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An der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen

Doch kein eingefärbter Asphalt? Warum die Polizei kein Fan von bunten Fahrbahnen ist

Wie wird die Schömeringer  Straße entlang der Schule gestaltet? Dazu gibt es jetzt die nächste Planung
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Wie wird die Schömeringer Straße entlang der Schule gestaltet? Dazu gibt es jetzt die nächste Planung

Die Polizei mag es nicht bunt: Sie rät von eingefärbtem Asphalt, wie er an der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen zunächst geplant war, ab. Wie die Sicherheit der Kinder auf dem Weg zur Schule stattdessen erhöht werden soll.

Stephanskirchen - Eine komplette Pflasterung der Schömeringer Straße entlang der Otfried-Preußler-Schule hatte Landschaftsarchitekt Harald Niederlöhner ursprünglich vorgeschlagen. Das kam bei den Gemeinderäten auch gut an. Der andere Straßenbelag sollte, in Verbindung mit einem Grünstreifen an der Straße, für mehr Sicherheit der Kinder und eine langsamere Geschwindigkeit der Autos sorgen.

Die Pflasterung entfiel, als klar wurde, dass sie nur möglich ist, wenn die gesamte Abfahrt der Schulbusse umorganisiert wird. Sonst sind die Scherkräfte zu groß. Der neue Entwurf sah eingefärbten Asphalt vor. Und zwei gepflasterte Querungshilfen am nördlichen und südlichen Ende des neuen Parkplatzes auf der anderen Straßenseite.

So wurde das Gewerk ausgeschrieben und im Januar vom Gemeinderat an die Firma Swietelsky vergeben. Die wies dann darauf hin, dass sich der vom Bauamt favorisierte beige Asphalt mit der Zeit kaum noch vom normalen Asphalt abheben würde und schlug einen kräftigeren Farbton vor. Es folgte ein Ortstermin. Das Bauamt der Gemeinde, die Polizeiinspektion, das Bauunternehmen, das Planungsbüro und die Schulleitung trafen sich an der Baustelle.

Wolfgang Arnst, der Gemeindebaumeister, berichtete jetzt im Bau- und Planungsausschuss, die Polizei habe nach eingehender Diskussion darauf hingewiesen, dass sie farbigen Asphalt generell nicht mag. Der wiege Fußgänger in Scheinsicherheit. Gerade Kinder stuften dann die Straße als weniger gefährlich ein und würden unvorsichtiger. Das wäre auch durch Studien belegt. „Wer ist denn der Adressat des farbigen Untergrunds? Das Kind oder der Fahrer?“ warf Johannes Lessing (Die Grünen) ein. Wie für eine rhetorische Frage typisch, blieb sie unbeantwortet.

Aufpflasterung und elektronischer Zeigefinger

Niederlöhner schlug farbiges Pflaster vor, auch das gefiel der Polizei laut Arnst nicht. „Es hieß immer wieder zu den Vorschlägen: ‚Eure Entscheidung, aber...‘“, schilderte Arnst den Verlauf des Gesprächs. Mit der Aufpflasterung konnte die Polizei generell leben, denn die weise den Autofahrer optisch und durch das veränderte Rollgeräusch darauf hin, dass er sich in einem sensiblen Verkehrsbereich befinde. Steffi Panhans (SPD), die dritte Bürgermeisterin, regte an, das sehr breite Pflaster am Südende des Parkplatzes aufzuteilen, einen Teil ein paar Meter nach Norden zu verschieben. „Kinder nehmen immer den kürzesten Weg und der wäre dort“, so ihre Begründung. Arnst versprach, sich das anzuschauen. Thomas Hoffmann (CSU) hatte Bedenken, dass sich das Pflaster lockern könnte. Nicht von der Hand zu weisen, so der Bauamtsleiter, aber es werde gesägtes Granitpflaster auf Betonbettung verbaut - beste Qualität, die viele, viele Jahre halte.

Zu der Aufpflasterung kommt ein „elektronischer Zeigefinger“, der in beide Fahrtrichtungen die Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Fahrzeuge anzeigt. Ob auch noch Verkehrsschilder hinzu kommen - zum Beispiel „Achtung, Fußgänger“ - soll mit der Polizei noch abgestimmt werden. Begeistert schienen die Ausschussmitglieder - trotz rund 9000 Euro weniger Kosten als mit farbigem Asphalt - nicht, dennoch stimmten sie einmütig für die Aufpflasterungen und den elektronischen Zeigefinger.

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