67-Jähriger pflegt engen Kontakt zur Region
Vom Rosenheimer Eishockey-Profi zum Festwirt in Aibling und Großkaro: So tickt Jochen Mörz
Auf die Fahrenschons folgt heuer der Festzeltbetrieb Mörz bei den anstehenden Volksfesten in Bad Aibling und Großkarolinenfeld. Für Festwirt Jochen Mörz, der seit 40 Jahren enge Verbindungen in die Region hat, ist es ein besonderes Engagement. War der 67-Jährige doch einst Deutscher Eishockey-Meister mit Rosenheim.
Rosenheim/Bad Aibling/Großkarolinenfeld – Nachdem zuletzt bekannt wurde, dass die Schausteller-Dynastie Fahrenschon ihren Festzeltbetrieb, unter anderem bei den Volksfesten in Bad Aibling und Großkarolinenfeld, künftig einstellen wird, stellte sich dort nur kurz die Frage nach einer Nachfolge-Lösung. Denn wie berichtet tritt dort in diesem Jahr die „Mörz Festzeltbetriebs GmbH“ aus der Gemeinde Amberg im Allgäu in die Fußstapfen der Fahrenschons. Der neue Festwirt Jochen Mörz ist jedoch kein Unbekannter und hat eine ganz besondere Verbindung in die Region Rosenheim.
„Einst war es ein Hobby meines Vaters“, spricht Mörz gegenüber dem OVB über die Anfänge des familiären Festzeltbetriebs. Die Gemeinde Pfronten (Ostallgäu), aus der Mörz stammt, plante 1969 ein Volksfest. Und da die Familie einen Getränkehandel führte und sich „bestens mit´m Bier auskannte“, gründete Vater Josef Mörz damals einen Festzeltbetrieb. Fast 60 Jahre später bewirtet das Familienunternehmen, das Sohn Jochen Mörz 1986 übernommen hatte, mit mehreren variablen Zelten Frühlings-, Volks- und Herbstfeste in ganz Bayern. Sogar auf Mallorca und in der Schweiz ist der Betrieb aktiv. Nun kommen also noch Bad Aibling (6. bis 15. Juni) und Großkarolinenfeld (23. Mai bis 1. Juni) hinzu, „worauf wir uns wirklich sehr freuen“, betont der 67-Jährige.
Deutscher Eishockey-Meister mit Rosenheim
Und zweifelsohne hat Jochen Mörz einen besonderen Werdegang vorzuweisen, der ihm gerade in Rosenheim zu Bekanntheit verholfen hat. Denn nicht schon immer war der Festzeltbetrieb der berufliche Mittelpunkt für den gebürtigen Allgäuer. „Mit drei Jahren habe ich Schlittschuhlaufen gelernt und offensichtlich war ich nicht ganz untalentiert“, erinnert er sich an seine Kindheit, in der er sich für Eishockey begeisterte und mit sechs Jahren in einer Schülermannschaft spielte.
Nach seinen ersten Gehversuchen beim Eissportverein Pfronten spielte er in der Jugend in Füssen, ehe sein Heimatverein ihn zurückholte. „Mitte der 70er Jahre wurde die eingleisige 2. Bundesliga gegründet und neben Vereinen wie Köln, Augsburg oder Duisburg ist damals auch Pfronten reingerutscht.“ Per Sonderregelung durfte der damals 16-Jährige in dieser Liga antreten, reifte neben Stationen in Düsseldorf auch zum Nationalspieler. „Irgendwann wollte mich Rosenheim unbedingt haben“, erzählt Mörz und spricht von einer „tollen Zeit“. Denn so lebte die Familie nicht nur eine Zeit lang in der oberbayerischen Stadt. Jochen Mörz wurde als Profi 1985 sogar Deutscher Meister mit dem SB DJK Rosenheim (später Starbulls Rosenheim).
Und auch deshalb blickt Mörz noch heute gerne auf seine Eishockey-Zeit zurück und begleitet den Sport regelmäßig am TV-Gerät. Die Starbulls selbst verfolgt der 67-Jährige jedoch nur noch am Rande. Auch die 40-Jahr-Feier der Meisterschaft verpasste Mörz kürzlich in Rosenheim urlaubsbedingt. Dennoch hält er eine enge Verbindung mit Rosenheim und kommt, so oft es geht, in die Region. Mitverantwortlich dafür sei nicht zuletzt auch die enge Freundschaft mit Rainer Blum, der einst ebenso für SB DJK Rosenheim auf dem Eis auflief und der heute eine Golfanlage in Rosenheim betreibt.
Der besondere Charakter des Neuen
„So stehe ich seit 40 Jahren eng in Kontakt mit Rosenheim“, sagt Mörz, der sich „irgendwann vom Eishockey verabschiedet“ habe und nun seit vielen Jahren als Festwirt unterwegs ist. Da er zudem seit Langem eine gute Beziehung mit Auerbräu pflegt, kam das Engagement in Bad Aibling und Großkarolinenfeld zustande. „Man muss sich das freilich anschauen aber Ziel ist es natürlich, langfristig hier dabei zu sein.“ Es habe immer einen besonderen Charakter, etwas Neues anzufangen. Der Festwirt baut dabei auf die volle Familienkompetenz. „Meine Tochter macht das komplette Management, mein Sohn ist leidenschaftlicher Koch und als Küchenchef tätig.“
Bei den beiden anstehenden Volksfesten will man nun nicht nur mit der langjährigen Erfahrung – das Familienunternehmen war unter anderem auch in Paris, Marseille und Mallorca tätig – punkten, sondern etwa auch mit einem „vielfältigem Speiseangebot“, betont Mörz. Davon ist auch Auerbräu überzeugt. „Es ist ein etwas anderer Ansatz und wir freuen uns, dass die Familie Mörz hier auch neue Erfahrungen mitbringt“, erklärte zuletzt ein Sprecher des Unternehmens auf OVB-Anfrage. Er bestätigt, dass es den Kontakt zwischen Mörz und der Brauerei schon länger gegeben hat.
Die Festwirt-Familie Mörz, die Tochter Nadine als einen „geselligen Haufen“ beschreibt, befindet sich derzeit inmitten der Vorbereitungen auf die Volksfest-Saison. Diese beginnt für das Unternehmen bereits am 4. April mit dem Volksfest in Puchheim. Die finalen Planungen für die Volksfeste in Bad Aibling und Großkarolinenfeld laufen laut der Familie auf Hochtouren, auch wenn genaue Details, etwa zum kompletten Musikprogramm oder zu den Getränkepreisen, noch nicht bekannt sind.