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Tödliche Crashs in Eiselfing und Ramerberg

Drei Tote in einer Woche: So geht es den Schwerverletzten - und ist die Unfall-Serie Zufall?

Bei dem schrecklichen Unfall auf der St2359 auf Höhe Kerschdorf (Bild links) sind am 9. Februar zwei Menschen gestorben. Am 15. Februar kam bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw ein 62-jähriger Wasserburger ums Leben (Bild rechts).
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Bei dem schrecklichen Unfall auf der St2359 auf Höhe Kerschdorf (Bild links) sind am 9. Februar zwei Menschen gestorben. Am 15. Februar kam bei einem Zusammenstoß mit einem Lkw ein 62-Jähriger ums Leben (Bild rechts).

Drei Tote in einer Woche: Die Region Wasserburg wird derzeit von einer Serie tragischer Kollisionen im Straßenverkehr heimgesucht. Erst am Freitag (9. Februar) verstarben in Eiselfing zwei Männer bei einem missglückten Überholversuch, nun gab es am Donnerstag (15. Februar) einen weiteren Toten in Ramerberg. Wie Experten die Lage bewerten und wie es den Verletzten geht.

Ramerberg/Rott – Viele Menschen im Altlandkreis Wasserburg sind geschockt: Schon wieder gab es einen tödlich verlaufenden Unfall in der Region. Nur sechs Tage nach dem Frontalzusammenstoß zweier Pkw auf der Staatsstraße 2359 bei Kerschdorf (Eiselfing), bei dem ein 18-Jähriger aus Rott und ein 46-Jähriger aus Rosenheim ums Leben kamen, ereignete sich am Donnerstag (15. Februar) auf der B15 bei Ramerberg erneut ein folgenschwerer Unfall. Ein 62-jähriger Wasserburger geriet aus bislang ungeklärter Ursache mit seinem Wagen auf die linke Fahrspur ab und raste frontal in einen entgegenkommenden Lkw. Der Wasserburger verstarb noch vor Ort. Die beiden Unfallstellen in Eiselfing und Ramerberg liegen nicht weit voneinander entfernt: quasi parallel auf der Staats- und Bundesstraße links und rechts des Inns.

Drei tödliche Unfälle in einer Woche, auch für die Polizei Wasserburg eine ungewöhnlich schwere Woche. So hatten die Beamten im gesamten Jahr 2022 drei tödliche Verkehrsunfälle zu verzeichnen, im Jahr 2023 waren es sechs. In 2024, Stand Februar, sind es nun schon drei. Der Unfallatlas Deutschland ordnet die Staatsstraße 2359 zwischen Eiselfing und Griesstätt in die niedrigste Kategorie ein. In den Jahren von 2016 bis 2022 fiel diese Strecke in die Unterteilung „Ein bis fünf Unfälle mit Personenschaden“. In dieser Zeit erfasst der Unfallatlas einen Verstorbenen im Jahr 2017 auf der St 2359 zwischen Eiselfing und Griesstätt.

Die B 15 zwischen Wasserburg und Ramerberg ist in den Jahren 2016, 2018, 2019 und 2022 ebenfalls in die Kategorie „Eins bis fünf Unfälle mit Personenschaden“ eingeordnet worden. Für die Jahre 2017 und 2020 ist die Strecke in der Rubrik „Sechs bis 13 Unfälle“ erfasst. Eine Person ist auf der B15 zwischen Wasserburg und Ramerberg im Jahr 2017 verstorben. Für 2021 sind laut dem Datensatz keine Unfälle mit Personenschäden aufgeführt.

Die Kreuzung bei Griesstätt auf der B15 ist in der Kategorie „Sechs bis 13 Unfälle mit Personenschaden“ erfasst. In den Coronajahren 2020 und 2021 nahm die Zahl der Crashs ab und wurde laut Unfallatlas in die Rubrik „Eins bis fünf Unfälle“ eingeteilt. 2021 verstarb eine Person an dieser Kreuzung.

Polizei spricht von zufälliger Häufung

Sebastian Wegscheider, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Wasserburg, spricht jedoch trotz allem von einer „zufälligen Häufung“ angesichts der drei Todesfälle im Jahr 2024. „Ich bin kein Freund von Zahlenspielen“, sagt Wegscheider. „Wir werden immer diese Schwankungen haben“, sagt er. Natürlich gebe es auch Verkehrsknotenpunkte, wie die B 15, wo es immer wieder zu Zusammenstößen komme. „Fest steht aber, diese Unfälle stehen in keinem Zusammenhang“, sagt er. Während in Eiselfing klar ein missglückter Überholvorgang für den Unfall verantwortlich sei, handle es sich beim Unfall in Ramerberg um eine Person, die aus ungeklärten Gründen in die Gegenfahrbahn gelangt sei. Es gebe auch noch keine Erkenntnisse, warum dies geschah. „Es läuft derzeit eine Obduktion“, so Wegscheider.

Die Schwerverletzten des Unfalls von Freitagabend (9. Februar) in Eiselfing, Ehefrau, Sohn und Tochter des tödlich verunglückten Fahrers befinden sich zumindest teils auf dem Weg der Besserung. Wegscheider teilt auf Anfrage der Redaktion mit, dass eine der drei Schwerverletzten bereits entlassen wurde. Die beiden anderen seien weiterhin in Behandlung, eine davon befinde sich immer noch auf der Intensivstation.

Wenn nötig, würden die Beamten der Polizeiinspektion, die mit den schweren Unfällen zu tun hätten, seitens der Inspektionsleitung psychologische Unterstützung erhalten. Nicht immer werde diese gebraucht, doch das Angebot sei da. Auch alle weiteren Einsatzkräfte von den Rettungsdiensten und Feuerwehren werden bei der Aufarbeitung betreut, bei dem Unfall in Eiselfing beispielsweise von der Psychosozialen Notfallversorgung des Landkreises Rosenheim.

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