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Mehr Fokus auf Umweltschutz

Warum aus den Wasserburger Fischern jetzt Gewässer-Schützer werden

Rechts: Andrang herrschte bei der Ausgabe der Jahreskarten der Kreisfischer (Links: Symbolbild).
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Rechts: Andrang herrschte bei der Ausgabe der Jahreskarten der Kreisfischer (Links: Symbolbild).

Neuer Name, neue Ziele: Der Kreisfischereiverein Wasserburg richtet seinen Fokus verstärkt auf den Gewässer- und Artenschutz. Welche Ziele der Verein verfolgt, um dem neuen Namen gerecht zu werden.

Wasserburg – Knapp 200 Fischer konnte der 1. Vorstand des Kreisfischereivereins Wasserburg Franz Göpfert wieder einmal zur Jahresversammlung in Staudham begrüßen. Traditionell wurden die Anwesenden über die neuesten Entwicklungen im Bereich der vom Verein betreuten Gewässer informiert. Eine besondere Neuerung: Künftig wird der Verein unter dem Namen „Kreisfischereiverein für Gewässer- und Artenschutz Wasserburg a. Inn e.V.“ geführt. Damit soll signalisiert werden, dass sich Anforderungen und Aufgaben in den letzten Jahren geändert haben.

In seinem Rechenschaftsbericht wies Göpfert vor allem auf die Sanierung der Laichplätze an der Kapuzinerinsel und der Realschule hin. Diese waren im Zuge einer vom Verbund in Auftrag gegebenen Studie des Lehrstuhls für Aquatische Systembiologie der TU München sogar wissenschaftlich begleitet worden. 17 Fischarten wurden während der Hauptreproduktionszeit dabei im Ei- oder Larvenstadium nachgewiesen, darunter auch die weniger bekannte Laube oder Bachschmerle. Deutlich zeigten die Untersuchungsergebnisse aber auch, dass sich die Arbeiten zur Wiederherstellung der Laichplätze positiv auf die Reproduktion von gefährdeten Arten wie Äsche, Barbe und Nase auswirke, so Göpfert.

Anwesende langjährige Geehrte: (von links): 1. Vorstand Franz Göpfert, Manfred Häusler, Georg Hiller, Karl Konhäuser, 2. Vorstand Roland Edl, Alexander Weber, Albert Stöger. Die restlichen Namen finden sich am Ende des Berichts.

Erfolgreich sei auch das Bachmuschelprojekt an der Murn gelaufen. Etwa 180 Stunden ehrenamtliche und somit unentgeltliche Arbeiten seien dabei von den Vereinsmitgliedern geleistet worden. Göpfert bedauerte in diesem Zusammenhang, dass dieses Engagement von der ‚Unteren Naturschutzbehörde‘ im entsprechenden Bericht unberücksichtigt geblieben sei. Man wolle sich aber auch weiterhin in einem eigenen Projekt für die stark gefährdete Bachmuschel einsetzen

Wissen an die nächste Generation weitergegeben

In der Pflicht, Wissen an die nächste Generation weiterzugeben, sehe sich der Verein auch, deshalb wolle man auch künftig bei Grundschulkindern im Rahmen des Projektes „Lernort Natur“ das Interesse an heimischen Tierarten und dem Schutz der Natur wecken.

Letztlich erinnerte Göpfert an die Hochwasserschäden, die derzeit vom Verbund noch abgearbeitet würden und daran, dass sowohl am Friedlsee und am Penzinger See beabsichtigt sei, für behinderte Fischerkameraden geeignete barrierefreie Plätze zu schaffen. Für ersteren See liege bereits eine Erlaubnis vor, auf grünes Licht aus Babensham werde derzeit noch gewartet.

Über die weiteren Aktivitäten des Vereins gaben im Anschluss die jeweils Zuständigen Auskunft. Kassenwart Robert Brandl jun. berichtete über ein vergangenes Rechnungsjahr ohne große Überraschungen. Schriftführer Helmut Schmid gab eine genaue Übersicht über die Fänge. Gewässerwart Hans Ellmer informierte seinerseits ausführlich über den Besatz und die Arbeiten rund um die Gewässer im Zuständigkeitsbereich. Bildlich erklärte er auch die erfolgreichen ‚Geburtshilfe‘ und die Pflege der Brut mit Hilfe verschiedener Laichboxen. Auch die letztjährige Ausbreitung der „Burgunder Blutalge“ im Staudhamer See thematisierte er und gab weitere Hinweise zu Naturschutz und Artenhilfsprogrammen. Hütten- und Gerätewart Reinhard Zielke erinnerte an die Formalien bei der Nutzung von Hütten und Booten, letztere seien 2023 über 700 Mal genutzt worden. Er erhoffe sich aber auch mehr Mithilfe der Jüngeren und erinnerte daran, dass Beschädigungen gerne gemeldet werden sollten aber nicht vielfach dieselbe. Zur Vermeidung reiche bereits ein Zettel vor Ort. Und manches könne halt auch nicht sofort repariert werden, machte er klar.

Besonders bedauert wurde, dass Jugendwart Julian Schuster, der noch über die erfolgreiche Jugendarbeit berichtete, sein Amt niederlegt hatte. Laut Vorstandsbeschluss wird er bis zu den allgemeinen Neuwahlen von seinem Stellvertreter Stefan Wagner vertreten, dieser wiederum von Martin Ganslmaier.

Bei der Änderung der Vereinssatzung ging es vor allem neben der Namensänderung, die ausdrücken solle, was seit Jahren rund um die Gewässer tatsächlich geleistet werde, um die Anpassung von Formulierungen. Dies sei laut Göpfert nötig, um Missverständnisse hinsichtlich der Besteuerung zu vermeiden. Die Aberkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt, welche sonst drohe, wäre der Supergau. Für die Mitglieder ändere sich quasi nichts, es werde weiter in bekannter Weise verfahren und zum Beispiel Arbeitsleistungen im Preis für die Jahreskarte bereits berücksichtigt. Mit großer Mehrheit wurden abschließend die Änderungen abgesegnet.

Ehrungen:

Langjährige Mitglieder standen zum Abschluss zur Ehrung an. 30 Jahre dabei sind nun Karl-Heinz Berghammer, Michaela Demmel, Sebastian Demmel, Hermann Greithanner, Josef Honal, Stephan Jaborsky, Jutta Schenkel, Ludwig Traunsteiner und Josef Wierer.

Auf 40 Jahre Mitgliedschaft können Albert Stöger, Alexander Weber und Klaus Wittig zurückblicken, auf 50 Jahre Johann Betzl jun., Manfred Häusler, Georg Hiller, Karl Konhäuser, Rudolf Schmid, Franz Schwimmer und Albert Uhlemayr.

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