„Das Gewusel der Altstadt wird uns fehlen“
Wasserburger Polizei schaut mit lachendem und weinendem Auge auf den Umzug ins neue Gebäude
Im Frühjahr 2022 wird die Wasserburger Polizei umziehen – vom Altbau am Kaspar-Aiblinger-Platz in den Neubau am Kreisel in der Burgau. Eigentlich war ursprünglich der Dezember 2021 anvisiert, doch wegen eines Wasserschadens im Keller verzögert sich der Ausbau. Einstweilen fangen die Polizisten schon mal mit der „Packlerei“ an.
Wasserburg – „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge schauen wir auf den bevorstehenden Umzug“, sagt Christian Gollwitzer, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Wasserburg. Voraussichtlich im Frühjahr 2022 wird der Standort der Polizei am Kaspar-Aiblinger-Platz 5 geschlossen und das neue Gebäude am Kreisverkehr in der Burgau in Betrieb genommen.
„Wir mögen das Gewusel“
Traurig seien er und seine Kollegen, „weil wir die Lage in der Altstadt natürlich sehr mögen, das ganze Gewusel, die Nähe zu den Leuten, dass man kurze Wege hat und alles zu Fuß erreicht“, so Gollwitzer. Andererseits freue man sich aber auch auf das neue Polizeigebäude, über die Räume, die Funktionalität – und auch die Optik.
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„Der Altbau ist den jetzigen Herausforderungen einfach nicht mehr gewachsen“, erklärt Gollwitzer mit Blick auf die Größe des Teams und die Ausstattung. Und natürlich hat die Altstadtlage auch Nachteile, etwa die Enge und Begrenztheit der Parkplätze für Dienstwagen. Die unpraktische und zu kleine Garage erfordere oftmals ein umständliches Umparken und Herumrangieren. „Das ist teilweise eine Herausforderung“, so der stellvertretende PI-Chef. Ein genauer Umzugstermin steht noch nicht fest, anvisiert sei mittlerweile das kommende Frühjahr. Hintergrund der Verzögerung ist ein Wasserschaden im Neubau.
Wasserschaden im Kellergeschoss
„Aber wir fangen jetzt schon mal an – nach und nach – zu packen. Wer schon einmal umgezogen ist, weiß, dass man erstmal im großen Stil aussortiert, ausmistet und dann erst die große Packlerei losgeht“, so Gollwitzer, der an die vielen Aktenmeter denkt, die nicht alle mit umziehen werden, sondern teilweise den Weg alles Irdischen gehen: zum Schredder. Eine Umzugsfirma wird noch beauftragt werden.
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Über den Stand der Bauarbeiten informiert Ursula Lampe vom Staatlichen Bauamt in Rosenheim. „Ende August 2021 kam es infolge eines außergewöhnlichen Starkregenereignisses zum Eindringen von Wasser ins Kellergeschoss des neuen Polizeineubaus. Kurz darauf wurde mit der Bautrocknung des betroffenen Bereichs begonnen, welche noch immer andauert“, so Lampe. Ende der 46. Kalenderwoche 2021 soll nun die Feuchtigkeit soweit reduziert sein, dass mit den Bodenbelagsarbeiten im Kellergeschoss begonnen werden kann. Anschließend folgen die Maler-, Installations- und Einrichtungsarbeiten. Im Erd- und Obergeschoss laufen beziehungsweise beginnen derzeit Montagearbeiten für Fensterbretter, Brüstungskanäle und die Bodenbelagsarbeiten. Anschließend werden die Einbaumöbel montiert und die Feinmontagen durchgeführt.
Ob es einen Festakt gibt, ist noch unklar
„Für jedermann sichtbar finden im Außenbereich zur Zeit die Landschaftsbauarbeiten statt, zu denen außer den Pflanzarbeiten auch die Pflaster- und Asphaltierungsarbeiten gehören.
Durch den entstandenen Wasserschaden verschiebt sich laut Ursula Lampe der geplante Fertigstellungstermin für den Neubau und damit auch der Termin für einen Umzug in das neue Polizeigebäude vom Dezember 2021 auf mindestens Ende Februar 2022.
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Ob es einen offiziellen Festakt oder Ähnliches geben wird, in dessen Rahmen das Staatliche Bauamt Rosenheim das Gebäude offiziell an die Polizei übergibt, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt – auch mit Blick auf die Entwicklungen der Corona-Pandemie – leider noch nicht sagen, erklärt Lampe weiter.
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen die Kosten im genehmigten Rahmen. Wie sich der entstandene Wasserschaden und die dadurch bedingte längere Bauzeit auf den Kostenrahmen auswirken werden, ist noch nicht absehbar.
