen einzuhalten.

Moderner Bau erleichtert die Arbeit

Für die Einsatzkräfte ist der neue Standort strategisch richtig, betonten beim Festakt nicht nur der Polizeipräsident in Oberbayern-Süd, Manfred Hauser, sondern auch Herrmann. Von hier aus seien die Bundes- und Kreisstraßen und alle Orte im großen Einsatzgebiet schnell zu erreichen. Hauser sprach deshalb von einem „guten Tag für die bayerische Polizei“. Die „schöne, funktionale und nachhaltig gebaute“ Inspektion (Architekturbüro Krug Grossmann) werde die Arbeit erleichtern. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger, zeigte sich Herrmann überzeugt. Bayern sei das sicherste Bundesland in Bayern, noch ein I-Tüpfelchen besser sei die Situation im Landkreis Rosenheim, ergänzte Lederer. Der Neubau mit seinen optimalen Arbeitsbedingungen für die Polizistinnen und Polizisten werde dazu beitragen, die Kriminalitätsbelastung weiter auf sehr niedrigem Niveau aufrecht zu erhalten oder sogar noch zu verbessern, so Herrmann.

Funktional, modern, freundlich: So wirkt die neue Polizeiinspektion Wasserburg. Sie hateine Nutzfläche von 700 Quadratmetern.

Kölbl sieht im Umzug die Garantie, dass Wasserburg dauerhaft eine Inspektion behält. Das zweistöckige Gebäude mit Garagen und Innenhof sei auch bereits auf weiteren personellen Zuwachs ausgerichtet, so der Innenminister, der daran erinnerte, dass die bayerische Polizei in den vergangenen sieben Jahren 3500 zusätzliche Stellen bekommen habe.

Bei den 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Wasserburg war gestern die Freude über die modernen Räumlichkeiten zu spüren. Die Polizistinnen und Polizisten müssen sich laut Herrmann und Hauser auch neuen Herausforderungen stellen: etwa der wachsenden Cyberkriminalität. Pfarrer Bruno Bibinger, der mit seiner evangelischen Kollegin Cordula Zellfelder die Segnung vollzog, sprach ein weiteres Problem an: die zunehmende verbale und körperliche Gewalt gegen Polizisten als Folge eines von Herrmann angesprochenen Werteverlusts. Ein Besuch in der Wache zeigte nach dem Festakt, musikalisch umrahmt vom Ensemble des Polizeiorchesters Bayern, deutlich, wie viel los ist im Alltag der Inspektion. Die Telefone stehen selten still.

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