Roter Teppich für die Olympia-Siegerin
Emotionen, Jubel und eine Überraschung: 300 Fans feiern „Gold-Svenja“ in Wasserburg
Roter Teppich für Olympia-Siegerin Svenja Brunckhorst in ihrer Heimatstadt Wasserburg: 300 Menschen feiern am Rathaus die erste deutsche Goldmedaillen-Gewinnerin im Basketball. Über emotionale Momente, begeisterte Fans und eine große Überraschung.
Wasserburg – „Wenn die Königin kommt, wird’s schönes Wetter“ – mit diesen Worten begrüßte Witgar Neumaier in Vertretung für Kabarettist Michael Altinger die Goldmedaillengewinnerin beim 3x3-Basketball, Svenja Brunckhorst, am Sonntagnachmittag (6. Oktober). Altinger, der mit Brunckhorst eigentlich ein vermutlich spaßiges Interview machen wollte, hatte aus Krankheitsgründen absagen müssen, also war Stadionsprecher Neumaier eingesprungen.
Roter Teppich für Olympia-Siegerin Svenja Brunckhorst in Wasserburg
Die Stadt hatte sich ohnehin alle Mühe gegeben, einer ihrer erfolgreichsten Sportlerinnen regelrecht einen roten Teppich auszurollen und zum Eintrag ins Goldene Buch auch die Wasserburgerinnen und Wasserburger offiziell eingeladen. Das machte sich an dem warmen Herbsttag bei goldenen Sonnenschein wirklich bezahlt: Viele waren schon früh gekommen und vertrieben sich
mit von Sponsoren ausgegeben Getränken, Gummibärli und Luftballons aufgeregt und ein bisschen nervös die Zeit: Junge Fans mit ihren Eltern, viele Mitglieder des TSV Wasserburg, stolz im Trainingsanzug oder TSV-Hemd, Basketballdamen sowie Neugierige und Schaulustige wollten offenbar selbst einen Blick auf den Sportstar werfen und später auch ein Autogramm bekommen. Für beschwingte Stimmung sorgte außerdem der fröhliche Jazz des Wasserburger „Trio Tonale“.
Fast schüchtern den Fans zugewinkt
Letztlich fanden sich an die 300 Menschen vor dem ehrwürdigen Rathaus ein, um ihrer „Gold-Svenja“ zuzujubeln, als diese mit einigen Minuten Verspätung aus dem Inneren des Rathauses auf das kleine Podium trat und fast schüchtern ihren begeisterten Fans zuwinkte. Bürgermeister Michael Kölbl schien sich sichtlich über die Veranstaltung zu freuen: „Svenja bringt Gold in ihre Heimatstadt – unglaublich“.“ Er zählte nicht nur die zahlreichen sportlichen Verdienste der Olympia-Siegerin mit ihrem Team
auf, sondern hatte eine echte Überraschung parat: Der Stadtrat habe einstimmig beschlossen, den 3x3-Basketballplatz in der Altstadt (neben dem Palmano-Spielplatz“) umzubenennen in den „Svenja Brunckhorst-Court“. Nach so vielen Eintragungen in das Goldene Buch der Stadt, habe man anlässlich der herausragenden olympischen Leistung etwas Besonders gesucht – und gefunden. Das neue Straßenschild – weiß auf Basketball-Orange – hatte
Kölbl natürlich mit dabei, sowie eine zweite Fassung für die Namensträgerin persönlich.
„Unvergessliche zweieinhalb Wochen Paris“
Von Neumaier nach ihren Erlebnissen in Paris befragt, fand die Gewinnerin beim 3x3-Basketball nur lobende Worte: Sich für die
Olympischen Spiele zu qualifizieren, sei das höchste Ziel für jeden Sportler, sagte sie selbst, allein die Qualifikation habe sie „überwältigt“. Aber eine Teilnahme an den Spielen 2024 sei dann doch „unglaublich“ gewesen. Überhaupt seien die Franzosen sehr gastfreundlich gewesen, sie habe „unvergessliche zweieinhalb Wochen in Paris“ erlebt.
Lobende Worte fanden auch ihre früheren Trainer: Hansi Brei kann sich gut an die damals Zehnjährige erinnern: „Oh mei, des werd was wern“, habe er sich damals gedacht, als er sie das erste Mal gesehen habe. Es sei aber auch ein unglaubliches Erlebnis gewesen, ihren Werdegang zu begleiten. Später war Bastian Wernthaler, 1. Vorstand des TSV Wassserburg, Brunckhorsts Trainer. Sie sei nicht nur eine talentierte Spielerin gewesen. Sie habe sich aber vor allem durch ihren Willen und ihre Bereitschaft zum Leadership bewiesen: „Es ist herausragend, wenn man aus seinen Fähigkeiten das Maximum herausholt“.
Erste olympische Medaille im Basketball gewonnen
Auch von Werner Lechner, Vizepräsident des Deutschen Basketballbunds, kamen persönliche Glückwünsche, schließlich habe Brunckhorst das erste olympische Medaille für den deutschen Basketball bewirkt – „und dann auch noch Gold!“.
Da stand also die strahlende Gewinnerin beim 3x3-Basketball im goldenen Oktoberlicht, geehrt von ihrer Heimatstadt, belobigt von höchster Stelle und widmete sich jetzt den vielen Menschen, die nun aufgeregt um ihr Autogramm baten: Während sich die Veranstaltung langsam auflöste, schrieb Brunckhost geduldig auf eigene Autogrammkarten oder Sporttrikots, mit Kugelschreiber oder extra mitgebrachten goldenen Stift, schüttelte Hände, ließ sich umarmen und machte viele Selfies – auch eine sportliche Leistung.




