Johanniter Oberbayern-Südost
Wenn Retter Hilfe brauchen: Johanniter bekommen erstmals Standortpfarrerin in Wasserburg
Sie retten Leben, helfen Menschen in großer Not, unterstützen in Krisen: Deshalb benötigen die Johanniter Oberbayern Südost mit Sitz in Wasserburg nicht selten auch selber seelischen Beistand. Erstmals wurde deshalb nun eine Standortpfarrerin ins Amt eingeführt. Das hat Dekanin Dagmar Häfner-Becker vor.
Wasserburg – Wieder einmal gab es Gelegenheit, die lange Johanniter-Tradition der christlichen Hinwendung zum Menschen fortzusetzen. Denn in einem inspirierenden Gottesdienst wurde in der evangelischen Christuskirche die Dekanin Dagmar Häfner-Becker vom Münchner Regionalpfarrer Gottfried Segnitz von Schmalfelden als erste Standortpfarrerin des Ortsverbandes der Johanniter Unfall-Hilfe Oberbayern Südost in ihr neues Amt eingeführt.
Johanniter stehen in langer Tradition christlicher Nächstenliebe
Mit Freude nahm diese in Anwesenheit mehrerer befreundeter Hilfsorganisationen und einer Reihe von Ehrengästen ihre neue Aufgabe an. Zuvor hatte bereits der Ortsbeauftragte Ralph Bernatzky die Freude über die Zusage der Dekanin zum Ausdruck gebracht. Er verwies dabei auf die lange Tradition christlicher Nächstenliebe bei den Johannitern, die durch Dagmar Häfner-Becker nun einen starkenspirituelle Rückhalt erhalte.
Ihre herzliche Art, die Gemeinschaft zu stärken, könne besonders helfen, für die Menschen Gutes zu tun.
Damit dieses Wirken aus Liebe zum Menschen auch gelänge, erinnerte GottfriedSegnitz von Schmalfelden an die Kraft des Heiligen Geistes und daran, dass alles gut werde, wenn nur Gott die Regie übernähme. Dazu versuchte er mit Hilfe eines Ausfluges in die bayerische Geschichte, die Bedeutung eines vertrauensvollen geistlichen Beistands zu untermauern. Derzeit sei es, betonte er, ohnehin bei dem Gegenwind in allen Kirchen nötig, neu herauszufinden, was es mit Christsein und Seelsorge auf sich habe. Es würde zu viel in Strukturen gedacht, aber Seelsorge könne man eigentlich nicht verwalten.
Neue Vertrauensperson
Besonders dankte er Dienststellenleiter Markus Haindl dafür, mit der neuen Standortpfarrerin die ideale Vertrauensperson gefunden zu haben, die der Orts- und Regionalverband dringend brauche.
Häfner-Becker selbst erinnerte in ihrer Predigt an den Propheten Jeremia, der einst dem Volk ernste und unbequeme Botschaften verkündet habe, aber nur von wenigen verstanden worden sei. Es sei zum Verzweifeln, dass sich scheinbar diesbezüglich in 2500 Jahren nichts geändert habe, und das Gefühl entstehe, nur wenig bewirken zu können.
Es heiße deshalb, in Zeiten in denen Instagram oder Tiktok die neuen Propheten zu sein scheinen würden, Gemeinschaft jeweils unter den aktuellen zeitlichen Bedingungen zu leben.
„Stolz, in dieser Gemeinschaft ein solches Ehrenamt zu übernehmen“
Schnell handeln aus Liebe zum Leben, da sein und sich aber selbst dabei nicht zu wichtig nehmen, heiße das für sie, denn „wer klug sei, rühme sich seiner nicht selbst“. Der Mensch sei nicht perfekt. Im Bewusstsein eigener Unzulänglichkeiten und Verletzlichkeit sei sie aber stolz, in dieser Gemeinschaft ein solches Ehrenamt zu übernehmen. Ihr Programm: Da zu sein, wenn sie gebraucht werde und mit der stark machenden Kraft Gottes zu wirken.
Beim Stehempfang gab es Gelegenheit zum Kennenlernen und Informationsaustausch im Vorfeld des anstehenden Richtfestes im neuen Johanniterzentrum.