Fertigstellung verschiebt sich
Schadstoffe in alter Wolldecke in Bruckmühl entdeckt - wie es mit dem Umbau nun weitergeht
Eigentlich sollte das Online-Weihnachtsgeschäft der Calida-Gruppe schon in der alten Wolldecke in Bruckmühl abgewickelt werden. Nun aber verschiebt sich die Fertigstellung der Gebäude. Schuld daran sind nicht nur Rohstoffengpässe am Bau, sondern auch ein Schadstoff, der in den Decken gefunden wurde und nun entsorgt werden muss.
Bruckmühl –Die Umbauarbeiten umfassen die Gebäude 2 und 3 (Neubau von Büroflächen) sowie 25, 29 und 31 (Schaffung von Logistik- und Lagerflächen sowie Verkaufsflächen). Die Arbeiten werden derzeit jedoch gebremst, weil in den genannten Bauwerken Schadstoffe entdeckt wurden.
Es handelt sich dabei um Chlorid, das in den alten Steinholz-Estrichen enthalten ist und in Jahrzehnten in die darunter liegenden Betondecken gewandert ist. „Das Chlorid greift den Beton an und kann danach auch die darin enthaltene Stahlbewehrung schädigen“, erläutert Dominique Schneider vom Gebäudeeigentümer Werndl & Partner. Er ist gemeinsam mit Fabian Strebel für die Projektsteuerung zuständig.
Während in den Gebäuden 2 und 3 nur relativ kleine Abschnitte betroffen sind, handelt es sich bei den Gebäuden 25, 29 und 31 um einen großflächigen Schaden. Dort muss eine Fläche von insgesamt 1200 Quadratmetern saniert werden. Die Sanierung wird in mehreren Schritten vorgenommen. Nach dem Entfernen der alten Estriche wird die Betonschicht abgetragen. Diese Dampf- und Lärm-intensive Tätigkeit übernehmen zwei Hochdruckwasserstrahl-Roboter vom Typ „Aquajet“. Gegen die Dampfentwicklung werden große Ventilatoren eingesetzt. Der auf diese Weise abgebaute Beton wird fachgerecht entsorgt.
Anschließend wird die freigelegte Bewehrung auf Schäden geprüft und behandelt. Sollte sie wider Erwarten beschädigt sein, muss sie ausgetauscht werden. Im letzten Arbeitsgang erfolgt das Auftragen einer neuen Betonschicht. Zur Reduzierung der Lärmbelästigung für die von der Marktgemeinde genutzten Räumlichkeiten im Gebäude 29 wurde vereinbart, dass die Arbeiten täglich erst um 15 Uhr starten.
Durch die Sanierung verzögert sich der Innenausbau, da die Folgegewerke nicht im vorgesehenen Zeitplan beginnen können. „Dadurch werden die Umbauarbeiten in den Gebäuden 25 bis 31 statt Ende dieses Jahres erst im Frühjahr 2023 fertiggestellt“, bedauert Schneider. Die Investitionen sind hoch: Für die Sanierung der Gebäude 2 und 3 setzt der Eigentümer einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag und für die Gebäude 25, 29 und 31 einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag ein.
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