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Sarah Huger ist mit 26 Jahren schon Marktleiterin

Nach Marktumbau: Warum Kunden beim Einkauf in Kolbermoor jetzt ein Ticket ziehen müssen

Sarah Huger ist mit 26 Jahren die jüngste Rewe-Marktleiterin der Region. Sie hat in Kolbermoor jetzt ihren ersten Marktumbau gemanagt. Gemeinsam mit Bilal Demir (30) leitet sie ein Team von 45 Mitarbeitern.
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Sarah Huger (rechts) ist mit 26 Jahren die jüngste Rewe-Marktleiterin der Region. Sie hat in Kolbermoor jetzt ihren ersten Marktumbau gemanagt. Gemeinsam mit Bilal Demir (30) leitet sie ein Team von 45 Mitarbeitern.

So eine junge Geschäftsführerin hat kein anderer Rewe-Markt in der Region. Sarah Huger ist 26 Jahre alt und seit drei Jahren Marktleiterin. Jetzt hat sie den Umbau des Kolbermoorer Marktes gemanagt und einige Neuerungen eingeführt. Doch warum müssen Kunden beim Einkauf neuerdings ein Ticket ziehen?

Kolbermoor – Vor ein paar Tagen hat der Rewe-Markt mit Getränkemarkt in Kolbermoors Alter Spinnerei neu eröffnet. In den vergangenen sechs Wochen wurde er auf ein modernes Marktkonzept umgestellt und energetisch saniert. „Jetzt müssen wir uns natürlich erst einmal neu orientieren“, sagen Julia und Melchior Solemacher, die schon seit Jahren hier einkaufen. Auch die neuen Scan&Go-Handscanner haben sie schon ausprobiert. „Schnell und effektiv“, so ihr Feedback.

Marktleiterin Sarah Huger (26) erklärt das System genauer: „Man scannt den gewünschten Artikel, bevor man ihn in den Einkaufswagen legt. Am Ende des Einkaufs wird ein QR-Code erzeugt, mit dem man bequem bezahlt.“ Doch nicht alle Kunden sammeln mit der neuen Technik gute Erfahrungen. Ein junger Mann hat zwei Produkte gescannt, dann die Fehlermeldung „Wir helfen Ihnen an der Kasse weiter“ erhalten. Also gab er auf, denn dafür braucht er den Scanner dann doch nicht. „Ich bespreche das mit unseren Technikern“, verspricht die Marktleiterin, sich schnell zu kümmern, denn in den ersten Wochen nach dem Start geht es darum, alle Wehwehchen abzustellen.

Neuorientierung in der Startphase

Um den Supermarkt der neuen Generation zu entwerfen, hat Rewe die Kunden befragt. Ihre Antwort war eindeutig: Sie schätzen klar strukturierte Märkte, in denen sie sich schnell orientieren können. „Das fällt nach einem Umbau am Anfang natürlich erst einmal allen schwer, auch uns“, räumt die Marktleiterin ein. Die Regale wurden neu angeordnet, um den Kundenstrom von einer Einkaufswelt in die nächste zu führen. „Wir haben versucht, die Produkte logisch zu ordnen, ändern das aber auch gern noch einmal, wenn sich in der Startphase zeigt, dass die Kunden es sich anders wünschen.“

„Der neue Markt ist sehr schön geworden“, sagt Sushi-Köchin Suphapoen Zappel (42), die ihre Variationen täglich frisch zubereitet. Ihr Stand ist vom Eingang in einen ruhigeren Bereich verlegt worden.

Neu ist auch der Backshop, in dem von 6 bis 20 Uhr frische Teigwaren gebacken werden. Der Sushi-Shop ist nicht etwa verschwunden, sondern vom Eingang in einen ruhigeren Bereich verlegt worden. Direkt gegenüber arbeiten die Kollegen an der Bedientheke für Wurst, Fleisch, Käse und Fisch. „Sie ist doppelt so groß wie zuvor“, beschreibt Abteilungsleiterin Karina Kläber ihr neues Arbeitsumfeld.

Wie auf manchen Ämtern müssen die Kunden an der Frischetheke jetzt ein Ticket ziehen und sehen am Bildschirm (links oben), wann sie an der Reihe sind. Dieses Warteschlangenmanagement verhindert nicht nur Streitigkeiten, sondern ermöglicht den Verkäufern auch, sich auf ihre Kunden zu konzentrieren.

Werden Kunden „reglementiert“?

„Das ist doch eine Reglementierung der Kundschaft“, wettert ein älterer Herr, weil er hier nun so wie auf manchen Ämtern ein Ticket ziehen muss. „Das ist unser neues Warteschlangenmanagement“, erklärt ihm die Marktleiterin. Wenn es keine Schlangen gibt, seien dessen Vorteile natürlich nicht spürbar. Doch zu Stoßzeiten wie freitags oder samstags mache das System durchaus Sinn. Nicht nur, dass es keine Streitigkeiten mehr gebe, wenn es darum gehe, wer denn nun als erster an der Reihe sei. Jetzt sehe der Kunde am Bildschirm, wann seine Nummer dran ist. Zudem werde er vom Fachverkäufer aufgerufen und über die verschiedenen Stationen der Frischetheke persönlich begleitet.

Drei Auszubildende im Team

Tarik Mayr (19) ist einer von drei Azubis, die Markt- und Ausbildungsleiterin Sarah Huger gemeinsam mit einer Kollegin betreut. Tarik macht seine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel und hat sich für die Spezialisierung „Feinkost“ entschieden, da er hier kreativ sein und beispielsweise Fleischspieße oder verschiedenste Wurst- oder Käsesalate anrichten kann.

Tarik Mayr (19, von links) macht eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel und hat sich für die Spezialisierung „Feinkost“ entschieden. Seine Kolleginnen Karina Kläber und Susanne Kufer stehen ihm mit Rat und Tat zur Seite.

Die Etiketten an den Regalen sind jetzt zwar etwas kleiner als gewöhnt. „Dafür sind sie nicht mehr aus Papier, sondern digital, also eigentlich kleine Monitore“, klärt Sarah Huger auf. Sie stellen sich automatisch um. Damit entfällt künftig das aufwendige Etikettenstecken der Mitarbeiter. Zudem spare Rewe im modernen Markt Papier ein. „Auch Flyer gibt es nicht mehr“, betont die junge Chefin. Die Werbung wird im Markt auf großen Bildschirmen präsentiert. Und wer sich vor dem Einkauf über Angebote informierten will, kann dafür die App nutzen.

Jetzt sind auch Online-Bestellungen möglich

Für den „Check-out“ hat der Kunde die Wahl zwischen traditionellem Warentransportband mit Kassiererin oder Scannen in Eigenregie und Bezahlen am Automaten. Außerdem können die Kunden nun ihre Produkte auch online bestellen. Das Angebot startete am Donnerstag, 24. August. Zwei Tage später waren schon die ersten 16 Bestellungen eingegangen. „Wir packen für den Kunden die Einkaufskiste. Er kann sich fünf Abholzeiten aussuchen, frühestens zwei Stunden nach seiner Bestellung“, erklärt Huger. „An einer Extra-Kasse für den Abholservice kann er sie bezahlen.“

Ein tolles Team mit vielen „guten Köpfen“

Die 26-Jährige ist mit ihrem ersten Marktumbau zufrieden: „Er war anstrengend, aber vor allem spannend.“ Sie ist schon seit zehn Jahren bei Rewe. „Ich habe mit 16 am Nachmittag nach der Schule und samstags im Markt in Prien gearbeitet und gemerkt: Das ist genau meins“, erzählt sie. Nach der Ausbildung und zahlreichen Qualifizierungen im Unternehmen, weiß sie, dass sie den richtigen Weg gewählt hat: „Es macht einfach Spaß: Der Kontakt zu den Kunden, das Arbeiten in einem großen Team, die ganzen Abläufe im Markt, das moderne Warenwirtschaftssystem.“ 45 Mitarbeiter gehören zum Kolbermoorer Rewe-Markt. „Ein tolles Team, viele helfende Köpfe und Hände“, ist die Marktleiterin zufrieden.

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