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Rooftop-Bar auf dem Hoteldach?

Basteln am eigenen Thermenhotel: Wenn Aiblinger Bürger für einen Tag zu Architekten werden

Viele Ideen und Meinungen treffen am Quartiermodell mit Umgebung aufeinander.
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Viele Ideen und Meinungen treffen am Quartiermodell mit Umgebung aufeinander.

Nächste Etappe der Bürgerbeteiligung: Bei der Planungswerkstatt konnten die Bad Aiblinger weiter an der Umsetzung des Thermenhotels feilen. Welche Wünsche aus der Bevölkerung kommen.

Bad Aibling – Nach der Begrüßung durch Max von Bredow von der M.v.B. Baukultur leitete Korbinian Kroiss von der nonkonform Ideenwerkstatt die rund 50 Teilnehmer im Kurhaus durch die Veranstaltung zum Thema Quartier Thermenhotel. Nach einleitenden Worten von Bürgermeister Stephan Schlier ging Korbinian Kroiss nochmal auf die kürzlich bereits stattgefundenen Veranstaltungen Ideenwerkstatt und auf die Baukultur-Tour zum Tannenhof Bad Feilnbach sowie zur Alten Spinnerei Kolbermoor ein.

Bürgermeister Stephan Schlier erklärte, dass Bad Aibling mit Prien zusammen die meisten Übernachtungen im Landkreis Rosenheim registrieren kann und ein Thermenhotel wertvolle Synergieeffekte zur großartig laufenden Therme ermöglichen würde. Max von Bredow war wichtig zu erwähnen, dass die Menschen, die dort wohnen werden, sich wohlfühlen sollen und neben dem Thermenhotel unter anderem auch kleine Appartements entstehen sollen und Mehrgenerationenwohnen möglich sein soll.

Austausch an vier Thementischen

Er erachtet auch eine Bauhöhe von vier Stockwerken im Mittel als sinnvoll, die zur angrenzenden Altbebauung hin ein Stockwerk niedriger und in der Mitte abwechselnd auch fünf Stockwerke betragen darf. Das Hotel sollte in Holzbauweise ausgeführt werden, ungefähr 100 Zimmer bieten und ein Restaurant beinhalten, wo man als Besucher und Einheimischer gerne isst.

Bürgermeister Stephan Schlier und Korbinian Kroiss, der durch die Veranstaltung führte, vor den teilnehmenden Bürgern.

Im Anschluss konnten die Teilnehmer an vier Thementischen eine Stunde lang Ideen, Wünsche und Anregungen einbringen, wobei jede Viertelstunde an einen anderen Tisch gewechselt wurde. Am ersten Tisch war ein Modell des gesamten Quartiergebietes mit angrenzender Bebauung aufgestellt mit dem Thema Blickbeziehungen und Einbindung in die Umgebung. Die Teilnehmer und auch Anwohner waren der Meinung, die zum geplanten Baugebiet führende Nebenstraße der Lindenstraße sollte eine Sackgasse bleiben und die Zufahrt über den Thermenparkplatz oder das Thermengelände geführt werden.

Rooftop-Bar auf dem Hoteldach?

Das Quartier sollte autofrei bleiben und eine große oder mehrere kleine Tiefgaragen haben. Wichtig seien kleinere Häuser im Norden und Osten zur bestehenden Bebauung, im Süden und Westen höher. Jede Wohnung sollte ein Kellerabteil haben und gut erreichbare Fahrradabstellplätze wären gewünscht.

Der zweite Thementisch behandelte das Hotel und öffentliche Orte im Quartier. Das Hotel sollte demnach keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Hotels sein, toll wäre ein schöner Biergarten, Live-Musik-Events und eine Rooftop-Bar oder –Café für Hotelgäste und Einwohner. Ein Nahversorger (beispielsweise eine Bäckerei) sollte da sein und ein Verbindungsweg vom Hotel/Quartier zur Therme bestehen. Das Ganze sollte sich gut ins Umfeld einpassen und die gute Gestaltung der Therme (Kuppeln) sollte sich fortsetzen.

Angeregte Teilnehmerdiskussion auf dem anschaulichen Geländebild im Maßstab 1:250.

Am nächsten Tisch ging es um die Freiraumzonierung und die Übergänge im Freiraum. Die Erschließung sollte von Norden her durch einen zusätzlichen Geh-/Radweg erfolgen, der sich durch das gesamte Quartier „schlängelt“ und ein Erlebnis sein soll. Ein Treffpunkt als Quartiersplatz wäre schön – mit räumlichen Nischen, die zum Hingehen und Verweilen einladen. Es sollte Wegehierarchien geben mit kleinen „Gartenwegen“ zwischen den Gebäuden und private Gärten sollten mit Geländesprüngen höher oder tiefer optisch ansprechend gestaltet werden. Der Blick südlich zum Thermenparkplatz sollte optimiert werden.

Wie es mit dem Projekt jetzt weitergeht

Die ergänzende Nutzung im Wohnquartier war Thema am vierten Tisch. Gewünscht wären ein Restaurant oder eine Bar für alle (ebenfalls Rooftop), Gemeinschaftsgärten, eine Werkstatt zur Benutzung für alle, unterschiedlich große Kellerräume flexibel nutzbar je nach Mieterbedarf, Begegnungsinseln im Quartier verteilt und Gemeinschaftseinrichtungen zum Treffen in sinnvoller Lage.

Im Anschluss wurden die wichtigsten herausgearbeiteten Punkte aller vier Themenbereiche nochmal vor dem gesamten Gremium angesprochen. Abschließend bedankte sich Max von Bredow fürs Mitmachen und Zeitnehmen, zog noch ein Fazit zur Bürgerbeteiligung und freute sich über so viel Input, dass man zusammen ins Reden kommt und den Investor kennenlernt, der möglichst viele Ideen umsetzen möchte. Jetzt gilt es sich zusammenzusetzen, zu planen und daran zu feilen.

Weiter geht es am 19. Juni mit dem Abschlussabend und der Präsentation des städtebaulichen Konzepts, wieder im Kurhaus Bad Aibling.

Das sagen Bürger zum Beteiligungsverfahren

Peter Gerdesmann.

Peter Gerdesmann: Ich bin als interessierter Bürger hier. Grundsätzlich ist es sehr gut, dass die Bürger in einem so frühen Planungsstadium eingebunden werden. Die Therme als starker Magnet bekommt noch mehr Anziehungskraft. Als Problem sehe ich den Wohnmobilstellplatz wegen noch mehr Besuch.

Katrin Sommer.

Katrin Sommer: Ich finde die Veranstaltung super, bin gespannt, was sich die Bürger von dem Vorhaben wünschen und wie das umgesetzt wird. Noch mehr Teilnahme der jüngeren Generation wäre schön.

Alexander Wolff.

Alexander Wolff: Es ist gut, dass man die Ideen und Bedenken der Bürger aufnimmt und mit den Fachleuten darüber diskutiert. Es ist schade, dass das Verkehrsgutachten noch nicht vorliegt und man sich für die Erschließung noch keine Gedanken gemacht hat. Bei dem ganzen Geld, das man hier in die Hand nimmt, um die Bürger zu beteiligen und um Verständnis zu werben, sollte man nicht außer Acht lassen, dass es einen AfD Stadtrat Winhart mit Kritik an der Stellplatzsatzung gibt. Man muss darauf achten, dass er aus diesem Projekt keinen politischen Vorteil ziehen kann.

Thomas Winhart.

Thomas Winhart: Die Herangehensweise ist interessant, es gibt viele verschiedene Meinungen an einem Tisch. Es wäre meiner Meinung nach noch besser eine große Diskussion mit allen Teilnehmern zu machen, weil nicht alle an einem Ort sind. Das Abschlussfazit/-diskussion mit allen ist mir zu kurz.

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