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Neue Wohnform startet

„Senioren-WG“ auf der Wasserburger Burg: Das steckt hinter dem neuen Angebot

Das „Betreute Wohnen auf der Burg“ ist eröffnet. Einrichtungsleiter Hamo Merdan (oben) und Mieterin Margot Neuner (unten) sprechen über das Angebot.
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Das „Betreute Wohnen auf der Burg“ ist eröffnet. Einrichtungsleiter Hamo Merdan (oben) und Mieterin Margot Neuner (unten) sprechen über das Angebot.

In die Burg von Wasserburg kehrt wieder mehr Leben ein. Seit Anfang August hat das „Betreute Wohnen“ geöffnet. Die ersten Mieter sind eingezogen. Für wen die Wohnform gedacht ist und welche Leistungen geboten werden. So lebt es sich auf der Burg.

Wasserburg – Ein bisschen gedauert hat es, aber nun ist es so weit: Seit Anfang August leben die ersten Senioren im „Betreuten Wohnen auf der Burg“. Aus dem leeren Nebengebäude des Seniorenheims Maria Stern, betrieben vom Betreuungszentrum Wasserburg, soll jetzt nach und nach eine Art Senioren-Wohngemeinschaft werden. Margot Neuner ist eine der ersten Bewohnerinnen.

60 Jahre hat die 83-Jährige in Österreich gewohnt. Sie hat ein bewegtes Leben hinter sich, spielte Rasentennis, war Skilehrerin, Reiseleiterin und wohnte auf einer Alm. Zuletzt lebte sie in einer Mietwohnung in Österreich, die ihr aber wegen Eigenbedarf des Vermieters gekündigt wurde. Für Neuner die Gelegenheit, wieder zurück in ihre Geburtsstadt Wasserburg zu ziehen, in der auch ihr Sohn lebt.

Gemeinschaft leben in geteilten Räumlichkeiten

Für Hamo Merdan, Einrichtungsleiter von Maria Stern und nun auch des Betreuten Wohnens, ist die rüstige Rentnerin die ideale Bewohnerin. „Wir bieten hier Wohnungen für Wasserburger, die zu jung oder zu fit für ein Seniorenheim sind, aber in den verwinkelten Wohnungen der Stadt nicht klarkommen“, so Merdan. Also für Personen, die Barrierefreiheit oder einen Aufzug brauchen, um in ihrem Alltag zurechtzukommen. Mit vielen kollektiv genutzten Räumlichkeiten – darunter zwei Aufenthaltsbereiche, eine Küche, ein Waschraum – biete das Betreute Wohnen auch die Möglichkeit, in einer Gemeinschaft zu leben und sich auszutauschen.: quasi wie in einer WG. Auch das Burgcafé stünde den Bewohnern selbstverständlich zur Verfügung.

Einer der Aufenthaltsräume im „Betreuten Wohnen auf der Burg“.

Reines Vermieter-Mieter-Verhältnis

Andere Service-Leistungen, wie Pflege oder Verpflegung, werden aber seitens des Unternehmens Krohn-Leitmannstetter nicht angeboten, wie Merdan betont. „Wir befinden uns hier in einem reinem Vermieter-Mieter-Verhältnis.“ Heißt: Die gemeinschaftlich genutzten Räumlichkeiten werden von Krohn-Leitmanstetter als Vermieter gereinigt und instand gehalten. Das eigene Zimmer liegt allerdings in der Verantwortung der Bewohner. Wer weitere Leistungen braucht, kann diese extern hinzubuchen. „Dafür müssen ambulante Pflegedienste oder ein Essen auf Rädern gebucht werden“, erklärt Merdan, von Seiten des Seniorenheims werde dies nicht angeboten. „Da wir reiner Vermieter sind, dürfen wir die Zimmer der Bewohner gar nicht betreten“, so der Einrichtungsleiter. Wer mehr Pflege benötige, könne aber jederzeit auch ins Seniorenheim umziehen.

Sieben Einzimmerwohnungen stehen zur Verfügung, ausgestattet mit Kühlschrank und Pflegebett.

Neuner ist als Mieterin zufrieden mit dem Angebot. Sie brauche keine Pflege, deshalb komme ein Seniorenheim nicht infrage. Sie schätze aber die nahe Anbindung zur Stadt. „Ich laufe täglich runter und gehe Kaffee trinken“, sagt sie schmunzelnd. Zudem sei die Miete vergleichsweise günstig. Auch Merdan betont, dass sich die Mietpreise der sieben Einzimmer- und des einen Zweizimmer-Appartements am Mietspiegel von Wasserburg orientieren würden, also bei etwa zehn Euro pro Quadratmeter lägen.

Barrierefreie Bäder sind ebenfalls Teil jeder Wohnung.

Tag der offenen Tür

Für alle Interessierten des „Betreuten Wohnens auf der Burg“ bietet Krohn-Leitmannstetter es am Dienstag, 15. Oktober, ab 16 Uhr einen Tag der offenen Tür im Gebäude Auf der Burg 9.

Ausgestattet sind die Wohnungen grundsätzlich mit einem kleinen Kühlschrank, einem Pflegebett, das auf Wunsch durch ein eigenes Bett ausgetauscht werden kann, und einem barrierefreien Bad. Zusätzlich gibt es noch ein größeres Gemeinschaftsbad. Auch ein Fernseh- und Internetanschluss sind in jedem Zimmer vorhanden. Noch sind sechs Wohnungen frei, Merdan ist jedoch zuversichtlich, dass auch diese Apartments bald vermietet sein werden.

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