Engelbert-Wolf-Weg in Heufeld
Wunsch nach weniger Verkehr: Warum der Bruckmühler Rat den Bürger-Antrag abgelehnt hat
Der Engelbert-Wolf-Weg in Heufeld wird nicht als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen. Der Bruckmühler Marktgemeinderat hat einen Antrag einer Anwohnerin jetzt mit sechs zu 17 Stimmen abgelehnt. Die Gründe für diese Entscheidung.
Bruckmühl – Der Engelbert-Wolf-Weg, der als Stichstraße mit abschließendem Wendehammer in ein kleines Wohngebiet führt, sei laut Antragstellern „keine Durchgangsstraße“. Zudem würden in der Straße „sehr oft Kinder spielen“. „Seit dem Einzug beschäftigt uns, mit welcher Geschwindigkeit und teilweise Unvorsichtigkeit unsere Straße von Lieferwagen oder teilweise von Besuchern befahren wird“, teilte die Antragstellerin der Verwaltung in zwei E-Mails Ende April und Anfang Juli mit. Mit ihrem Antrag wolle sie nach eigenen Angaben erreichen, dass „das Risiko, von einem Auto angefahren zu werden, für Kinder etwas geringer wird“.
Auch die Polizeiinspektion Bad Aibling hatte zwischenzeitlich Stellung genommen. Aus Gründen der Verkehrssicherheit spreche nach Angaben der Polizei nichts gegen einen verkehrsberuhigten Bereich, in dem Kinder dann „rechtmäßig auf der Straße spielen“ könnten. „Zu der von der Antragstellerin angesprochenen Problematik der ,unvorsichtig‘ fahrenden Fahrzeuge erwarte ich mir aber keine Besserung“, teilte Alexander Strickner, Mitarbeiter Verkehr bei der Polizeiinspektion, in seiner Stellungnahme mit.
Nach Angaben der Gemeindeverwaltung hatte ein Orsttermin ergeben, dass die Straßen die rechtlichen Voraussetzungen, um als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen zu werden, erfülle. Die Verwaltung wies darauf hin, dass die Straße im Einmündungsbereich dazu verengt werden müsste, eine Beschilderung wäre „dann ohne großen Aufwand“ möglich.
Marktgemeinderätin Anna Wallner (CSU/PW) hatte zu einem möglichen verkehrsberuhigten Bereich am Engelbert-Wolf-Weg eine klare Meinung. „Eine Straße ist kein Spielplatz“, sagte sie, und forderte: „Ich bitte unbedingt, davon Abstand zu nehmen.“ Georg Ziegltrum (CSU/PW) gab zu bedenken: „Eine Spielstraße gibt nur eine trügerische Sicherheit“ und Harald Höschler (CSU/PW) ergänzte: „Kein Schild der Welt kann die Eltern von ihrer Aufsichtspflicht entbinden.“
„Bessere Wohnqualität“
Ausführungen, denen Staudt senior (SPD/PU) nicht folgen konnte: „Es ist ein ganzes Quartier, wo Kinder ja auch mit anderen Kindern in Kontakt treten wollen.“ Daher sei es normal, dass die dortigen Kinder auch im Straßenbereich aufeinanderträfen. Stefan Mager (Grüne) ergänzte: „Wir sprechen immer von Gefahren und Haftverschiebungen. Darum geht es gar nicht. Es geht um eine bessere Wohnqualität.“ Und Fraktionskollege Wolfgang Huber ergänzte: „Überall geht das mit den Spielstraßen – nur in Bruckmühl nicht.“
Dort wird es jedenfalls auch in Zukunft keinen verkehrsberuhigten Bereich geben. Der Marktgemeinderat lehnte den Antrag der Anwohnerin mit großer Mehrheit ab.