60-jähriger Waldkraiburger von Auto erfasst
Tödlicher Unfall auf B 304 in Wasserburg: Gasthaus wird zur Kriseninterventions-Zentrale
Dramatische Szenen haben sich am Samstagabend (6. Juli) in Staudham (Wasserburg) abgespielt, wo ein 60-Jähriger auf der B 304-Kreuzung auf Höhe des Aldi-Marktes tödlich verunglückte. Das Gasthaus „LandWirtschaft“ wurde zur Kriseninterventions-Zentrale. Welche Details zum schrecklichen Unfall bisher bekannt sind.
Wasserburg – Der Fußgänger wurde beim Unfall auf der Bundesstraße 304 auf Höhe der Staudhamer Kreuzung gegen 22.30 Uhr anscheinend frontal vom Auto eines 44-Jährigen aus Leipzig erfasst, über die dabei zerborstene Windschutzscheibe hoch und zu Boden geschleudert. Er starb aufgrund der Dynamik des Aufpralls noch am Unfallort, so die Polizei. Die Lebensgefährtin des Opfers, der aus Waldkraiburg stammt, war auch vor Ort, sie hat den Zusammenstoß nach Angaben der Inspektion Wasserburg jedoch nicht mit anschauen müssen. Sie und ihr Partner sollen nach einem Besuch des Wirtshauses in Staudham auf dem Weg zum Auto gewesen sein.
Tödlicher Unfall auf der B304 bei Wasserburg am 6. Juli




Ein Kriseninterventionsteam des BRK Rosenheim kümmerte sich um die geschockte Angehörige. In einem Nebenzimmer im Staudhamer Gasthof wurden sie und Zeugen des Unfalls betreut, berichtet die Feuerwehr Attel-Reitmehring. Ersthelfer hatten direkt nach dem Zusammenprall die Unfallstelle mit Warndreiecken abgesichert. Die B 304 wurde in diesem Bereich vier Stunden gesperrt.
Fast vier Stunden im Einsatz
Als die Feuerwehr Attl-Reitmehring am Ort des Geschehens ankam, waren Rettungsdienst und Notarzt schon vor Ort, so Kommandant Thomas Lerch. Fast vier Stunden waren auch 19 Einsatzkräfte der Wehr im Dienst, um die Straße zu säubern und den Verkehr umzuleiten. Auch für die Reitmehringer Feuerwehr ein Einsatz, der nachwirkt, wie Lerch betont. „Danach kannst du nicht heimfahren, sofort ins Bett gehen und einschlafen. Das musst du erst einmal verarbeiten.“
Dies geschah nach Einsatzende beim zweiten Kommandanten Thomas Rücker, der auch Experte in der Krisenintervention ist. Er suchte nach Angaben von Lerch bei einem Treffen mit den Einsatzkräften im Anschluss das Gespräch mit den Kameraden. Viele von ihnen waren am Nachmittag und Abend noch fröhlich beim Gartenfest der Kollegen aus Wasserburg zusammengesessen. Dass der Tag mit einem so schrecklichen Einsatzgeschehen enden würde, damit hatte keiner rechnen können.
Betroffenheit auch bei der Polizeiinspektion (PI) Wasserburg: Das ist in diesem Jahr bereits der vierte tödliche Unfall im Einzugsgebiet mit zwölf Orten auf einer Fläche von 321 Quadratkilometern (46.000 Bürger leben im Dienstbereich). Im Februar hatten sogar in einer Woche drei Menschen ihr Leben bei schweren Zusammenstößen in Eiselfing und Ramerberg verloren. Im April und rund um Pfingsten hatten es ebenfalls Unfallserien gegeben.
Unfallschwerpunkte sind die Bundesstraßen
Schwerpunkte sind häufig die Bundesstraßen 15 und 304. Für letztere gibt es neue Konzepte für mehr Sicherheit: Unter anderem sind im Bereich Wasserburg/Edling Ampeln für mehrere Kreuzungen, auch in Staudham, angedacht.
Die Ermittlungen zum Unfallhergang hat die Inspektion Wasserburg übernommen. Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd ein unfallanalytisches Gutachten beauftragt.