„Salettl“ in Stephanskirchen wird zum „Landl“
Vegetarische Schmankerl im ehemaligen Fleischparadies? – Landlmühle bekommt eine neue Gastro
„Das Landl“ soll es heißen und sich perfekt in das Konzept der Stephanskirchner Landlmühle einfügen: Zwei Münchner übernehmen dafür das ehemalige „Salettl” und verfolgen einen neuen Ansatz. Denn neben dem Fleisch steht diesmal das regionale Gemüse im Vordergrund.
Stephanskirchen – Die Wahrscheinlichkeit, dass David Metz und Marvin Boerger bald die Gastronomie in der Landlmühle zum Leben erwecken, ging eigentlich gegen null. Denn beide kommen ursprünglich nicht aus der Region, sind in unterschiedlichen Bereichen tätig und kennen sich eigentlich „noch gar nicht so lange”.
Neue Gastwirte mit einer Menge Erfahrung
Marvin Boerger ist Küchenmeister und selbstständiger Berater in der Gastronomie. Seit seiner Geburt ist er durch diverse Betriebe aus der eigenen Familie eng mit dem Gewerbe verbunden und lebt somit „gefühlt schon immer“ in der Branche. David Metz ist seit sieben Jahren hauptberuflich im Gastrogeschäft und führte bisher diverse Bars in Berlin und München. Doch beide haben eines gemeinsam: Sie sind schnell für neue Projekte zu begeistern.
In Kontakt mit Stephanskirchen kamen die neuen Gastwirte über David Walker. Er war auf der Suche nach einer Küche für seine veganen Produkte der Marke „Boonian“ und wurde in der Landlmühle fündig. Genau in dem Raum, in dem vor einem Jahr die Schlachterei für das Simsseer Weidefleisch untergebracht war, ist nun also eine vegane Produktionsküche entstanden.
Die Frage, die sich aber noch stellte: „Was mache ich in den vorderen Räumen mit Küche, Restaurant und Biergarten?”, erzählt Walker. Und genau hier kamen die beiden Gastro-Experten ins Spiel. Walker kannte Metz, Metz kannte Boerger und so entstand nach einigen Gesprächen das Projekt „Landl”.
Kein rein vegetarisches Essen
Das Konzept der neuen Wirtschaft unterscheidet sich dabei auf den ersten Blick deutlich von dem des vorherigen Betreibers. Statt dem Fleisch aus der eigenen Schlachterei, stehen nun vegetarische Gerichte im Vordergrund. „In einem Theater wäre das Gemüse der Hauptprotagonist”, erklärt Boerger. Das hieße aber nicht, dass Fleisch von der Speisekarte verschwindet. Ein Beispiel: Das ebenfalls in der Landlmühle ansässige „Solawi”-Projekt hat zu viel Mini-Knollensellerie übrig. Aus diesem zaubert Boerger zusammen mit Küchenchef Björn Zapp eine Hauptmahlzeit mit Charlottencreme. „Zusätzlich kann man dieses Gericht mit einem Stück Fleisch ergänzen, muss es aber nicht”, meint Boerger.
Genau genommen sei das „Landl” dem „Salettl” damit gar nicht so unähnlich, wie Metz betont. „Wir legen ebenso Wert auf regionale Produkte, setzen aber einen anderen Schwerpunkt.” Der Ansatz ist dabei laut Boerger, in der Küche kreativ zu arbeiten, es den Gästen aber nicht zu kompliziert zu machen. „Bei einer Soße darf durchaus mit verschiedensten Zutaten und Prozessen experimentiert werden. Am Ende muss sie aber einfach schmecken”, erklärt der Münchner Chefkoch.
Eröffnung im Oktober geplant
Kurz vor dem Start der neuen Gastro sind die neuen Betreiber zuversichtlich, dass ihre Idee ankommen wird. „Wir wissen, wie eine gute Karte aussieht, jetzt müssen wir nur alles zusammenbringen”, sagt Boerger. Zusammen mit Koch Björn Zapp und Service-Chefin Carlotta Stadler steht das Team bereit, um so bald wie möglich zu öffnen. Anvisiert ist die Woche um den 10. Oktober. Ab dann können sich die Landlmühlen-Besucher von Mittwoch bis Samstagabend wieder auf eine Gastronomie freuen. Freitag und Samstag hat die Gastwirtschaft zudem mittags geöffnet.
„Wir wollen es am Anfang nicht übertreiben, sondern schauen erst einmal, wie es läuft”, meint Metz. Er und Boerger sind in jedem Fall von ihrem Konzept überzeugt und hoffen, dass sich das „Landl“ bald ähnlich herumspricht wie sein prominenter Vorgänger.