Gemeindezentrum in Wasserburg eröffnet
Kein „Wir haben es geschafft“: Warum Arbeit im Begegnungszentrum jetzt erst richtig losgeht
Mit einer bewegenden Feier wurde das HopeCenter der Siebenten-Tags-Adventisten am Sonntag (11. Mai) eröffnet. Was sich die Glaubensgemeinschaft von dem neuen Gebäude erhofft und wie die ganze Stadt davon profitiert.
Wasserburg – Mit einer bewegenden Eröffnungsfeier des HopeCenters am Magdalenenweg feierte die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten die offizielle Vorstellung ihres vielfältigen Angebotes. Schon in der Begrüßung durch Gemeindeleiter Mathias Fenner, aber auch in allen Wortbeiträgen schwang der Wille mit, hier künftig Menschen aller religiösen Einstellungen, der verschiedensten Ansichten, Meinungen und Bedürfnisse sowie aus allen Altersschichten zusammenzubringen, um Gemeinschaft zu pflegen. Ein wahrer Ort der Verbundenheit solle hier wachsen, nicht nur aus Stein und Glas gebaut sein, sondern als ein strahlendes Zeichen des Glaubens und des Hoffens dienen.
KIta-Problem für die Stadt gelöst
Viele, viele Menschen hätten hier mitgewirkt, die ursprüngliche vor zehn Jahren entstandene Vision von Pastor Frederik Woysch umzusetzen, so Bürgermeister Michael Kölbl in seinem Grußwort. Dass eine so kleine Kirchengemeinde so ein Riesenprojekt gestemmt hätte, verdiene größte Anerkennung. Wasserburg als Stadt sei damit aufgewertet worden, auch das Kita-Problem habe mit dem Bau gelöst werden können. 2,4 Millionen Euro an Zuschüssen, das gemeinschaftliche Mitziehen des Stadtrates und das Verständnis der Nachbarschaft hätten zudem das Gelingen ermöglicht, auch als noch das Problem einer nötigen Linksabbiegespur im Nachhinein zu lösen anstand. Keiner wollte das Projekt scheitern lassen, alle hätten es mit Gottes Hilfe gewollt und auch geschafft.
Stellvertretend für die bayerischen 4500 Mitglieder der Freikirche lobte dessen Präsident Wolfgang Dorn vor allem die örtliche Gemeinde, die immerhin allein 700.000 Euro gespendet habe. 1,1 Millionen Euro hätten die bayerischen Adventisten dazugelegt, 250.000 Euro die europäischen. Auch 50.000 Euro als LEADER-Förderung sei sehr willkommen gewesen. Dorn wünschte sich, dass aus dem Gemeinschaftszentrum ein Ort der Verbundenheit, der Orientierung und der Heilung werden solle.
Bau für 7,7 Millionen Euro
Als einen sicheren Raum, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken, gesunde Wurzeln und starke Flügel zu entwickeln, beschrieb der Leiter der Kindertagesstätten des Advent-Wohlfahrtswerkes Jürgen Hildebrandt den integrierten Kita-Bereich. Hier würden derzeit die Planungen für eine dritte Gruppe laufen, denn in Menschen zu investieren mache Sinn.
Mit „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ erinnerte Alexander Bauer, seines Zeichens Geschäftsführer des Süddeutschen Bauvereins, an die Planungen und zu bewältigenden Aufgaben der vergangenen acht Jahre. Um die „coole Idee“ von Frederik Woysch umzusetzen, habe es letztlich allein 15 Notariatsverträge mit über 300 Seiten Vertragstext bedurft. Ein Dank gebühre vor allem den geduldigen Nachbarn, allen voran der Familie Kühn für den Grundstückstausch, der das Bauvorhaben erst ermöglicht habe. Neben einem Überblick über die Kosten von insgesamt 7,7 Millionen Euro erinnerte er aber auch an die noch bestehende Finanzierungslücke von 420.000 Euro, die es noch zu schließen gelte.
Zentrum ein „Leuchtturm in der Dunkelheit“
Pastor Branko Bistrovic erinnerte die Gemeinde daran, dass es jetzt nicht heißen dürfe „Wir haben es geschafft!‘, denn man stehe eigentlich erst am Anfang, künftig im HopeCenter die Visionen umzusetzen. Die Bausteine hierzu, bestehend aus Beziehungen und gegenseitiger Liebe und Annahme ohne Bedingungen, seien unerlässlich. Ermutigung, Respekt, Wertschätzung, Dankbarkeit, Empathie und gegenseitige Unterstützung auch der 40 Mitarbeitenden sollten als menschliche Ressourcen hoch eingeschätzt werden.
Stefan Rebensburg, Vizepräsident der Freikirche, wünschte sich zum Abschluss, dass Gott diesen Ort segnen möge, denn in seinem Sinne solle das Haus ein Bethaus für alle Völker genannt werden, ein Ort der Anbetung, aber auch der Heimat für alle. Mit einem Leuchtturm in der Dunkelheit verglich er das Begegnungszentrum, das mit Coworking und Tagungsräumen, der Kita „Wolkenflitzer“ und der Musikschule eine wichtige Zukunftsinvestition als Beitrag für Gott, die Stadt und die Gesellschaft schaffe.
Musikalisch begleitet wurde die gut zweistündige Feier durch Christopher Rakau, sowie Eva Biolek & Seven Flames Worship. Im Anschluss konnten alle Gäste beim Tag der offenen Tür ausgiebig in Gedankenaustausch eintreten und bei der Vorstellung der Angebote letzte Informationslücken schließen.

